Mal bescheiden, mal pompös, aber immer stilvoll: McLaren wusste seine neuen Formel-1-Fahrzeuge immer gut in Szene zu setzen
1981 ging's noch ohne Glitter & Glamour: Im ersten Jahr unter Neo-Teamchef Ron Dennis (links) trat zunächst nur John Watson mit dem neuen MP4 an, dem ersten McLaren-Chassis aus Kohlefaser. In Silverstone gelang ihm damit der erste McLaren-Sieg seit 1977. Teamkollege Andrea de Cesaris musste die ersten Rennen noch mit dem alten M29 bestreiten, der von Gordon Coppuck entwickelt worden war.
1997 eine der aufsehenerregendsten Präsentationen der Formel-1-Geschichte: Die damals weltweit umjubelten Spice Girls feuerten in der Londoner Royal Albert Hall den Startschuss für die neue Partnerschaft mit Hauptsponsor West ab.
Die Fahrer des ersten Formel-1-Silberpfeils der modernen Ära: David Coulthard und Mika Häkkinen.
1999 war man dann schon Weltmeister. Auch dank Motorenpartner Mercedes und genialer Designideen von Adrian Newey.
2001 erstmals mit dabei: Testfahrer Alexander Wurz.
In jener goldenen Ära der Silbernen waren Ron Dennis und Norbert Haug die leitenden Manager bei McLaren-Mercedes.
2003 wurde Kimi Räikkönen mit dem MP4-17D beinahe Weltmeister. Und David Coulthard hatte schon wieder einen Finnen vor der Nase ...
Nach dem Seuchenjahr 2004, in dem ein Mercedes-Motor nach dem anderen platzte, war der MP4-20 wahrscheinlich das schnellste Auto der Generation 2005. Wegen der schlechten Zuverlässigkeit reichte es aber nicht für den WM-Titel.
Endlich wieder die Startnummer 1! Im Jahr 2007 auf dem MP4-22.
Die hatte man sich aber nicht selbst erarbeitet, sondern Fernando Alonso brachte sie von Renault mit. Zwischen dem Spanier und Teamkollege Lewis Hamilton, bei der millionenschweren Vodafone-Präsentation in Valencia noch ein Herz und eine Seele, kam es im weiteren Saisonverlauf zum berühmten "Krieg der Sterne".
Mit dem MP4-23 sollte McLaren dank Lewis Hamilton 2008 endlich wieder Weltmeister werden. Zumindest bei den Fahrern.
2009: Norbert Haug und Ron Dennis stellen den MP4-24 vor. Letzterer bereitet zu diesem Zeitpunkt schon die Übergabe an Martin Whitmarsh vor.
McLaren gelingt es, die Startnummer 1 auch im Jahr darauf zu behalten. 2010 aber zu Ehren von Weltmeister Jenson Button, der im vorangegangenen Jahr noch auf Brawn triumphiert hatte.
Weiterhin mit von der Partie: Handy-Sponsor Vodafone. Die begleitenden Internet-Werbespots mit Lewis Hamilton und Jenson Button erlangen Kultstatus.
2011 launcht McLaren erstmals in Berlin.
Im Sony-Center im Herzen der deutschen Hauptstadt tragen die Mechaniker den MP4-26 in Einzelteilen heraus und montieren das Auto vor den Augen der staunenden Zuschauer.
Auch 2012 gehen Hamilton/Button als McLaren-Duo an den Start, können aber nicht an frühere Erfolge anknüpfen.
McLaren, finanziell nicht mehr auf Rosen gebettet, heuert 2013 Sergio Perez an - in der Hoffnung auf mexikanische Sponsorenmillionen. Aber wegen mäßiger Leistungen bleibt es für ihn bei einer McLaren-Saison.
Der am 31. Januar 2013 vorgestellte MP4-28 erweist sich als Flop und beschert McLaren eine Formel-1-Saison ohne Podiumsplatzierung. Das hat es zuvor seit 1980 nicht mehr gegeben.
Daraufhin übernimmt 2014 Ron Dennis wieder das Kommando, doch auch mit dem MP4-29 kommt McLaren nicht aus dem Tief. Platz fünf in der Konstrukteurswertung kratzt am Ego des britischen Traditionsteams.
Der MP4-30, der erste McLaren mit Honda-Power seit 1992, erblickt am 29. Januar 2015 in Woking das Licht der Welt. Fernando Alonso und Jenson Button sollen dem Team damit zu neuem Glanz verhelfen - doch dieses Vorhaben scheitert grandios. Nur Nachzügler Manor ist noch schlechter ...
Auch 2016 wird der Bolide im Internet vorgestellt. Der MP4-31 glänzt wieder in strikt schwarzer Lackierung, ist aber wie sein Vorgänger kein großer Wurf. Trotz einer Steigerung verpasst McLaren die Podestränge.
2017: Nach dem Abgang von Ron Dennis endet bei McLaren die Ära der MP4. Der neue Bolide für die Formel-1-Saison 2017 trägt den Namen MCL32 - und neben Schwarz das klassische McLaren-Orange
Mal bescheiden, mal pompös, aber immer stilvoll: McLaren wusste seine neuen Formel-1-Fahrzeuge immer gut in Szene zu setzen