5 für Valtteri Bottas, Bestnoten unter anderem für Hamilton und Alonso: So bewerten wir die Leistungen der Fahrer
Valtteri Bottas (5): Das ganze Wochenende langsamer als Hamilton, im Qualifying unter dem Druck des Teamkollegen unnötig gecrasht, und im Rennen hat man schon aggressivere Aufholjagden gesehen. Für einen WM-Anwärter eindeutig zu wenig.
Sergei Sirotkin (5): Der 22-Jährige hatte es schwer bei seinem Grand-Prix-Debüt. Kaum Test-Erfahrung. Von Teamkollege Stroll klar gebügelt. Und auch den halten wir für keinen zukünftigen Weltmeister. Für den Ausfall im Rennen konnte er allerdings nichts.
Brendon Hartley (5): Im Qualifying vor Gasly, aber auch nur, weil der einen Fehler gemacht hat. Im Rennen warf er sich mit einem Verbremser gleich in der ersten Runde selbst aus der Bahn. Hartleys Stärke soll der Rennspeed sein. Das konnte er bisher nicht beweisen.
Max Verstappen (4): In Sachen Speed über jeden Zweifel erhaben (meist schneller als Ricciardo), leistete er sich ein paar Schnitzer zu viel für eine bessere Note. Start gegen Magnussen verloren, dann selbst das Auto beschädigt, später noch ein Dreher. Dass er Sechster wurde, hat er seinem außergewöhnlichen Talent zu verdanken.
Charles Leclerc (4): Gemessen an den hohen Erwartungen nach seinen Formel-2-Glanztaten war Melbourne aus der Sicht des Rookies eine Enttäuschung. Ericsson (der schlechter bewertet wird, als er ist) muss ein angehender Ferrari-Pilot schlagen. Auch im ersten Rennen.
Lance Stroll (4): Eine rundum farblose Vorstellung in einem Williams, der besser ist als seine Fahrer. Sirotkin zu schlagen, ist kein Erfolg - sondern die Minimalerwartung.
Pierre Gasly (4): Im Rennen deutlich schneller als Hartley und somit die zu erwartende Nummer 1 bei Toro Rosso im Jahr 2018. Für den Motorschaden konnte er nichts. Für den Fehler im Qualifying, der ihm den letzten Startplatz einbrachte, schon. Ansonsten solide Leistung.
Marcus Ericsson (4): Eigentlich hätten wir dem Schweden gern eine 3 gegeben, aber auf dem gleichen Level wie Vettel oder Ricciardo sehen wir ihn dann doch nicht. Insofern eine 4 - auch wenn er das Wochenende besser bestritten hat als Leclerc.
Esteban Ocon (4): Die Force-India-Fahrer sind sicher talentierter als Note 4. Aber das Auto lässt momentan nicht zu, dass sie sich in Szene setzen. Was wir beurteilen können: Erstaunlicherweise war Ocon in Melbourne langsamer als Teamkollege Perez. Das hätten wir anders erwartet.
Carlos Sainz (4): Ihn zwei Grade schlechter zu benoten als Hülkenberg, ist hart - vor allem angesichts seiner Magenverstimmung. War in den Trainings stets schneller als der Deutsche, als es drauf ankam aber nicht mehr. Zudem verbaute er sich mit einem Fahrfehler ein besseres Rennen.
Stoffel Vandoorne (3): Ein klassischer Vandoorne: Keine gravierenden Fehler, nicht allzu weit weg von Alonso, aber dann doch irgendwie weiter hinten gelandet, auch mit ein wenig Safety-Car-Pech. Melbourne war eine solide Vorstellung. Nicht mehr, nicht weniger.
Sergio Perez (3): Eine Note besser als Ocon. Wie gut seine fahrerische Leistung wirklich war, ist schwer einzuschätzen. Wir stellen die gewagte These auf: Mit dem Vorjahres-Force-India hätte bei gleicher Leistung eine 2 herausschauen können. Hätte, wäre, wenn ...
Romain Grosjean (3): Zugegeben, 3 ist eine harte Note nach einem so tollen Wochenende des Haas-Teams. Aber der Aufwärtstrend liegt nicht nur daran, dass die Fahrer plötzlich talentierter geworden sind, sondern vor allem am Auto. Und der Franzose war einen Tick weniger auffällig als Magnussen.
Kimi Räikkönen (3): Das ganze Wochenende (bis auf den belanglosen letzten Rennstint) schneller als Vettel. In der Redaktion gab es Stimmen, die eine 2 für angemessener gehalten hätten. Sie wurden überstimmt. Schwierig zu benoten, weil wir nicht genau wissen, wie gut der Ferrari wirklich ist.
Sebastian Vettel (3): Vom reinen Speed her (ausnahmsweise) der schlechtere Ferrari-Fahrer. Wenn auch nur knapp. Das Safety-Car war ein Geschenk - genau wie der Sieg. Sich gegen Hamilton zu verteidigen, auf dieser Strecke mit diesen Autos keine große Kunst. Und trotzdem: Alles richtig gemacht!
Daniel Ricciardo (3): An der Performance im Rennen gibt's nichts auszusetzen. Vom Speed her droht ihm Verstappen allerdings zu enteilen. Und der Schnitzer im Freien Training, der ihm die Grid-Strafe bescherte, war ein fataler Fehler. Wenn auch, zugegeben, sehr hart bestraft.
Lewis Hamilton (2): Mit Sicherheit der schnellste Mann des Wochenendes. Die Quali-Runde war mega - so etwas kann nur Hamilton. Allerdings muss er sich auch selbst zuschreiben, dass er in der heiklen Phase nicht gepusht, sondern den Daten vertraut hat. Sonst hätte Vettel auch das Safety-Car nicht helfen können.
Nico Hülkenberg (2): Wenn's drauf ankommt, ist er da! Im Training war Sainz meist schneller, aber im Qualifying und Rennen hatte der Deutsche dann doch die Oberhand. Mit einem Renault-Team im Aufwärtstrend ist das erste Podium nur noch eine Frage der Zeit. Aber: Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling.
Kevin Magnussen (2): Sicher nicht der zweitbeste Fahrer im Feld. Aber im Quaifying vor Grosjean zu landen, trotz reduzierter Trainingszeit, am Start Verstappen zu knacken und dann seelenruhig Platz vier entgegenzufahren, bis das Schicksal zuschlägt, das war eine astreine Leistung. Gern mehr davon!
Fernando Alonso (2): Die Note 1 gibt's diesmal für keinen. Auch nicht für Alonso. Er holt aus dem McLaren alles raus - denn auch Vandoorne ist kein Nasenbohrer. Top, wie er sich mit dem deutlich langsameren Auto gegen Verstappen verteidigt hat. Da geht 2018 sicher noch mehr.
5 für Valtteri Bottas, Bestnoten unter anderem für Hamilton und Alonso: So bewerten wir die Leistungen der Fahrer