Meiste Pole-Positions, längste Wartezeit auf ein Podium oder schnellstes Rennen: Wie 2017 ein Rekordjahr werden könnte
Momente, die nicht nur auf dem Smartphone, sondern auch in den Rekordbüchern der Formel 1 festgehalten werden, könnte es auch in der Saison 2017 wieder geben. Gleich mehrere Bestmarken wanken - einige bedrohlicher als andere. Wir blicken auf mögliche Sternstunden und traurige Spitzenwerte voraus.
Der Rekord für die meisten Pole-Positions wird derzeit von Michael Schumacher gehalten. In 68 Qualifyings setzte der Deutsche die schnellste Rundenzeit und überflügelte in der Saison 2006 die Bestmarke Ayrton Sennas (65), der noch immer auf Rang zwei der ewigen Bestenliste rangiert.
Doch schon bald könnte Lewis Hamilton neuer Pole-Position-König der Formel 1 sein. Der Brite steht bei 61 ersten Startplätzen und bräuchte demnach nur acht weitere, um Schumacher abzulösen. Angesichts der jüngsten Mercedes-Dominanz erscheint das alles andere als unwahrscheinlich.
Die meisten Rennen ohne einen Podestplatz bestritt Adrian Sutil. Bei 128 Starts musste der Gräfelfinger ohne Pokal im Gepäck abreisen und befreite damit Pierluigi Martini (118) von dem Rekord.
Wenn Nico Hülkenberg, der derzeit 115 erfolglose Versuche verzeichnet, bis zum Singapur-Grand-Prix im September nicht unter die Top 3 braust, ist er der neue Dauer-Pechvogel. Gemessen daran, wo sein neuer Arbeitgeber Renault Ende 2016 stand, richtet sich der Emmericher darauf besser ein.
Mit 21 Jahren und 73 Tagen ist Sebastian Vettel seit dem Italien-Grand-Prix 2008 der jüngste Formel-1-Fahrer, der eine Pole-Position holte - bis heute. Das Kunststück glückte einen Tag bevor er sich auch zum jüngsten Rennsieger der Historie machte. Doch die Bestmarke gehört mittlerweile...
...Max Verstappen, der bei seinem Premieren-Erfolg von Barcelona 18 Jahre und 228 Tage alt war. Nun könnte der Niederländer Vettel den Nimbus als jüngster Pole-Setter ebenfalls stibitzen und hätte dafür sogar bis zum Ende 2018 Zeit. Unwahrscheinlich, dass er sich so viel Zeit lässt, wenn es mit Red Bull so steil bergauf geht wie zuletzt.
Apropos Youngster: Der neue Williams-Pilot Lance Stroll ist in der Lage, beide Rekorde zu pulverisieren. Der Kanadier wird bei seinem Debüt in Melbourne 18 Jahre und 148 Tage alt sein. Da er jedoch nicht mehr jüngster Fahrer mit WM-Punkten werden kann, ist das Szenario eher theoretischer Natur.
Die meisten Siege eines Fahrer, der nie Weltmeister wurde, gehen auf das Konto von Stirling Moss. 16 Erfolge fuhr der Brite ein, ehe er ohne Titel die Formel-1-Bühne verließ. Nico Rosberg hätte ihn schon 2016 geknackt, wäre ihm in Abu Dhabi nicht die Erlösung geglückt.
Nun würde Felipe Massa sich mit einer krönungslosen Sahnesaison zu dem Piloten aufschwingen, der die meisten Rennen gewann, aber keine WM-Meriten. Er bräuchte dafür sechs Rennsiege, was im Williams fast einem Märchen gleichkäme.
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sind dicht dran, auf sämtlichen Kursen des aktuellen Kalenders einen Sieg eingefahren zu haben. Der Mercedes-Star benötigt nur einen Erfolg beim Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku, während sein Ferrari-Kontrahent außerdem noch weiße Flecken in Sotschi, Spielberg und Mexiko-Stadt zu füllen hat.
Nach seinem Wechsel zu Mercedes wird Valtteri Bottas nicht mehr der treueste Fahrer der Formel-1-Geschichte sein. Der scheidende Williams-Pilot, der die meisten Rennen (77) für ein Team absolvierte ohne für eine andere Mannschaft aktiv gewesen zu sein, gibt den Rekord an Jim Clark zurück. Er war 72 Mal für Lotus am Start.
Mit den im Zuge der Regelnovelle schneller werdenden Autos könnten die schnellste Pole-Position und die schnellste Rennrunde der Geschichte neu vermerkt werden. Bisher an der Spitze: Die 260,395 km/h und 257,321 km/h Durchschnittstempo von Rubens Barrichello im Ferrari, gefahren 2004 in Monza.
Auch das schnellste Rennen der Formel-1-Historie steht zur Disposition. Natürlich ebenfalls aufgestellt im italienischen Highspeed-Mekka, und zwar mit 247,585 km/h von Michael Schumacher im Ferrari.
Meiste Pole-Positions, längste Wartezeit auf ein Podium oder schnellstes Rennen: Wie 2017 ein Rekordjahr werden könnte