Beim Grand Prix von Monaco spielen die Teams vor allem mit den Monkey-Seats und den Bremsen herum
Der vielleicht hässlichste Flügel aller Zeiten: Arrows schraubte 2001 einen Tower-Wing auf die Nase, um mehr Anpressdruck zu generieren. Aber nur für Monaco. Diese Einmal-Konfigurationen sind anno 2016 Geschichte. Zum Glück!
Formel-1-Technik im Jahr 1997: X-Wings am Tyrrell, ein Frontflügel so eben wie ein Brett. Heute ist vieles komplexer. Das wird beim folgenden Blick auf die Monaco-Updates klar.
Beim Weltmeisterteam Mercedes steht die Weiterentwicklung nie still. Für Monaco wurde der Monkey-Seat adaptiert, aber es gibt im sechsten Rennen auch die sechste Konfiguration des Bremssystems. Der Lufteinlass der Bremsbelüftung wurde - nebst anderen Detailänderungen - nach vorne gerückt.
Fast alle Teams haben für Monaco neue Monkey-Seats entwickelt (Foto: Toro Rosso). Zweck dieses Bauteils ist aber nicht primär, Anpressdruck zu generieren, sondern den Luftstrom gemeinsam mit jenem des Diffusors unter den Heckflügel zu führen, damit die Heckflügel-Aerodynamik stabil bleibt.
Nachteil des Monkey-Seats: mehr Luftwiderstand. Weshalb Williams am Donnerstag auf das Bauteil verzichtete (genau wie Red Bull), ...
... am Samstag aber doch wieder mit Monkey-Seat unterwegs war (anders als Red Bull). Daran, dass das Aero-Konzept des FW38 einfach nicht für langsame Kurven ausgelegt ist, ändert das nichts.
Am Red Bull RB12 ist nicht nur der Renault-Motor neu. Die Heckflügel-Endplatten hatte das Team zwar schon in Barcelona im Gepäck, eingesetzt wurden sie dort aber noch nicht.
Toro Rosso geht mit der Bremsbelüftung ans Limit. Luftleitbleche an den Bremsen zu montieren, ist übliche Praxis. Diese aber an der Radaufhängung zu befestigen, ist neu - und geht an die Grenze des Reglements. Weil 2015 eine ähnliche Variante im Einsatz war, abgesegnet durch die FIA, gibt's keinen Ärger.
McLaren hat für Monaco kaum Updates (Monkey-Seat, Honda-Motor) parat. Eins betrifft die Bremsen. Interessant: McLaren kann innere und äußere Komponente voneinander getrennt variieren. So kann jeder Fahrer auf seine liebste Konfiguration zurückgreifen. Was in Monaco schon passiert ist.
Force India setzt auf 16 neue Schlitze an den Oberseiten-Flanken des Unterbodens. Ziel ist, den von den Reifen erzeugten Luftverwirbelungen entgegenzuwirken, um die Effizienz des Diffusors zu maximieren.
Bei Renault debütiert in Monaco eine neue Vorderradaufhängung. Ob die Verbesserungen durch die Geometrie oder durch innenliegende Federn und Dämpfer erzielt werden soll, entzieht sich unserer Kenntnis.
Beim Grand Prix von Monaco spielen die Teams vor allem mit den Monkey-Seats und den Bremsen herum