Max Verstappen ist Formel-1-Sieger, doch bei seinem Einstieg war die Skepsis noch da: Ist der Niederländer zu jung?
Max Verstappen ist mit 18 Jahren der jüngste GP-Sieger aller Zeiten! In Spanien düpiert er die Konkurrenz und zeigt, dass es richtig war, Verstappen 2015 mit 17 Jahren ein Formel-1-Cockpit zu geben. Das Alter hat entgegen vieler Aussagen von damals doch keine Rolle gespielt. Wir blicken auf die Aussagen von einst.
Helmut Marko hat es gewusst: "Er ist ein außergewöhnliches Talent, das nur einmal in Jahrzehnten erscheint - fast wie Ayrton Senna. Und in so einem Fall darfst du nicht auf das Alter schauen. Alle Experten sagen, dass er im Kopf eher 22 als 16 ist. Wir erwarten, dass er vom ersten Rennen an konkurrenzfähig ist."
Sebastian Vettel war eher vorsichtig: "Lasst Max erst mal die Saison in der Formel 3 zu Ende bringen. Dort hat er gezeigt, dass er viel Talent hat. Dass er so einschlägt, hätte wohl keiner gedacht. Es gibt viele Dinge, auf die er sich dann für das kommende Jahr in der Formel 1 einstellen muss. Es wird aber ein guter Schritt für ihn."
Fernando Alonso hätte sich einen Einstieg bei sich nicht unbedingt denken können: "Mit 17 Jahren wäre ich wahrscheinlich noch nicht bereit gewesen. Ich habe vielleicht nur gefühlt, dass es gehen würde. Das Alter ist nicht so entscheidend. Du musst bereit sein für einen Grand Prix. Manche sind das mit 17 Jahren, andere mit 28 Jahren."
Auch Teamkollege Jenson Button, der 2000 als Jungspund debütierte, sah sich selbst nicht bereit: "Mit 20 war ich nicht bereit, vielleicht mit 23. Aber jeder ist da anders. Und auf der anderen Seite: Wenn dich jemand fragt, ob du bereit bist für die Formel 1, was sagst du dann? Dann nutzt man diese Chance natürlich."
Nico Rosberg sah es positiv: "Die Journalisten fragen ja immer: 'Kann man nur noch mit Geld in die Formel 1 gelangen?' Daher ist es schön zu sehen, dass es auch mit Talent geht. Es gab zuletzt einige Beispiele, die auf diese Weise in die Formel 1 gekommen sind. Das ist wichtig und es ist auch gut."
Nico Hülkenberg: "Ich persönlich habe mit dem Alter kein Problem. Aber die Formel 1 darf natürlich nicht irgendwann den Ruf kriegen, dass hier nur Kinder oder Teenager rumfahren. Bei zwei oder drei Piloten im Feld ist das aber keine Gefahr."
Daniel Ricciardo musste am Sonntag gratulieren, sagte einst: "Es ist natürlich eine einmalige Gelegenheit für ihn. Jeder ist sehr gespannt, wie er sich anstellt. 17 Jahre - das ist jung, aber ist es zu jung? Ich denke, es wird interessant, das herauszufinden."
Daniil Kwjat wusste damals nicht, was es für ihn bedeuten wird: "Wir werden sehen, wie es für ihn läuft. Es wird aber nicht so kompliziert sein, wie es für euch den Anschein macht. Man stellt sich der Aufgabe einfach und schaut, was man erreichen kann. Das ist für jeden Fahrer so."
Felipe Massa: "Er ist definitiv ein schneller Fahrer. Er hat sein Talent im Kart und in der Formel 3 unter Beweis gestellt, hat viele Rennen gewonnen. Und das ist seine große Chance. Ich finde es großartig, dass die Teams noch immer am Talent interessiert sind und nicht am Geld. Das ist das Positive daran."
Zweifel hatte auch Adrian Sutil: "Es kann zu früh sein. Es ist wahrscheinlich, dass es zu früh ist. Es kann aber funktionieren", so der Deutsche.
Kevin Magnussen: "Ich finde es gut, dass ein solch junger Fahrer dazukommt. Und wenn er es gut macht, ist es doch toll für den gesamten Motorsport. Es ist kein Altherren-Sport. Wenn junge Leute sich durchsetzen, finde ich das gut."
Strikt dagegen war Jacques Villeneuve: "Das ist das Schlimmste, was der Formel 1 passieren kann. Die Formel 1 ist die Spitze des Rennsports und man sollte sie verdienen. Man sollte dafür arbeiten und es nicht einfach wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bekommen."
Niki Lauda lobte Red Bull hingegen für den Mut: "Das ist ein tolles Experiment. Wenn Verstappen sich durchsetzt, heißt das, dass die neuen Computer-Kids für die Formel 1 geeignet sind."
Mika Häkkinen: "Er ist zu jung, weil das Risiko in der Formel 1 hoch ist. In der Formel 1 lernt man nicht, man muss bereit sein."
Jean Todts Meinung war eindeutig: "Ich persönlich denke, dass er zu jung ist." Wenig später folgte eine Verstappen-Klausel, die einen so jungen Einstieg mittlerweile verhindert.
Max Verstappen ist Formel-1-Sieger, doch bei seinem Einstieg war die Skepsis noch da: Ist der Niederländer zu jung?