Schnelle Kurven und gutes Essen: Darum ist die Reise zum Circuit of The Americas in Austin für die Formel-1-Piloten in jedem Jahr ein echtes Highlight!
Willkommen in Austin! Seit 2012 hat die Formel 1 wieder ein Rennen in den USA, und der neue Circuit of The Americas (CoTA) kommt bei Fahrern und Fans gut an. Wir schauen uns die 5,513 Kilometer lange Strecke einmal etwas genauer an - und beginnen dabei mit dem ersten Highlight unmittelbar nach dem Start...
"Es gibt viele einzigartige Stellen, wie zum Beispiel Kurve 1. Dort könnten ungefähr vier Autos Seite an Seite nebeneinander fahren", berichtet Daniel Ricciardo. Doch obwohl dort theoretisch genug Platz ist, kam es hier 2015 unter anderem zu einer Berührung zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Kracht es auch 2016 wieder?
"Die Esses im ersten Sektor erinnern etwas an Silverstone oder Suzuka", berichtet Max Verstappen und verrät im Hinblick auf die ersten beiden Sektoren: "Du kannst hier viele verschiedene Linien fahren. Du musst die richtige finden." Doch trotz der insgesamt 20 Kurven geht es auch auf dem CoTA nicht ohne Power.
Die mehr als ein Kilometer lange Gerade bietet - auch dank DRS - die beste Überholmöglichkeit. "Der CoTA ist einer der wenigen Kurse im Kalender, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Er hat alles: schnelle Kurven, langsame Kurven und harte Bremszonen. Du brauchst also ein Auto mit einer guten Balance", weiß Jenson Button.
"Durch die Höhenunterschiede lastet eine Menge Druck auf dem Auto", erklärt McLaren-Teamkollege Fernando Alonso und verrät: "Es ist wichtig, an jedem Kurvenausgang eine gute Traktion zu haben." Das macht den CoTA rundherum zu einer echten Herausforderung für Mensch und Maschine.
Lewis Hamilton scheint mit dem Kurs jedenfalls am besten zurechtzukommen. Der Brite siegte bei der Premiere im Jahr 2012 - damals noch in Diensten von McLaren - und hatte 2014 und 2015 für Mercedes erneut die Nase vorne. Der einzige andere Pilot, der bisher auf dem CoTA gewinnen konnte, war Sebastian Vettel im Jahr 2013.
"Die harten Bremszonen erinnern an Monza und die schnellen Kurven an Silverstone. Das macht es zu einer sehr interessanten Runde", lobt Sergio Perez, der damit vielen Kollegen aus der Seele spricht. Fast alle Piloten sind sich einig: Unter den neuen Hermann-Tilke-Rennstrecken ist der CoTA eine der besten!
Und auch das Partyprogramm kann sich sehen lassen: Während Elton John 2015 die Zuschauer am CoTA rockte - und außerdem die Interviews auf dem Podium führen durfte -, tritt in diesem Jahr unter anderem Taylor Swift auf. Die Veranstalter lassen sich regelmäßig etwas einfallen, um den Zuschauern ein gutes Gesamtpaket zu bieten.
Auch abseits der Strecke ist Austin einen Besuch wert. "Ich werde auf mein Gewicht achten müssen, weil man in Austin so gut essen kann. Ich bin mir sicher, dass ich Zeit für ein gutes Steak haben werde", lacht Max Verstappen und Carlos Sainz verrät: "Im vergangenen Jahr reiste ich einen Tag früher an, nur um ein Barbecue zu haben!"
Daniil Kwjat löst das kulinarische Luxusproblem ganz clever: "Ich nehme vor diesem Rennen immer ein Kilo ab, damit ich dort viel Fleisch essen kann!" Mit mehr als 800.000 Einwohnern ist Austin die viertgrößte Stadt in Texas - und nicht nur für die Formel-1-Piloten definitiv eine Reise wert.
Pech hat man allerdings, wenn man noch zu jung ist, denn in den USA darf man erst mit 21 Alkohol trinken. "Als ich 2014 dort gefahren bin, konnte ich am Sonntagabend nicht einmal ausgehen, denn ich war erst 20", berichtet Kwjat. So müsste Max Verstappen auch die Finger vom Champagner lassen, sollte er es auf das Podium schaffen...
Für die US-Fans gibt es in diesem Jahr derweil ein besonderes Bonbon, denn mit Haas ist erstmals auch ein amerikanisches Team in Texas am Start. "Es macht mich besonders stolz, für ein amerikanisches Team auf dieser Strecke zu fahren", freut sich Romain Grosjean, und auch Esteban Gutierrez spürt eine "besondere Motivation" vor dem Rennen.
Ebenfalls interessant: Seit September hat die Formel 1 mit Liberty Media einen neuen Besitzer - aus Amerika. Die Verantwortlichen um den neuen Vorsitzenden Chase Carey werden bei ihrem "Heimspiel" sicher ganz genau hinschauen. Schließlich scheinen spätestens jetzt auch weitere Rennen in den Vereinigten Staaten möglich zu sein.
Bleibt nur zu hoffen, dass es der Wettergott besser meint als 2015. "Im vergangenen Jahr war das Wetter dort fast am gesamten Wochenende sehr schlecht. Das war für uns Fahrer und die Zuschauer nicht so schön", erinnert sich Kimi Räikkönen. Negativer Höhepunkt: Das Qualifying fand erst am Sonntagmorgen statt und musste verkürzt werden.
Über mangelnde Auslastung können sich die Streckenbetreiber übrigens nicht beschweren: Neben der Formel 1 fahren auf dem CoTA unter anderem auch die MotoGP und die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Erst im September war hier Porsche rund um Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber siegreich.
Schnelle Kurven und gutes Essen: Darum ist die Reise zum Circuit of The Americas in Austin für die Formel-1-Piloten in jedem Jahr ein echtes Highlight!