Einmal ganz oben, sonst in der Versenkung verschwunden: Diese Fahrer, Teams und Strecken erlebten nur ein Highlight
Platz 10 - Vittorio Brambilla: Der Italiener stand in seiner Formel-1-Karriere nur einmal auf dem Podium, dann allerdings gleich auf der höchsten Stufe. 1975 gewann er mit March das Regenrennen auf dem Österreichring. Vor lauter Freude darüber crashte Brambilla sein Auto nach der Zieldurchfahrt.
Platz 9 - Le Mans: Die Formel 1 in Le Mans? Das gab es! 1967 fand dort der Grand Prix von Frankreich statt, allerdings nicht auf dem über 13 Kilometer langen Kurs der 24 Stunden, sondern auf der unspektakulären Kurzanbindung. Das sorgte bei den Piloten nicht gerade für Begeisterungsstürme. Im Jahr darauf zog das Rennen nach Rouen um.
Platz 8 - Shadow: 112 Mal trat das britische Team in den 1970er-Jahren in der Formel 1 an, meist mit überschaubarem Erfolg. Doch 1977 schlug am Österreichring die große Stunde des Teams. Für Alan Jones sollte der Sieg der Durchbruch seiner Grand-Prix-Karriere sein, die 1980 mit dem WM-Titel gekrönt wurde. Shadow versank schnell wieder in der Bedeutungslosigkeit und zog sich Ende 1980 aus der Formel 1 zurück.
Platz 7 - Tiago Monteiro: Der Portugiese, der beim damaligen Hinterbänklerteam Jordan in die Formel 1 eingestiegen war, kam zu seinem dritten Platz beim Grand Prix der USA 2005 wie die Jungfrau zum Kinde. Möglich machte das einer der größten Skandale der Formel-1-Geschichte.
Weil Michelin nach Reifenschäden im Training nicht für die Sicherheit seiner Pneus garantieren konnte, nahmen nur die sechs mit Bridgestone bereiften Teams am Rennen teil. Und Monteiro staubte als schnellster "Verfolger" der Ferraris das einzige Podiumsresultat seiner Formel-1-Karriere ab.
Platz 6 - AVUS: 1959 fand der Grand Prix von Deutschland erstmals nicht auf dem Nürburgring, sondern auf der Berliner AVUS mit ihrer spektakulären Steilkurve statt. Ferrari-Pilot Tony Brooks gewann das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 230 km/h. Das war der Formel 1 aber zu schnell. Wegen massiver Sicherheitsbedenken kehrte man nie wieder auf die AVUS zurück.
Platz 5 - Olivier Panis: Der Franzose bewies 1996 beim Grand Prix von Monaco echte Steherqualitäten. Während die Konkurrenten im Regen reihenweise in die Leitplanken rutschten, behielt Panis einen kühlen Kopf und wurde Platz für Platz nach vorne gespült - bis er in Führung lag. Als das Rennen nach zwei Stunden abgewunken wurde, waren außer Rennsieger Panis nur noch zwei andere Autos auf der Strecke unterwegs. Auch das ist ein Formel-1-Rekord.
Platz 4: Toro Rosso: 20 Jahre lang war das Team unter dem Namen Minardi großen Erfolgen in der Formel 1 hinterher gefahren, und auch nach der Umwandlung zum Junior-Team von Red Bull änderte sich daran zunächst nichts. Bis zum Grand Prix von Italien 2008.
Im Regen wuchs der damals 21 Jahre alte Sebastian Vettel über sich hinaus. Von der Pole-Position aus fuhr er im Rennen wie ein alter Hase und landete einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg. Damit wurde er zum jüngsten Grand-Prix-Sieger in der Geschichte. Während Vettel in den Folgejahren die Formel 1 dominierte, wartet Toro Rosso auch sieben Jahre später noch auf ein zweites Podiumsresultat.
Platz 3 - Peter Gethin: Vor und nach dem 5. September 1971 kam Peter Gethin nie wieder in die Nähe eines Grand-Prix-Sieges, doch an diesem Tag gewann der Brite das spannendste Rennen in der Geschichte der Formel 1.
Fünf Fahrer kämpften in Monza in einer epischen Windschattenschlacht um den Sieg und waren im Ziel nur durch 0,61 Sekunden voneinander getrennt. So eng ging es in keinem anderen Formel-1-Rennen zu. Ganz vorne in diesem Paket: Peter Gethin.
Platz 2 - Giancarlo Baghetti/FISA: 1961 setzte das französische Team FISA, benannt nach der damaligen Sportbehörde des Automobil-Weltverbands, beim Grand Prix von Frankreich einen Ferrari für den Nachwuchsfahrer Giancarlo Baghetti ein - und gewann sensationell! FISA trat nie wieder in der Formel 1 an und kommt damit auf eine Siegquote von 100 Prozent. Baghetti wurde damit nach Giuseppe "Nino" Farina (im ersten Rennen überhaupt) der zweite Fahrer, der sein erstes Formel-1-Rennen gewann. Auf dem Podium stand er anschließend nie wieder.
Platz 1 - Brawn: Das Team trat unter diesem Namen nur eine Saison lang in der Formel 1 an, nachdem Teamchef Ross Brawn das am Boden liegende Werksteam von Honda nach dem Rückzug des japanischen Herstellers übernommen hatte.
Dank eines genialen technischen Konzept wurde aus dem Hinterbänklerteam der dominierende Rennstall der Saison 2009. Mit sechs Siegen in den ersten sieben Saisonrennen legte der fast schon als ewiges Talent abgestempelte Jenson Button den Grundstein zum WM-Titel.
Am Ende der Saison feierte das Team Fahrer- und Konstrukteurstitel, und Brawn verkaufte den Rennstall an Mercedes, die daraus ihr Werksteam formten.
Einmal ganz oben, sonst in der Versenkung verschwunden: Diese Fahrer, Teams und Strecken erlebten nur ein Highlight