Die meisten in ununterbrochener Reihenfolge in Führung liegend zurückgelegten Runden eines Fahrers.
#10 Alain Prost 156 Runden (Portugal, Spanien und Japan 1988): Beim Grand Prix von Portugal 1988 in Estoril steht Alain Prost (McLaren) auf der Pole-Position, doch die erste Führungsrunde im Rennen geht an seinen von Position zwei gestarteten Teamkollegen Ayrton Senna. In der zweiten Runde übernimmt der Franzose die Spitze und gibt sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Beim Grand Prix von Spanien in Jerez steht Senna auf der Pole, doch diesmal ist es Prost, der den besseren Start hat. Der "Professor" legt einen Start/Ziel-Sieg hin. Beim Grand Prix von Japan in Suzuka steht erneut Senna auf der Pole, kommt aber denkbar schlecht weg. Prost führt die ersten 15 Runden an, dann übernimmt Ivan Capelli (March) für einen Umlauf das Kommando. Zwar führt Prost direkt anschließend für weitere elf Runden, seine Serie an Führungsrunden aber wurde durch Capelli bei 156 Runden beendet.
#9 Mark Webber 159 Runden (Spanien, Monaco und Türkei 2010): Beim Grand Prix von Spanien 2010 in Barcelona legt Mark Webber (Red Bull) von der Pole-Position einen Start/Ziel-Sieg hin. Beim anschließenden Grand Prix von Monaco in Monte Carlo wiederholt er dieses Kunststück. Nachdem er auch beim Grand Prix der Türkei in Istanbul von der Pole gestartet ist, beendet Jenson Button (McLaren) die Serie der Führungsrunden für den Australier nach 15 Umläufen. Button hält im Zuge der Boxenstopps für zwei Runden die Führung, dann übernimmt erneut Webber. Nach 22 weiteren Führungsrunden gibt es die berühmte Kollision mit Teamkollege Sebastian Vettel. An Prosts 1988er-Marke ist Webber vor Buttons Führungsrunden gerade so vorbeigezogen.
#8 Kimi Räikkönen 162 Runden (Spanien, Monaco und Europa 2005): Eine ganz ähnliche Serie wie Webber fünf Jahre später zeigt Kimi Räikkönen (McLaren) in der Saison 2005. Pole-Position und Start/Ziel-Sieg sowohl beim Grand Prix von Spanien in Barcelona als auch beim Grand Prix von Monaco in Monte Carlo. Beim Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring startet Nick Heidfeld (Williams) von der Pole, doch es ist Räikkönen, der die ersten 18 Runden anführt. Die Serie des Finnen reißt während der Boxenstopps in Runde 19, als David Coulthard (Red Bull) für einen Umlauf das Kommando übernimmt. Im weiteren Rennverlauf bringt es Räikkönen auf 30 weitere Führungsrunden, bevor er eingangs der letzten Runde mit Aufhängungsbruch abfliegt.
#7 Jim Clark 165 Runden (Belgien, Niederlande und Frankreich 1963): Obwohl er den Grand Prix von Belgien 1963 in Spa-Francorchamps nur von Startplatz acht in Angriff nimmt, liegt Jim Clark (Lotus) am Ende der ersten Runde auf Platz eins. Der Schotte gibt die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab und feiert beim anschließenden Grand Prix der Niederlande in Zandvoort einen Start/Ziel-Sieg von der Pole-Position. Beim Grand Prix von Frankreich in Reims wiederholt er das Kunststück. Mit dem Frankreich-Sieg aber endet Clarks Serie an Führungsrunden, obwohl er auch beim anschließenden Grand Prix von Großbritannien in Silverstone von der Pole startet. Die ersten drei Führungsrunden des Rennens verbucht nämlich Jack Brabham (Brabham), bevor Clark übernimmt und zum Heimsieg fährt.
#6 Jim Clark 186 Runden (Mexiko und Südafrika 1963 sowie Monaco 1964): In derselben Saison setzt Jim Clark mit dem Lotus 25 zu einer noch längeren Serie von Führungsrunden am Stück an. Er feiert beim Grand Prix von Mexiko in Mexiko-Stadt von der Pole-Position einen Start/Ziel-Sieg und liefert beim Saisonfinale, dem Grand Prix von Südafrika in East London, eine Wiederholung dieser Performance ab. Die Winterpause kann Clarks Serie an Führungsrunden nicht unterbrechen. Beim Saisonauftakt 1964, dem Grand Prix von Monaco in Monte Carlo, startet er abermals von der Pole-Position und führt die ersten 36 Runden an. Dann aber muss der Schotte aufgrund von Leistungsverlust am Climax-Triebwerk seines Lotus die Führung an Dan Gurney (Brabham) abtreten. Ohne die volle Motorleistung beendet Clark das Rennen auf Platz vier.
#5 Sebastian Vettel 205 Runden (Singapur, Japan, Südkorea und Indien 2012): War es in den 1960er-Jahren durchaus üblich, die Rennen ohne Boxenstopp zu absolvieren, so hat sich das Blatt um die Jahrtausendwende deutlich gewandelt. Umso bemerkenswerter ist es, dass es Sebastian Vettel (Red Bull) mit seiner in der Saison 2012 hingelegten Serie an Führungsrunden am Stück auf Platz fünf der Top-10-Liste geschafft hat. Der Deutsche führt beim Grand Prix von Singapur, von Startplatz drei gestartet, ab Runde 23 bis ins Ziel und verbucht damit 37 Führungsrunden. Den Grand Prix von Japan in Suzuka gewinnt Vettel von der Pole-Position ohne die Führung abzugeben. Auch beim Grand Prix von Südkorea in Yeongam wird er in jeder einzelnen Rennrunde als Spitzenreiter notiert, obwohl Teamkollege Mark Webber auf der Pole stand. Beim Grand Prix von Indien in Noida schiebt Vettel einen lupenreinen Start/Ziel-Sieg von der Pole nach, doch damit geht seine Serie zu Ende. Den anschließenden Grand Prix von Abu Dhabi nimmt der Deutsche aufgrund eines im Qualifying begangenen Regelverstoßes aus der Boxengasse in Angriff.
#4 Nigel Mansell 235 Runden (Brasilien, Spanien, San Marino und Monaco 1992): 20 Jahre vor Vettel legt Nigel Mansell (Williams) eine Serie an Führungsrunden hin, die 30 Umläufe länger hält. Zwar beginnt der Brite den Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo von der Pole-Position, doch während der ersten 31 Runden sieht er nur das Heck seines von Position zwei gestarteten Teamkollegen Riccardo Patrese. In der 32. Runde übernimmt Mansell die Spitze und wird sie erst acht Wochen später wieder abgeben. Nach seinem Brasilien-Sieg dominiert der Brite den Grand Prix von Spanien in Barcelona und den Grand Prix von San Marino in Imola in Form von Start/Ziel-Siegen von der Pole-Position. Auch beim Grand Prix von Monaco in Monte Carlo startet Mansell von der Pole und steuert einem weiteren sicheren Sieg entgegen. Nach 70 der 78 Runden aber kommt er mit Verdacht auf einen Reifenschaden an die Box. Ayrton Senna (McLaren) lässt sich nicht zweimal bitten. Der Brasilianer geht vorbei, wehrt anschließend alle Mansell-Angriffe erfolgreich ab und feiert seinen ersten Saisonsieg.
#3 Ayrton Senna 237 Runden (San Marino, Monaco, Mexiko und USA 1989): Eine zwei Runden längere Führungsarbeit am Stück als Nigel Mansell 1992 zeigt dessen Bezwinger Ayrton Senna bereits drei Jahre zuvor. Dem Brasilianer gelingt mit dem McLaren-Honda MP4/5 das Kunststück, drei aufeinanderfolgende Rennen jeweils von der Pole-Position für jede einzelne Runden anzuführen: den Grand Prix von San Marino in Imola, den Grand Prix von Monaco in Monte Carlo und den Grand Prix von Mexiko in Mexiko-Stadt. In Imola steckt Teamkollege Alain Prost die Nase seines McLaren beim Neustart nach dem Unfall von Ferrari-Pilot Gerhard Berger zwar kurz in den Wind, doch Senna geht noch vor der nächsten Vorbeifahrt bei Start/Ziel wieder vorbei und beginnt damit die jahrelange Fehde mit dem Franzosen. Auch beim Grand Prix der USA in Phoenix holt sich Senna die Pole. Nachdem er die ersten 33 Runden angeführt hat, muss er mit Elektrikproblemen zunächst mitansehen, wie Prost vorbeigeht. Elf Runden später ist Sennas Rennen mit Elektrikdefekt gelaufen.
#2 Ayrton Senna 264 Runden (Großbritannien, Deutschland, Ungarn, Belgien und Italien 1988): Eine noch längere Serie an Führungsrunden in ununterbrochener Reihenfolge wird für Ayrton Senna bereits in der Saison 1988 notiert. Mit dem McLaren-Honda MP4/4 gewinnt der Brasilianer den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone, den Grand Prix von Deutschland in Hockenheim, den Grand Prix von Ungarn in Budapest und den Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. Im verregneten Silverstone startet er für einmal nicht von der Pole, weshalb es 13 Runden dauert, bis er von Startplatz drei kommend die Führung innehat. Die Siege in Hockenheim, Budapest und Spa sind Start/Ziel-Siege von der Pole. Auch beim Grand Prix von Italien in Monza holt sich Senna den besten Startplatz, doch seine Sieges- und Führungsrunden-Serie reißt drei Umläufe vor Rennende. Beim Überrunden stolpert der Brasilianer über den Williams von Jean-Louis Schlesser. Platz drei und zwei in den Top 10 der meisten Führungsrunden am Stück gehören Senna, doch Platz eins hat ein anderer Fahrer inne.
#1 Alberto Ascari 305 Runden (Belgien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Niederlande 1952): Der Rekord für die meisten Führungsrunden in ununterbrochener Reihenfolge wird bereits in der Saison 1952 aufgestellt. Verantwortlich dafür ist Alberto Ascari im Ferrari. Der Italiener startet beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps von der Pole-Position, muss die Führung in der ersten Runde aber dem von Platz fünf gestarteten Jean Behra (Gordini) überlassen. In der zweiten Runde des Belgien-Grand-Prix beginnt Ascaris Serie, die unterm Strich 41 Runden länger dauert als Ayrton Sennas 1988er-Marke. Nach Belgien führt Ascari beim Grand Prix von Frankreich in Rouen, beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone, beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring und beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort jeweils alle Runden an, wobei er in Silverstone (Startplatz zwei) nicht von der Pole loslegt. Ascaris Serie geht ausgerechnet beim Heimspiel, dem Grand Prix von Italien in Monza, zu Ende - und das trotz Pole-Position. Zwar gewinnt der Italiener vor heimischem Publikum, doch die ersten 36 Führungsrunden im Rennen gehen auf das Konto des von Startplatz fünf losgefahrenen Jose Froilan Gonzalez (Maserati).
Die meisten in ununterbrochener Reihenfolge in Führung liegend zurückgelegten Runden eines Fahrers.