Die Formel 1 hat in der Geschichte schon einige gewöhnungsbedürftige Designs hervorgebracht: Vom Reißverschluss bis zum Erdball-Auto
Force India überrascht vor der Saison 2017 dank neuem Sponsor mit einer Lackierung in Rosa! Die Mallya-Truppe sticht damit in diesem Jahr aus dem restlichen Feld heraus, doch in der Vergangenheit gab es noch deutlich verrücktere Ideen... Wir blicken zurück auf die ungewöhnlichsten Lackierungen der Formel-1-Geschichte!
#10 - BAR 006: Viel sieht man von einem Piloten in einem Formel-1-Auto ja bekanntlich nicht - lediglich der Helm ragt aus dem Cockpit heraus, der Rest bleibt den Zuschauern verborgen. Doch BAR gibt 2004 in Monza einen Einblick, wie Testpilot Anthony Davidson im Auto hängt. Leider wird die Lackierung bloß beim dritten Auto und nur im Freien Training eingesetzt.
#9 - Red Bull RB2: Auch wenn Red Bull seit dem ersten Jahr nahezu das gleiche Outfit fährt, sind die Speziallackierungen des Teams - besonders in seiner Anfangszeit - berühmt. 2006 in Monaco bewirbt man den Film "Superman Returns" und verpasst dem Auto kurzerhand ein Superhelden-Outfit. Scheinbar mit Superkräften ausgestattet, fährt David Coulthard auf Rang drei und geht mit Cape in die Fürstenloge und dann den Swimming Pool.
#8 - Jaguar R5: Vorgängerteam Jaguar hat sich für den berühmten Grand Prix im Fürstentum ebenfalls etwas einfallen lassen. Für den Film "Ocean's Twelve" lackiert man 2004 den Boliden kurzerhand um und bringt sogar einen echten Diamanten auf der Nase an. Allerdings geht einer der 200.000 Dollar teuren Stücke beim Unfall von Christian Klien in der Haarnadel verloren, und die große Suche beginnt. Allerdings wird gemunkelt, dass es sich dabei um eine clevere PR-Masche gehandelt haben soll...
#7 - Ligier JS39: Nein, das ist keine blau-weiße Kuh, sondern der Ligier von Martin Brundle. Der Brite ist 1993 in Suzuka und Adelaide mit dem Spezialdesign eines Zigarettenherstellers unterwegs, das vom französischen Zeichner Hugo Pratt entworfen wurde. Teamkollege Mark Blundell fährt hingegen das übliche Ligier-Blau herum.
#6 - Jordan 197: Ende der 90er-Jahre wird es tierisch in der Formel 1. Das Jordan-Team um den exzentrischen Teamchef Eddie Jordan mischt die Königsklasse mit einigen ungewöhnlichen Ideen auf. Besonders die Nasen stehen bei den gelben Rennern im Blickpunkt. Alles beginnt 1997 mit einer Schlange...
... und es bleibt tierisch: Egal ob Hornisse oder Hai, die angriffslustigen Schnauzen von Jordan werden Kult und bescheren dem Team viele neue Fans. Es ist die Blütephase des Rennstalls, der nach der Saison 2005 in Midland umbenannt wird und heute Force India heißt. 2002 endet die Tierparade und der sportliche Abstieg kommt. Nicht, dass wir hier einen kausalen Zusammenhang sehen würden...
#5 - Shadow DN9: Apropos tierische Nasen: Was blickt uns denn da für ein Ungeheuer an? Hat Eddie Jordan etwa schon 1979 seine Finger im Spiel? Nein, es ist der Shadow von Jan Lammers, der diese außergewöhnliche Lackierung trägt. Schuld ist mal wieder der Hauptsponsor, Samson, der uns diesen Anblick beschert.
#4 - Honda RA107: Honda will 2007 ganz neue Wege gehen und verzichtet auf einen großen Hauptsponsor. Stattdessen pinselt man den Erdball auf den Boliden und machte damit auf sein Konzept Earthdreams aufmerksam, das für Umwelt- und vor allem Klimaschutz stehen soll - nicht gerade Attribute der Formel 1. Doch was im Studio noch ganz schön aussieht, macht auf der Strecke keine gute Figur.
Im Jahr darauf bleibt der Hersteller bei dem Konzept, verändert allerdings die Lackierung des Autos. Die Erde ist nur noch als kleinerer Ball auf dem Heck des Autos zu sehen, doch besser wird die Leistung dadurch auch nicht. Nach der ernüchternden Saison 2008 zieht sich Honda aus der Formel 1 zurück - und das Märchen von Brawn beginnt...
#3 - Red Bull RB3: Noch eine Speziallackierung von Red Bull hat es in unser Ranking geschafft, und die hat sogar einen guten Zweck. Für die Unterstützung der hauseigenen Stiftung "Wings for Life", die sich um Rückenmarksforschung kümmert, sind die Roten Bullen 2007 in Silverstone mit 30.000 Fotos unterwegs. Für einen gewissen Spendenbetrag können sich Fans einen Platz auf dem Auto sichern. Um erkannt zu werden, muss man allerdings das Glück haben, dass die Kamera ganz nah heranfährt...
... denn von weitem ist auf dem Auto außer grauem Matsch nicht mehr viel zu erkennen. Und während es prinzipiell nicht die schönste Lackierung in der Geschichte ist, ist es doch eine der besten Ideen.
#2 - Red Bull RB11: Nicht unbedingt schön, dafür aber zweckmäßig ist die Tarn-Lackierung, mit der Red Bull 2015 bei den Tests in Jerez auftaucht. Das Zebra-Muster soll mit seinen Linien die Konturen des Autos verschleiern und damit das Entdecken der neusten Geniestreiche von Design-Guru Adrian Newey erschweren.
#1 - BAR 001: Unser Platz 1 der außergewöhnlichsten Designs gebührt einer Idee, die aus der Not heraus geboren wird. Eigentlich will BAR in seiner Debütsaison 1999 zwei Autos mit unterschiedlicher Lackierung einsetzen. Der Bolide von Jacques Villeneuve soll eine rot-weiße Lackierung mit Lucky-Strike-Branding zieren (siehe oben), das Auto von Ricardo Zonta eine blau-gelbe mit Sponsoring von 555.
Doch die FIA schiebt dem Vorhaben einen Riegel vor, beide Boliden müssen einheitlich aussehen. Und so kreiert das Team das berühmte Reißverschluss-Design, das beide Lackierungen in einem trägt - auf der einen Seite rot-weiß, auf der anderen Seite blau-gelb.
Die Formel 1 hat in der Geschichte schon einige gewöhnungsbedürftige Designs hervorgebracht: Vom Reißverschluss bis zum Erdball-Auto