Zumeist traten bei Grand Prix über 20 Fahrer an. Doch auch kleinste Starterfelder gab es schon. Wir zeigen Ihnen, wann...
Fans dürften ihren Augen nicht getraut haben, als sie pünktlich zum Saisonstart 2015 in Australien eingeschaltet haben und nur 15 startende Autos gesehen haben. Im Albert Park war ein Minifeld präsent, doch der Rekord war das noch nicht. Es gab in der Geschichte der Formel 1 noch zehn Rennen mit weniger Startern, wir zeigen euch welche!
#10: In Belgien 1950 starten erstmals weniger als 15 Fahrer bei einem Grand Prix: Nur die Teams Alfa Romeo, Ferrari, Lago-Talbot, Alfa und Maserati treten mit insgesamt 14 Piloten an. Auf dem Podest freut sich Sieger Juan Manuel Fangio (Alfa) vor seinem Teamkollegen Luigi Fagioli.
#9: Wieder Spa, wieder nur 14 Autos: Zwar geht der Schweizer Toulo de Graffenried 1954 ebenfalls an den Start - allerdings nur inoffiziell für Filmaufnahmen. Offiziell nehmen nur 14 Wagen teil. Wieder ist es Fangio, der ein Rennen mit vergleichsweise wenig Konkurrenten gewinnt. Seinen Maserati bringt er einer halben Minute Vorsprung vor Maurice Trintignant (Ferrari) ins Ziel.
#8: Grand Prix von Spanien 1969: Die Strecke in Montjuich in der Nähe von Barcelona gilt als eine der schwierigsten, aber auch gefährlichsten ihrer Zeit. Nur 14 Piloten sind zum Grand Prix gemeldet - beim vorangegangenen Rennen in Südafrika wird das Feld noch durch Lokalmatadore aufgefüllt. Der im Bild zu sehende Graham Hill scheidet aus. Es gewinnt Jackie Stewart.
#7: Ein Jahr zuvor in Jarama starten nur 13 Wagen. Eine Reihe von Tragödien verhindert ein größeres Starterfeld: Wenige Wochen zuvor lässt Jim Clark beim Formel-2-Rennen in Hockenheim sein Leben. Lotus setzt letztlich nur den Wagen von Graham Hill ein, da Clarks Ersatzmann Mike Spence bei Tests in Indianapolis ebenfalls tödlich verunglückt. Auch B.R.M. und Matra treten mit nur einem Wagen an. Sieger des zweiten WM-Laufs wird der spätere Weltmeister Graham Hill.
#6: In der Anfangszeit der Formel 1 trifft es die Ardennenachterbahn von Spa recht häufig: 1951 werden ebenfalls nur 13 Boliden pilotiert. Sieben Privatfahrer melden sich auf Talbot zum Grand Prix, drei weitere Wagen werden jeweils von Ferrari und Alfa gestellt. Ein verpatzter Radwechsel von 15 Minuten begräbt Fangios Siegchancen: Der Alfa-Pilot wird nur Neunter. Den Sieg erbt sein Kollege Giuseppe Farina. Doch damit nicht genug für Spa...
#5: 1955 strauchelt Lancia finanziell und verliert das Interesse am Sport. Auch der Unfalltod von Formel-1-Weltmeister Alberto Ascari bei Sportwagentests wird als Anlass genommen, nicht in Belgien anzutreten. Letztlich schicken nur Ferrari, Mercedes, Maserati und Vanwall insgesamt 13 Wagen auf den Kurs. Sieger auf der damals 14 Kilometer langen Strecke wird Fangio auf einem Mercedes Benz W196.
#4: Nachdem die gesamte Saison 1969 von von vergleichsweise leeren Startaufstellungen geprägt ist, tritt das B.R.M.-Team beim Grand Prix von Frankreich in Clermont-Ferrand nicht an. Zudem kann Jack Brabham aufgrund eines Knöchelbruchs nicht an den Start gehen. Als Folge starten nur 13 Piloten. Das Rennen gewinnt Jackie Stewart mit einem Vorsprung von fast einer Minute auf seine Verfolger Jean-Pierre Beltoise und Jacky Ickx.
#3: Nelson Piquet und Keke Rosberg werden beim Großen Preis von Brasilien 1982 wegen illegaler Wassertanks disqualifiziert. Die betroffenen Teams Williams und Brabham wollen das nicht auf sich sitzen lassen und rufen zum Boykott des Grand Prix von San Marino auf. Der Großteil der FOCA-Teams folgt diesem Aufruf. So starten wieder nur 13 Fahrzeuge. Ferrari feiert einen Doppelsieg vor heimischem Publikum. Sieger wird Didier Pironi vor Gilles Villeneuve. Das Duo profitiert vom Ausscheiden der Renaults von Alain Prost und Rene Arnoux.
#2 Aufgrund von umfangreichen Regeländerungen entschließen sich nur wenige Teams, zum Saisonauftakt 1958 in Buenos Aires anzutreten: Der Grand Prix wird mit nur zehn Teilnehmern ausgetragen. Das Verbot umweltbelastender und brandgefährlicher Alkohol-Treibstoffmischungen zwingt die Teams zum radikalen, teuren Umrüsten. So tritt nur Ferrari als Werksteam an. Sieger in einem dennoch umkämpften Rennen wird Stirling Moss mit 2,7 Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger Luigi Musso. Zehn Teilnehmer, das wäre Negativrekord, wäre da nicht...
#1: ...Indianapolis 2005 als unvergessener Höhepunkt der Tiefpunkte. Nur sechs Autos starten beim Grand Prix der USA. Nach der Einführungsrunde sehen die Zuschauer 14 Michelin-bereifte Wagen in die Boxengasse einbiegen. Der Reifenhersteller verzockt sich bei der Auswahl der Reifen. Für den aggressiven Asphalt der Steilkurve sind die französischen Pneus nicht ausgelegt. Toyota-Pilot Ralf Schumacher fliegt im Training so schwer ab, dass er nicht am Qualifying teilnehmen kann...
Die Bridgestone-Teams lassen sich vor dem Start nicht auf eine zusätzliche Schikane in der Steilkurve ein, um die Reifen der Gegner zu entlasten. So fliegen Bierdosen auf die Strecke. Die Fans machen ihrer Wut Luft. Die Prozession auf der Strecke gewinnt Michael Schumacher vor damaligen Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello. Das kleinste Formel-1-Starterfeld aller Zeiten gibt dem strauchelnden Jordan-Team und den Hinterbänklern von Minardi die Gelegenheit, auf den Plätzen drei bis sechs WM-Punkte abzustauben.
Zumeist traten bei Grand Prix über 20 Fahrer an. Doch auch kleinste Starterfelder gab es schon. Wir zeigen Ihnen, wann...