Sebastian Vettel feiert seinen ersten Sieg in den USA und sorgt mit acht Erfolgen in Serie für einen Formel-1-Rekord
Der US-Grand-Prix 2013 ist nur statistisch gesehen einer für die Geschichtsbücher. Der als Weltmeister feststehende Sebastian Vettel feiert seinen achten Triumph in Folge: Rekord. Eine solche Serie innerhalb einer Saison hat es bis dato noch nicht gegeben. Die Action auf dem Circuit of The Americas (CoTA) hält sich in Zeiten der Red-Bull-Dominanz jedoch in überschaubaren Grenzen.
Schon das Qualifying steht ganz im Zeichen des Deutschen, der auch die achte Pole-Position in Serie markiert, dafür aber hart gegen Teamkollege Mark Webber kämpfen muss. Am Ende ist Lotus-Pilot Romain Grosjean als "Best of the Rest" 0,817 Sekunden hinter Vettel zurück.
Nicht weniger beeindruckend ist die Leistung Nico Hülkenbergs, der mit dem immer stärker werdenden Sauber C32 Startplatz vier holt - und damit die drittbeste Ausgangsposition seiner Formel-1-Karriere. "Wer heute nicht zufrieden ist, dem ist nicht mehr zu helfen", erklärt Hülkenberg.
Knapp 24 Stunden später ist die Messe schon am Start gelesen: Vettel geht in Führung und gibt diese im Laufe des Rennens nur noch einmal - bedingt durch einen Boxenstopp - ab. Hinter dem dominanten Piloten dieser Tage gibt es etwas mehr Bewegung.
Für die meiste sorgt Crashpilot Pastor Maldonado: Der Venezolaner im Williams bestätigt seine bekannt rauen Sitten im Zweikampf und schickt Adrian Sutil bei hoher Geschwindigkeit auf der Gegengeraden in die Leitplanke. Der Force-India-Pilot jedoch zeigt sich milde gestimmt: "Es ist immer schwer zu sagen, wer die Schuld trägt. Ich war auf meiner Linie und für ihn war genügend Platz", so Sutil.
Webber fabriziert einmal mehr einen schlechten Start und muss Romain Grosjean sowie Lewis Hamilton noch vor der von Maldonado und Sutil ausgelösten Safety-Car-Phase an sich vorbeiziehen lassen. Den Briten vernascht er wenige Runden nach der erneuten Freigabe mit einem sehenswerten Manöver und verfolgt fortan den Franzosen.
Die Serie der einzigen Boxenstopps verläuft unspektakulär: Einen entscheidenden Vorteil erarbeitet sich keiner der Piloten, weil es wegen Pirellis konservativer Reifenauswahl kaum strategischen Spielraum gibt.
Grosjean bleibt cool und behauptet sich in einem rundenlangen Duell gegen Webber - auch weil den Australier Vibrationen an seinem Auto plagen. Selbst mit DRS schafft er es nicht vorbei am Lotus-Piloten, der als frisch gebackener Vater eine gesunde Gelassenheit gewonnen hat. Die Podiumsplätze sind bezogen.
Dahinter behauptet sich Hamilton und wird Vierter. Für den Mercedes-Star ist ein einsames Rennen. Eine spannendere Aufholjagd verzeichnet Teamkollege Nico Rosberg, der über Platz neun jedoch nicht hinauskommt.
Das Duell des Tages liefern sich Hülkenberg und Fernando Alonso. Der Ferrari-Pilot schnappt sich den Deutschen nach dem Boxenstopp, Hülkenberg kontert wenige Runden später, schafft es aber nicht endgültig vorbei. Der Spanier verteidigt sich anschließend zu geschickt und sichert Rang fünf, sein Kontrahent sieht unmittelbar dahinter die Zielflagge. "An Alonso vorbeizukommen, wäre dann vielleicht noch das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Aber es war gut", bilanziert Hülkenberg.
Die ersten WM-Punkte der Karriere gibt es für Williams-Pilot Valtteri Bottas, der Achter wird. Es ist erst das zweite Ergebnis mit Zählern für die Mannschaft aus Grove, deren Saison 2013 ein komplettes Debakel ist.
Leer geht jemand aus, der noch wenige Tage vor Beginn des Grand-Prix-Wochenendes überhaupt nicht mit seinem Start gerechnet hatte: Heikki Kovalainen, der bei Lotus als Ersatz für seinen am Rücken operierten Landsmann Kimi Räikkönen eingesprungen ist. "Sein Start war schwierig, dann verlor er Abtrieb. Wir mussten stoppen und den Frontflügel wechseln, danach funktionierte dann auch noch KERS nicht mehr", erklärt Teamchef Eric Boullier die Nöte des Finnen.
Vettel bejubelt seinen ersten Sieg in den USA und wählt Worte, die sich im Nachgang als weitsichtig erweisen: "Diese Momente müssen wir abspeichern. Es gibt keine Garantie, dass es so weitergeht. Wir haben eine super Saison. Ich liebe euch alle!" Für den Heppenheimer ist es der erste Formel-1-Sieg bei einem Rennen in den USA.
Das Rennen in Austin ist auch bei seiner zweiten Auflage ein Publikumserfolg. Am Renntag säumen 120.000 Fans, viele davon aus Mexiko, die Strecke.
Sebastian Vettel feiert seinen ersten Sieg in den USA und sorgt mit acht Erfolgen in Serie für einen Formel-1-Rekord