Montreal
2013 empfängt der Circuit Gilles Villeneuve die Piloten mit ungemütlichem Schmuddelwetter. Im ersten Freien Trainings werden zunächst die Regenreifen aufgezogen.
Die erste Bestzeit des Wochenendes geht überraschend an Force-India-Mann Paul di Resta, der im ersten Freien Training auf abtrocknender Strecke die schnellste Runde fährt und anschließend von gelben Flaggen profitiert, die nach einem Unfall von Pastor Maldonado (Williams) geschwenkt werden.
Am Freitagnachmittag katapultiert sich dann Ferrari-Pilot Fernando Alonso an die Spitze. Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull) hält sich als Siebter am Freitag noch zurück.
Nachdem bei einem Rahmenrennen die Leitplanke beschädigt wird, beginnt der Arbeitstag der Piloten am Samstag mit 30 Minuten Verspätung. Lewis Hamilton (Mercedes) und seine Kollegen sind erst einmal zur Untätigkeit gezwungen.
Das Qualifying startet trocken, doch dann setzt während Q2 Regen ein, was Felipe Massa auf dem falschen Fuß erwischt. Den ersten Ausrutscher übersteht sein Ferrari noch unbeschadet, doch nach dem Einschlag in Kurve drei ist das Qualifying für ihn beendet und für alle anderen erst einmal unterbrochen.
Zuvor war bereits Pastor Maldonado wieder einmal vom rechten Weg abgekommen, dieses Mal bleibt der FW35 aber in einem Stück.
Im Shootout in Q3 sichert sich Sebastian Vettel die Pole-Position und tilgt damit einen weißen Fleck von seiner Formel-1-Landkarte. In Kanada hatte er vorher noch nie auf dem besten Startplatz gestanden.
Doch der heimliche Held des Qualifyings ist Valtteri Bottes. Der junge Finne nutzt bei wechselhaften Bedingungen die Gunst der Stunde und stellt seinen unterlegenen Williams sensationell auf Startplatz drei. Den Schulterklopfer vom Weltmeister gibt es obendrauf.
Am Sonntag erwarten die Ille de Notre Dame und ihre Bewohner die Piloten dann bei strahlendem Sonnenschein zum Rennen um den Großen Preis von Kanada.
Vettel münzt seine Pole-Position am Start in eine Führung um, die er trotz des ein oder anderen kleinen Fahrfehlers während des gesamten Rennens nicht abgibt.
Im Ziel jubelt Vettel über seinen ersten Sieg in Montreal. Durch seinen dritten Erfolg im Jahr 2013 baut er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Fernando Alonso auf bereits 36 Punkte aus.
Der Ferrari-Pilot muss im Rennen mit Platz zwei vorlieb nehmen, Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton landet auf dem dritten Rang. Überraschungsmann Valtteri Bottas kann seine Leistung aus dem Qualifying im Rennen nicht wiederholen, Williams geht auch in Kanada leer aus.
Mark Webber liegt lange Zeit auf Position zwei, büßt aber bei einem Rammstoß durch Giedo van der Garde Teile seines Frontflügels ein und landet schließlich "nur" auf Rang vier.
Stark in Szene setzt sich hingegen Jean-Eric Vergne (Toro Rosso), der mit Platz sechs das beste Resultat seiner Formel-1-Karriere einfährt.
Turbulent verläuft das Rennen für Adrian Sutil. Erst fährt Pastor Maldonado ins Heck seines Force India, anschließend erhält Sutil (aus seiner Sicht ungerechtfertigt) eine Durchfahrtsstrafe wegen des Missachtens blauer Flaggen. Dennoch nimmt der Gräfelfinger am Ende des Tages als Zehnter noch einen WM-Punkt aus Kanada mit.
Für Sauber-Pilot Esteban Gutierrez ist der Grand Prix wenige Runden vor dem Ende nach einem Abflug in Kurve zwei beendet. Doch sein Unfall soll dramatische Folgen haben.
Beim Abtransport des Sauber wird ein Streckenposten von einem Bergungsfahrzeug überrollt. Der Mann verstirbt an seinen schweren Verletzungen.
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