Suzuka
Der Grand Prix von Japan findet am 13. Oktober 2013 als 15. Rennen der Saison statt. Sebastian Vettel reist mit 77 Punkten Vorsprung zu Fernando Alonso an und kann den Sack schon in Suzuka zu machen, wenn der Spanier höchstens neunter wird. Erstmals startet Vettel das Rennen aber nicht von ganz vorne. Auf der Pole-Position steht Teamkollege Mark Webber. Lewis Hamilton startet als Dritter.
Doch der Start hält eine Überraschung bereit: von Platz vier aus zieht Romain Grosjean (Lotus) an den drei Ersten vorbei und geht in Führung.
Überrascht von dem Blitzstart des Lotus-Piloten geraten Vettel und Hamilton aneinander. Der Frontflügel des Red Bull berührt dabei den Hinterreifen des Mercedes so unglücklich, dass sich Hamilton an die Box retten muss. Sieben Runden später ist das Rennen für ihn dann endgültig vorbei und die rechnerische Chance, dass der Titel noch an den Briten gehen könnte, ebenfalls.
Noch härter trifft es aber Jules Bianchi (Marussia) beim Start. Im Kiesbett der Kurve 1 geht das Rennen für ihn zu Ende.
Grund für den Ausfall war eine Kollision mit Giedo van der Garde (Caterham), der danach ebenfalls nicht weitermachen kann.
An der Spitze machen Webber und Vettel Jagd auf Grosjean, der sich aber bis zu seinem zweiten Boxenstopp in der Runde 29 behaupten kann. Vettel sorgt allerdings für eine frühe Schrecksekunde, als er in Runde sieben kurz von der Strecke abkommt.
Auch weiter hinten im Feld geht es nicht problemlos vonstatten. Nico Rosberg (Mercedes) kommt beispielsweise in seinem ersten Stint ebenfalls von der Strecke ab, kollidiert bei seinem ersten Boxenstopp beinahe mit Sergio Perez (McLaren) und bekommt dafür eine Durchfahrtsstrafe und verursacht bei dem Mexikaner in einem späteren Duell einen Reifenschaden.
Rosberg hat aber auch gute Szenen. Seine Überholmanöver gegen Jenson Button (McLaren) und Adrian Sutil (Force India) können sich durchaus sehen lassen. Beide Kollegen kann er sich in der 130R schnappen. Über den neunten Platz kommt er aber nicht mehr hinaus.
Auch Nico Hülkenberg (Sauber) kann die 130R zu seinem Vorteil nutzen und dort unter anderem an Daniel Ricciardo (Toro Rosso) vorbei ziehen. In einem erneut starken Rennen hält er sich auch wieder lange auf dem vierten Rang, bevor er sich in der Schlussphase des Grand Prix doch noch Fernando Alonso (Ferrari) und Kimi Räikkönen (Lotus) geschlagen geben muss.
Felipe Massa (Ferrari) kann seine Chance ebenfalls nicht nutzen. Nachdem er sich in der Anfangsphase noch vor seinem Teamkollegen Alonso halten kann, wirft ihn unter anderem eine Durchfahrtsstrafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse zurück. Der Brasilianer wird nur Zehnter.
Der Dreikampf an der Spitze wird zum Strategiepoker. Grosjean und Vettel halten dabei an zwei Stopps fest, während Webber dreimal zum Reifenwechsel rein kommt, was ihm Ende zum Verhängnis wird. Zwar kann er auf frischeren Reifen in der vorletzten Runde noch an Grosjean vorbei kommen; da ist Vettel aber schon längst auf Siegkurs.
Der Heppenheimer kann am Ende zwar seinem neunten Saisonsieg feiern, Alonso erhält sich mit dem vierten Rang jedoch die rechnerische Chance ihn auf dem Weg zum vierten Titel noch einzuholen.
Und während Vettel feiert fragt sich Webber, ob er es mit einer Zweistoppstrategie vielleicht aufs Siegertreppchen geschafft hätte, und auch Grosjean hätte aus seinen zahlreichen Führungskilometern gerne seinen ersten Sieg gemacht.
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