Bilanz der Testfahrten in Jerez
Kevin Magnussen (McLaren-Mercedes MP4-29) / 162 Runden / 1:23.276 Minuten (Donnerstag) Der Däne zeigte einen starken Auftakt im neuen Umfeld. Magnussen agierte abgeklärt und zündete bei seiner Wochenbestzeit am Donnerstag schon einmal eine Portion "Danish Dynamite": "Ich war aber nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Da geht noch mehr!" Kleiner Abflug am letzten Tag.
Felipe Massa (Williams-Mercedes FW36) / 133 Runden / 1:23.700 Minuten (Donnerstag) Der erfahrene Brasilianer fuhr in Jerez erstmals ein Formel-1-Auto ohne Ferrari-Motor. Es lief bestens. Massa fühlte sich im neuen Williams schnell wohl und fuhr viele Kilometer. "Am letzten Tag keine Probleme", so der Ex-Ferrari-Pilot erleichtert nach der ersten Testwoche.
Lewis Hamilton (Mercedes F1 W05) / 121 Runden / 1:23.952 Minuten (Donnerstag) Der Ex-Champion in Diensten von Mercedes hatte zunächst etwas Pech. Wenn Hamilton im Auto saß, gab es Probleme. Nicht so am letzten Tag: Rosberg überließ seinem Teamkollegen noch einmal das Auto, das Hamilton für weitere Longruns nutzte. "Fantastisch, einfach fantastisch", jubelt der Brite.
Jenson Button (McLaren-Mercedes MP4-29) / 83 Runden / 1:24.165 Minuten (Mittwoch) McLaren wollte den Ex-Weltmeister am Dienstag auf die Bahn schicken, aber da ging gar nichts. Umso besser kam Button am Mittwoch in Schwung: Klare Tagesbestzeit. "ich glaube, diese Autos werden uns allen Spaß machen", so sein Eindruck.
Kimi Räikkönen (Ferrari F14 T) / 78 Runden / 1:24.812 Minuten (Mittwoch) Der "Iceman" stand bei seinem ersten Auftritt nach der Rückkehr zu Ferrari im Fokus. Am ersten Testtag gab es prompt eine Bestzeit, am zweiten solide Runden mit dem F14 T. "An unserem Auto gibt es offenbar keine grundlegenden Schwierigkeiten. Wir sind aus der Box gekommen und gefahren", fasst der Ferrari-Rückkehrer zusammen.
Valtteri Bottas (Williams-Mercedes FW36) / 42 Runden / 1:25.344 Minuten (Mittwoch) Der Finne hatte nicht allzu viel Glück bei seinen Einsätzen im neuen Williams. Am ersten Tag schaffte das Auto nur sieben Runden, am zweiten 35 - dann streikte die Steuerung der Bremsen am Heck. "Wir haben aber alle aufgetretenen Probleme selbstständig lösen können", erklärt er.
Fernando Alonso (Ferrari F14 T) / 173 Runden / 1:25.495 Minuten (Donnerstag) Der Spanier war vor heimischer Kulisse natürlich der große Star der Fans in Jerez. Und die bekamen den "Helden in Rot" oft zu sehen. Alonso war der Dauerrenner des letzten Tages: 115 Runden, oder 509 Kilometer! "Ein stressiger Tag", bilanziert Alonso, der mit seinem Ferrari an vielen Kurvenausgängen eine Gummispur beim Beschleunigen legte.
Nico Rosberg (Mercedes F1 W05) / 188 Runden / 1:25.588 Minuten (Mittwoch) Keiner hat in Jerez mehr Erfahrung mit den neuen Autos sammeln können. Mit 188 Runden war Rosberg der "Marathonmann" des ersten Tests. 832 Kilometer mit dem Mercedes W05 standen am Ende der Woche auf dem Tacho. "Bei mir lief alles gut. Da ist es selbstverständlich, dass ich das Auto nochmal meinem Teamkollegen überlasse, wenn der nicht so viel Glück hatte", so der Deutsche.
Nico Hülkenberg (Force India-Mercedes VJM07) / 17 Runden / 1:26.096 Minuten (Donnerstag) Der Deutsche hatte nach seiner Rückkehr zu Force India nicht allzu viel Glück in Jerez. Er saß nur einen Tag (Donnerstag) im neuen VJM07 - und es lief nur wenig. Hülkenberg verbrachte die meiste Zeit an der Box, weil es technische Probleme gab. "So spielt das Leben", hakt der Emmericher sein Pech schnell ab. Niemand mit Mercedes-Power fuhr weniger als Hülkenberg.
Sergio Perez (Force India-Mercedes VJM07) / 48 Runden / 1:28.376 Minuten (Mittwoch) Beim Mexikaner war nach seinem Wechsel von McLaren zu Force India etwas Geduld gefragt. Am ersten Tag lief der VJM07 nicht rund, am zweiten Tag ging es etwas besser - aber immer noch nicht gut. "Wir haben noch einen weiten weg vor uns", so die ernüchternde Bilanz von Perez nach seinen ersten Runden im neuen Auto.
Daniel Jucadella (Force India-Mercedes VJM07) / 81 Runden / 1:29.457 Minuten (Freitag) Ausgerechnet der Mercedes-DTM-Pilot war es, der die meisten Runden aller Force-India-Piloten drehen konnte. Der wenig erfahrene neue Testpilot der Inder spulte am Freitag ein solides Programm bei kniffligen Bedingungen ab. "Ich habe einfach versucht, keine Fehler zu machen. Ich war noch nie zuvor mit einem Formel-1-Auto im Regen gefahren", berichtet Juncadella.
Jean-Eric Vergne (Toro Rosso-Renault STR9) / 45 Runden / 1:29.915 Minuten (Donnerstag) Der Franzose war der Glückspilz in Reihen aller Piloten aus der Red-Bull-Familie. Vergne schaffte mit dem fragilen Renault-Antrieb 45 Runden an zwei Tagen - seine "Bullen-Kollegen" deutlich weniger. Nach seinen Fahrten war der Toro-Rosso-Pilot stets geschüttelt und nicht gerührt: "Unser Auto leidet unter starken Vibrationen, die vom Motor kommen."
Adrian Sutil (Sauber-Ferrari C33) / 103 Runden / 1:30.161 Minuten (Donnerstag) Der Deutsche muss sein neues Arbeitsgerät noch zähmen. Der Sauber-Neuzugang kämpfte bei seinen Fahrten in Jerez stets mit dem wilden C33 - zweimal endete der Fight im Kies. "Wie Aquaplaning im Trockenen", beschreibt Sutil die mangelnde Haftung seines Autos auf dem kühlen Kurs in Südspanien. Sauber muss dringend an Verbesserungen der hinteren Bremse arbeiten, die in Jerez nicht funktionierte.
Jules Bianchi (Marussia-Ferrari MR03) / 25 Runden / 1:32.222 Minuten (Freitag) Der Marussia kam erst am Donnerstag verspätet zum Test - und lief zunächst nicht. Erst als Bianchi am Freitag in den neuen MR03 kletterte, waren mal ein paar Runden am Stück möglich. "Nicht so viel wie gewünscht, aber immerhin", sagt der Franzose. Am Tag zuvor hatte sein Teamkollege Max Chilton nur fünf Installationsrunden drehen können.
Esteban Gutierrez (Sauber-Ferrari C33) / 60 Runden / 1:33.270 Minuten (Mittwoch) Nach seinen ersten Runden im neuen Sauber C33 am Dienstag fühlte sich Gutierrez an seine GP3-Zeit erinnert, aber ab Mittwoch wurden alle deutlich schneller. Im Gegensatz zum neuen Teamkollegen Adrian Sutil hat der Mexikaner viel Freude am Fahrverhalten des 2014er-Fahrzeuges: "Es macht Spaß, der Turbo ist echt interessant."
Marcus Ericsson (Caterham-Renault CT05) / 12 Runden / 1:37.975 Minuten (Mittwoch) Was soll ein Rookie nach nur elf Runden im neuen Formel-1-Fahrzeug sagen? Der Schwede konnte einem nach seinem Debüt leid tun, denn wegen des fragilen Renault-Antriebs ging bei Caterham nahezu nichts. "Wir arbeiten uns allmählich durchs Programm", drückte der Youngster es diplomatisch aus. Neu-Testpilot Robin Frijns hatte noch mehr Pech: keine einzige gezeitete Runde.
Sebastian Vettel (Red Bull-Renault RB10) / 11 Runden / 1:38.320 Minuten (Dienstag) Der Weltmeister war genervt, weil sein RB10 wegen anhaltender Überhitzungen im Heck nicht laufen wollte. So reiste Vettel am Mittwoch schnell wieder zurück ins neue Familienglück, die Chefs folgten ihm am Donnerstag in ähnlicher Stimmung. "Kinderkrankheiten sind normal", ließ der Champion noch wissen. "Sebastian ist enttäuscht, er ist ein Racer", meint Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.
Kamui Kobayashi (Caterham-Renault CT05) / 54 Runden / 1:43.193 Minuten (Freitag) Der Japaner ist zurück in der Formel 1 - und er hat Caterham bislang Glück gebracht. Nach drei schwierigen Tagen lernte der CT05 mit Kobayashi am Steuer am Freitag endlich das Laufen. "Schön, wieder in der Formel 1 zu sein. Hier wollte ich immer wieder hin", sagt der Ex-Sauber-Pilot nach seinem Einsatz am letzten Tag der Testfahrten.
Daniil Kwjat (Toro Rosso-Renault STR9) / 9 Runden / 1:44.016 Minuten (Freitag) Der junge Russe soll in der Formel 1 schnell lernen. Aber wie soll das gehen, wenn das Auto nie läuft? Kwjat konnte am Mittwoch gar nicht fahren, am Freitag rollte der STR9 nach nur neun Runden schon wieder aus. "Das war nicht der Start, den ich mir vorgestellt hatte", sagt der Youngster enttäuscht. Die nächste Chance gibt es in knapp drei Wochen in Bahrain - wenn Renault bis dorthin die Probleme ausgeräumt hat.
Daniel Ricciardo (Red Bull-Renault RB10) / 10 Runden / 1:45.374 Minuten (Freitag) Am Donnerstag dreimal aus der Box und dreimal in Problemen, am Freitag gerade mal sieben Runden in Jerez - die Bilanz von Red-Bull-Neuzugang Ricciardo ist brutal enttäuschend. "Wir sind zum Fahren hierher gekommen und zum Verstehen", meint der Australier. Gefahren ist man fast gar nicht, verstanden hat man eines: Renault muss dringend etwas tun. "Das sind die Besten der Welt", lächelt Ricciardo.
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