Von zwei spektakulären Überschlägen bis zum Drama um Jules Bianchi: Das gab es im abgelaufenen Jahr an Kleinholz
In der Saison 2014 bescherten die Piloten ihren Mechanikern viel Arbeit: Auf der Strecke ging haufenweise Karbon zu Bruch! Wir erinnern an die spektakulärsten Zwischenfälle, die allesamt glimpflich ausgingen - und an einen Crash, der die Formel-1-Welt mehrmals stillstehen ließ...
Die Rede ist natürlich von Jules Bianchis Unfall beim Japan-Grand-Prix in Suzuka. Der Franzose kam auf regennasser Fahrbahn von der Strecke ab und geriet mit seinem Marussia unter ein Bergungsfahrzeug, das gerade den havarierten Sauber Adrian Sutils aus der Gefahrenzone schleppen sollte. Mit schweren Kopfverletzungen kämpfte er fortan um sein Leben. Bis heute ist nicht klar, wie schwer die Folgen Bianchi treffen.
Bianchi war der einzige ernsthaft verletzte Fahrer des Jahres, obwohl schon beim Testen eifrig geschrottet wurde. Beispiel gefällig? Lewis Hamilton machte beim Auftakt in Jerez Bekanntschaft mit den Reifenstapeln, war aber unschuldig - die Defekthexe hatte am Ende der Start- und Zielgeraden zugeschlagen, der Frontflügel sich gelöst.
Als Zählbares auf dem Spiel stand, blieben die Piloten wenig zimperlich. Für Kamui Kobayashi, Spitzname "Kamuikaze", war der Saisonauftakt in Melbourne bereits nach wenigen Metern beendet. Er rauschte Williams-Pilot Felipe Massa direkt nach dem Start ins Heck und artikulierte anschließend Sicherheitsbedenken bezüglich der neuen, tiefen Nasen.
Die neue Flutlichtanlage in Bahrain aus allen Blickwinkeln betrachten musste Esteban Gutierrez. Der Mexikaner drehte einen spektakulären Überschlag...
...nicht nur wegen seines Teams mit "sauberer" B-Note...
...und hatte die ganze Sache dem Bad Boy der Nation zu verdanken: Pastor Maldonado hatte Gutierrez auf die Hörner genommen und bekam anschließend eine Ladung südamerikanisches Temperament zu spüren. Nicht, dass das nicht das Tragen von Eulen nach Athen wäre!
In Kanada war Felipe Massa schon wieder das Opfer: Namen wiederholen sich, denn der Übeltäter hieß in diesem Fall Sergio Perez. Wobei die Rollenzuweisung zu relativieren ist, schließlich stritten sich beide Teams in der Folge wochenlang über Schuldfrage. Die FIA schob letztlich dem Force-India-Piloten den Schwarzen Peter zu.
Viel Glück, einen unnötigen Einschlag in die Mauer und einen Krankenhaus-Aufenthalt hatte Kimi Räikkönen in Silverstone. Denkwürdig war auch die lange Unterbrechung des Rennens, die nötig war, um die Strecke wieder instand zu setzen.
Schon wieder Lewis Hamilton in den Reifenstapeln und schon wieder unschuldig: Beim Deutschland-Grand-Prix brach am Silberpfeil im Qualifying die Bremsscheibe. In der Sachs-Kurve im Motodrom war der spätere Weltmeister fortan nur noch Passagier.
Feuriger ging es im Rennen von Hockenheim am Toro Rosso Daniil Kwjats zur Sache...
...und feurig waren auch die Kommentare Felipe Massas, nachdem er zum dritten Mal das Opfer eines Abschusses geworden war: Kevin Magnussen im McLaren war gleich nach dem Start der Übeltäter.
Der Däne schickte Massa in einen heftigen Überschlag.
Pastor Maldonado glückte die Havarie seines Lotus ganz alleine. In Spa-Francorchamps verlor er im Freien Training eingangs Pouhon die Kontrolle über das Auto.
Auch der hoch gelobte Daniel Ricciardo ließ seine Mechaniker in Suzuka Überstunden schieben.
Den eigenen Fans auf den Tribünen etwas bieten wollte offenbar Kamui Kobayashi, der beim Heimspiel in Japan in der gleichen Session den Caterham renovierungsbedürftig machte.
Ein Sinnbild für Adrian Sutils Saison 2015 war der US-Grand-Prix in Austin, als er unverschuldet in der ersten Runde die Segel streichen musste. Auf eine Entschuldigung des Verursachers Sergio Perez wartete der Bayer vergeblich.
Die gab es hingegen von Daniel Juncadella: Als der Force-India-Tester im Freien Training von Sao Paulo den VJM07 von Teamkollege Perez in die Reifenstapel knallte, war er ziemlich zerknirscht und sagte: "Sorry, Sergio!" Schließlich war der Freitag gelaufen.
Von zwei spektakulären Überschlägen bis zum Drama um Jules Bianchi: Das gab es im abgelaufenen Jahr an Kleinholz