Fakten und Statistiken rund um die Reifen
War das was? Während die Reifen in den vergangenen beiden Jahren zu Beginn der Formel-1-Saison immer im Mittelpunkt der Diskussionen standen, waren die Pirelli-Peneus bei den Wintertests vor der Saison 2014 kaum ein Thema. Dennoch gewann der Herrsteller aus Mailand eine Menge Erkenntnisse aus den Tests in Jerez und Bahrain.
Wie erwartet, legten die Teams beim letzten Test vor Beginn der neuen Saison die größten Strecken zurück. Am ersten Tag fuhren die Piloten insgesamt 762 Runden. Am Freitag legten sie den Kurs 868 Mal zurück, am Samstag absolvierten sie 803 Schleifen. Am vierten und letzten Tag vollendeten sie 874 Runden.
Insgesamt wurden in den vier Tagen in Bahrain 3.307 Runden gezählt. Zum Vergleich: Während der Veranstaltung in der vergangenen Woche waren es 2.322.
Jedem Piloten standen maximal 30 Reifensätze zur Verfügung. Die Zusammenstellung von 22 Sets hatte Pirelli in Absprache mit den Teams vorab festgelegt. Die restlichen acht Reifensätze konnte jedes Team frei wählen. Insgesamt verfügt jedes Team im Jahr 2014 für Testzwecke über 135 Reifensätze.
Die in der zweiten Bahrain-Woche festgestellten Performance-Unterschiede zwischen den Mischungen lassen sich wie folgt quantifizieren: Der supersofte Slick ist pro Runde ungefähr 0,7 Sekunden schneller als der weiche Slick. Dieser nimmt dem Medium pro Runde ca. 1,3 bis 1,5 Sekunden ab. Der Medium wiederum läuft rund 1,3 bis 1,5 Sekunden schneller als der harte Slick. Mit zunehmenden Leistungsanstieg der Autos werden sich diese Zeitunterschiede noch verringern, erwartet Pirelli.
Fasst man die Ergebnisse aus Jerez und Bahrain zusammen, absolvierten die Piloten im Verlauf der drei Veranstaltungen 7.099 Runden und 36.974 Kilometer. 2013 hatten die Teams nach den Tests in Jerez und Barcelona (zwei Events) 10.902 Runden und 49.942 Kilometer auf dem Konto.
Die schnellste Rundenzeit beim zweiten Test in Bahrain gelang Williams-Fahrer Felipe Massa am Samstag mit 1:33,258 Minuten auf den supersoften Pirelli. Zum Vergleich: Die schnellste Rundenzeit in der vergangenen Woche erzielte Mercedes-Fahrer Nico Rosberg mit 1:33.283 Minuten auf den weichen Slick.
Die schnellste Rennrunde beim Großen Preis von Bahrain 2013 fuhr Red Bull-Pilot Sebastian Vettel mit 1:36.961 Minuten. Tags zuvor hatte sich Nico Rosberg im Qualifying mit 1:32.330 Minuten die Pole Position gesichert.
Valtteri Bottas (Williams) absolvierte mit 236 Runden das größte Trainingspensum. Dahinter folgt Sergio Perez (Force India) mit 171 Runden.
Insgesamt nutzten die elf Teams in der zweiten Bahrain-Woche 319 Reifensätze. Davon waren 31 supersoft, 83 weich, 172 und damit die deutliche Mehrzahl Medium und 30 hart. Von der speziellen Winter-Version der harten Mischung wurden drei Sätze verwendet, die Intermediates und Regenreifen kamen erwartungsgemäß in Bahrain nicht zum Einsatz.
Die Außentemperatur bewegte sich während der vier Tage in einem engen Fenster zwischen 22 und 30 Grad Celsius, der Asphalt des Bahrain International Circuit war minimal 25 und maximal 39 Grad Celsius warm.
Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery bilanziert nach den Wintertests wie folgt: "Die Informationen, die wir im Verlauf der drei offiziellen Tests vor Beginn der Saison erhielten, waren hilfreich bei der Nominierung der Mischungen für die ersten Rennen. Denn wir konnten die Reifen des Jahres 2014 unter allen Bedingungen testen. Das Spektrum reichte vom Regen in Jerez bis zu Außentemperaturen über 25 Grad Celsius in Bahrain. Als Fazit können wir festhalten: Die neuen Reifen sind beständiger und haben einen geringeren Abrieb als ihre Vorgänger, ohne dabei Kompromisse bei der Performance machen zu müssen. Zudem konnten wir ein weiteres Ziel erreichen: Es liegen weniger Gummiwulste auf der Strecke, das Graining wurde vermindert."
Fakten und Statistiken rund um die Reifen