Juni 2004: Im zarten Alter von 22 Jahren betritt Timo Glock erstmals die große Grand-Prix-Bühne. Der junge Deutsche ersetzt bei Jordan den eigentlichen Stammpiloten Giorgio Pantano ab dem Großen Preis von Kanada.
Timo Glock legt in Montreal ein großartiges Debüt auf die Bahn. Der Neuling fährt auf Anhieb den siebten Rang ein - und somit gleich im ersten Formel-1-Rennen in die Punkte. Dennoch ist das Abenteuer nach dem Erfolg erst einmal wieder unterbrochen. Bei den folgenden Grands Prix muss Timo Glock zuschauen.
Erst für die letzten drei Rennen des Jahres 2004 agiert er erneut als Teamkollege von Nick Heidfeld. In China, Japan und Brasilien kommen jedoch keine weiteren WM-Zähler hinzu. Sein damaliger Manager Hans-Bernd Kamps meint damals, dass die Formel 1 zu früh für das Talent komme. Er schickt seinen Schützling fortan in die ChampCar (2005) und GP2 (2006 und 2007).
Die Rückkehr in die Szene: Timo Glock kommt 2008 als frisch gebackener GP2-Champion zum gigantischen Toyota-Werksteam. Die Erfolgsaussichten mit der japanischen Mannschaft sind gut. Dennoch muss Glock im ersten Jahr viel lernen - teils ist dieser Prozess schmerzhaft.
Eine gebrochene Spurstange wirft Timo Glock in Hockenheim 2008 mächtig von der Bahn. Den schlimmen Unfall übersteht der sympathische Hesse allerdings ohne größere Blessuren. Es bleiben auch keine mentalen Lasten. Nur zwei Wochen später setzt Glock das erste große Highlight.
Mit einer sensationell starken Fahrt sichert sich Timo Glock beim Grand Prix in Ungarn 2008 seinen ersten Podestrang. Der Deutsche muss sich in Budapest nur dem damaligen McLaren-Piloten Heikki Kovalainen beugen.
Im Folgejahr darf Timo Glock gleich zweimal mit Champagner spritzen. Beim Grand Prix in Malaysia fährt der Toyota-Pilot auf Rang drei. Das Rennen wird wegen starker Regenfälle vorzeitig abgebrochen. "Zwei Runden länger hätte das Rennen dauern müssen. Dann hätte ich gesiegt", ist Glock überzeugt.
Auf seiner Lieblingsstrecke Singapur lässt Timo Glock seinen zweiten Podestplatz des Jahres 2009 folgen. Was damals niemand ahnt: Es wird der letzte Besuch auf dem Formel-1-Podest sein.
3. Oktober 2009: Im Qualifying zum großen Preis von Japan fliegt Timo Glock heftig in die Begrenzungen. Der Deutsche verletzt sich am Bein und fällt nicht nur für das Wochenende in Suzuka aus. Ersatzpilot Kamui Kobayashi vertritt Glock bei den letzten drei Rennen der Saison. Am Ende des Jahres zieht Toyota den Stecker aus dem Formel-1-Programm.
Neues Team, neues Glück? Timo Glock wechselt zur Saison 2010 zum neuen Rennstall Virgin. Die Mannschaft um den damaligen Designer Nick Wirth will die Szene mit geringen Mitteln und großen Ideen auf den Kopf stellen.
Das allein per CFD entwickelte Auto kann jedoch nicht wirklich mithalten. Timo Glock und sein 2010er-Teamkollege Lucas di Grassi fahren hinterher. Der Deutsche hat den brasilianischen Kollegen dabei immerhin stets im Griff. Di Grassi muss am Ende der Saison gehen.
Neuer Teamname, neues Glück? 2011 firmiert das Team unter dem Namen Marussia-Virgin. An der Leistungsfähigkeit des Autos ändert sich jedoch nichts. Die erhofften Fortschritte bleiben aus.
Charles Pic stellt den Deutschen mehrfach hart auf die Probe, was allerdings auch an einem Fehler im Glock-Auto liegt. Wieder hat sich der Name des Teams verändert. 2012 heißt es Marussia F1 Team. Schneller sind die Autos aber wieder nicht.
Im letzten Rennen des Jahres gibt es die größte Enttäuschung. Timo Glock hatte das Team mit Rang zwölf in Singapur auf den zehnten Platz der Konstrukteure gefahren. Diese Positon verliert man im Finale in Brasilien an Caterham. Ein Millionenschaden, der letztlich auch die Trennung von Glock nach sich zieht.