Jahresrückblick 2012
Pascal Wehrlein (geboren am 18. November 1994 in Sigmaringen) ist die derzeit jüngste deutsche Nachwuchshoffnung, die zwar noch nicht von der Formel 1 träumen sollte, aber insgeheim sicher schon mal von Vettel und Co. geträumt hat. 2012 sicherte er sich den Vizetitel in der Formel-3-Euroserie und einen vielbeachteten vierten Platz beim Formel-3-Grand-Prix in Macao. Gefördert wird er durch die Speed-Academy der Deutschen Post. Formel-1-Chancen: Noch weit weg, aber auf dem richtigen Weg.
Daniel Abt (geboren am 3. Dezember 1992 in Kempten) personifiziert die jüngste Generation der deutschen Rennfahrer-Dynastie Abt. Vater Hans-Jürgen ist Chef des Audi-DTM-Werksteams, Onkel Christian ein ehemaliger Tourenwagen-Fahrer. Gegründet wurde das Familienunternehmen bereits 1896, im Motorsport aktiv ist es seit 1991 - damals noch unter Führung von Daniels Großvater Johann, der selbst Autorennen gefahren ist. Daniel wurde 2012 Vizemeister in der GP3. Den möglichen Titel verlor er in einem dramatischen Finale in Monza um zwei Punkte an den Neuseeländer Mitch Evans. Formel-1-Chancen: Derzeit hoffnungsvollstes deutsches Talent.
Der Weg von Marco Wittmann (geboren am 24. November 1989 in Fürth) führt 2013 in eine Premiumserie, aber nicht in die Formel 1: Nach einem Jahr als Testfahrer erhält er nächste Saison ein Stammcockpit beim amtierenden DTM-Champion BMW. Dem Formelsport kehrte er Ende 2011 nach fünf Siegen und dem Vizetitel in der Formel-3-Euroserie (vorläufig?) den Rücken. Formel-1-Chancen: Hat sich für geschlossene Cockpits entschieden. Der Weg zurück ins Formelauto ist nicht einfach.
Christian Vietoris (geboren am 1. April 1989 Gerolstein), hier in den Büroräumen von Motorsport-Total.com in München, ist sozusagen der "schnellste Aprilscherz" im deutschen Nachwuchsbereich. 2009 Vizemeister der Formel-3-Euroserie, wurde er 2011 Gesamtsiebter in der GP2 - zu wenig für einen Formel-1-Vertrag. 2007 durfte er bei einem BMW-Sauber-Test schon mal Formel-1-Luft schnuppern - als Preis für seinen Sieg beim Formel-BMW-Weltfinale. Inzwischen scheint er aber bei Mercedes in der DTM seinen Platz gefunden zu haben. Formel-1-Chancen: Nach einem geplatzten Renault-Test Ende 2011 scheint dieser Zug für ihn abgefahren.
Michael Ammermüller (geboren am 14. Februar 1986 in Passau) galt eine Zeit lang als hoffnungsvollstes Talent des Red-Bull-Juniorteams, war in der Formel Renault auf Augenhöhe mit einem gewissen Kamui Kobayashi. Der Bayer hat GP2-Rennen gewonnen und kam 2006 als Freitagsfahrer für Red Bull in der Formel 1 zum Einsatz, hatte für 2007 einen Platz im damaligen GP2-Topteam ART. Ein Kahnbeinbruch warf seine Karriere jedoch aus der Bahn. Heute fährt er nur noch Tourenwagen. Formel-1-Chancen: Null.
Maro Engel (geboren am 27. August 1985 in München) galt als heiße Zukunftsaktie, als er 2007 hinter dem damaligen Überflieger Marko Asmer Vizemeister in der Britischen Formel 3 wurde. Von 2008 bis 2011 fuhr er mit einigen Achtungserfolgen auf Mercedes DTM, zum ganz großen Durchbruch reichte es aber nie. Heute ist er AMG-Botschafter. Formel-1-Chancen: Null.
Andre Lotterer (geboren am 19. November 1982 in Duisburg) dominierte 1998 die Formel BMW in einem Ausmaß, das später nur von Sebastian Vettel übertroffen werden sollte. Zwischen 2000 und 2002 testete er gelegentlich für das damalige Jaguar-Team in der Formel 1 (heute Red Bull), 2002 sogar als offizieller Testfahrer. Anschließend machte er sich in der japanischen Rennszene einen Namen. Heute ist er fahrerisches Zugpferd des Audi-Erfolgsteams bei den 24 Stunden von Le Mans (im Bild mit seinen Teamkollegen Benoit Treluyer und Marcel Fässler bei der Langstrecken-WM-Siegerehrung 2012). Formel-1-Chancen: Hat seine sportliche Heimat im Sportwagen gefunden - und gilt dort als einer der Besten.