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Verdacht auf Stallregie: DMSB leitet Untersuchung ein
Der DMSB will noch einmal genau untersuchen, warum Mattias Ekström am Ende des Rennens an den beiden Audi-Jahreswagen vorbeikam
(Motorsport-Total.com) - Bis das Ergebnis des heutigen DTM-Rennens in Zandvoort offiziell wird, kann noch viel Zeit ins Land gehen. Denn die Rennkommissare des DMSB werden sich alles noch einmal ganz genau ansehen, bevor das Ergebnis endgültig feststeht. Der Knackpunkt ist die Schlussphase des Rennens, in der Audi-Titelkandidat Mattias Ekström noch an den beiden Audi-Jahreswagen von zunächst Alexandre Prémat und dann von Oliver Jarvis vorbeikam und damit statt als Vierter als Zweiter ins Ziel kam.

© xpb.cc
Strittig: War Mattias Ekström wirklich viel schneller als Jarvis und Prémat?
"Aufgrund des Rennverlaufs sind bei uns Zweifel aufgekommen, wie sich die Positionen am Ende des Rennens verändert haben. Deshalb werden wir alles noch einmal ganz genau analysieren", sagte der oberste DMSB-Verantwortliche Christian Schacht. "Die Ergebnisse bleiben so lange vorläufig, bis wir das alles geklärt haben. Ich kann nicht versprechen, dass das heute Abend schon der Fall sein wird. Es kann bis morgen dauern - oder sogar bis übermorgen."#w1#
Nachdem Audi bereits 2007 in Zandvoort die Titelkandidaten am Schluss des Rennens an den Jahreswagen vorbei nach vorn geholt hatte, wurde jede Form der Stallregie ab der Saison 2008 verboten, um eine Verzerrung des Wettbewerbs zu verhindern. Das Reglement führt explizit aus: "Stallregie (Teamorder), die das Rennergebnis verfälscht, ist verboten."
Bei Audi betont man jedoch, man habe keine Stallregie angewandt. Vielmehr sei Ekström durch die Strategie nach vorn gekommen. Der Schwede sein im letzten Stint schneller als die anderen unterwegs gewesen, auch weil er wesentlich frischere Reifen hatte. Gleichzeitig gab Jarvis zu Protokoll, er habe wegen seines langen letzten Stints massive Probleme mit seinen Reifen gehabt und habe sich deshalb nicht gegen Ekström gewehrt. "Als ich gesehen habe, wie schnell er war, wäre es verrückt gewesen zu versuchen, ihn hinter mir zu halten", so Jarvis nach dem Rennen.
"Ich weiß nicht genau, was alles besprochen wird, wir haben die Pace der Autos gesehen und der DMSB hat nun die Aufgabe, das Rennen zu analysieren und sie werden eine Entscheidung treffen", sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Interessant am Rande: Normalerweise können die Fernsehzuschauer in der 'ARD' auch den Boxenfunk mitverfolgen. In der Schlussphase des Rennens war der Funk von Jarvis, Prémat und Ekström nicht mehr verfügbar...
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug deutete bereits kurz nach dem Rennen klar an, was er vom Rennausgang hielt: "Mir gefällt es nicht als Sportsmann, ich möchte so etwas nicht. Ich möchte auch nicht, dass Rennergebnisse so korrigiert werden. Ich verstehe es aber auch, wenn man unter Druck steht. Wir fahren auf Siege und das hat uns schon den Titel gekostet. Wir fahren auf Sieg und wenn es am Ende nicht reicht zum Titel - gut", sagte er in der 'ARD'.

