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Schnitzelalm-Truppe übernimmt 10Q-Team: Was wird aus Scheiders DTM-Plan?

Welche Auswirkung die Auflösung des 10Q-Teams auf Timo Scheiders Comebackpläne hat und wieso das Projekt beim Schnitzelalm-Team eine Fortsetzung finden könnte

(Motorsport-Total.com) - So groß war die Vorfreude bei Timo Scheider über sein geplantes GT3-Comeback mit 10Q-Racing, doch seit vergangener Woche ist bekannt, dass es den von Thomas Zabel 2018 gegründeten Rennstall aus Augsburg nicht mehr gibt. Die zwei Mercedes-AMG GT3 von 10Q-Racing wurden von Thomas Angerers Schnitzelalm-Team übernommen, das bislang unter anderem im GT4-Bereich aktiv war.

Titel-Bild zur News: 10q Racing

Einer der zwei 10Q-Mercedes, die nun vom Schnitzelalm-Team eingesetzt werden Zoom

Zabel habe sich "aus zeitlichen Gründen" dazu entschieden, die GT3-Sparte seines Teams abzugeben, heißt es in der Pressemitteilung. Mit Schnitzelalm Racing habe er ein Team gefunden, das die Einsätze in Zukunft fortführen wird.

"Die Übernahme der beiden GT3-Boliden gibt uns eine sehr gute Möglichkeit, in den GT3-Sport einzusteigen", so Schnitzelalm-Teamchef Angerer. "Ich bin sehr glücklich, dass dieser Deal zustande gekommen ist und freue mich auf die Herausforderungen, denen wir uns nun stellen werden."

Gespräche zwischen Scheider und Schnitzelalm-Team

Doch was bedeutet das für Ex-DTM-Champion Scheider? Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' laufen zwischen dem Team und dem 43-Jährigen, der sich in den vergangenen Jahren auf die Rallycross-WM konzentriert hatte, Gespräche über eine Weiterführung des mit 10Q-Racing begonnen Programms.

Auch wenn es sich auf den ersten Blick um ein anderes Team handelt, würde sich für den Ex-DTM-Piloten nicht viel ändern, denn hinter Schnitzelalm-Racing steht der erfahrene Ex-HTP-Teammanager Günter Aberer, der als technischer Leiter bereits Scheiders 10Q-Racing-Test Mitte Dezember in Portimao mit seinen Ingenieuren umsetzte.

Dennoch deutete Teamchef Angerer in der Pressemitteilung an, dass das Schnitzelalm-Team, das 2021 den Titel in der GT4-Klasse SP10 der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) holte, 2022 in Sachen GT3 zunächst kleinere Brötchen backen möchte.

Teamchef kündigt "weitreichendes" GT3-Testprogramm an

"Es gibt bis jetzt noch keine fixen Pläne für Einsätze mit den GT3-Fahrzeugen", so Angerer. "Wir werden ein weitreichendes Testprogramm absolvieren, bevor wir fest in eine Meisterschaft einsteigen. Das Niveau im GT3-Sport ist extrem hoch und unser Anspruch ist es, vorne mitzumischen. Das geht nicht von heute auf Morgen, aber ich bin mir sicher, dass wir auf lange Sicht gut aufgestellt sind."

2022 werde der Fokus allerdings "noch einmal auf dem Mercedes-AMG GT4 und besonders unserem Einsatz in der ADAC GT4 Germany liegen", verweist der Teamchef auf die zwei Mercedes-AMG-GT4-Boliden.

Scheider-Einsätze weiter Thema, DTM unwahrscheinlich

Für Scheider kommt hingegen nur ein GT3-Programm infrage. Und auch wenn der Teamchef den Ball flach hält, sind die von Scheider angepeilten Einsätze bei den 24-Stunden-Klassikern auf der Nürburgring-Nordschleife und in Spa-Francorchamps laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' keineswegs vom Tisch.

Neben dem GT-Klassiker in Macau gelten nach der Teamübernahme auch die Gaststarts in der DTM noch in dieser Saison als unrealistisch. Das hat auch damit zu tun, dass man die Herausforderung nicht unterschätzt.

"Keiner hätte Spaß daran - und ich sicher nicht -, wenn ich in der letzten Startreihe stehen würde. Und die Fans sich fragen, warum macht er den Scheiß plötzlich wieder. Und warum muss das denn sein?", so Scheider im am 16. Dezember 2021 veröffentlichten Ran-Racing-Podcast auf 'ran.de'. "Das muss man schon sensibel angehen, ob die Parameter und das Paket soweit stimmen, dass man sich das trauen kann."

Scheider weiß: Für einen konkurrenzfähigen Einsatz wären wegen des hohen Niveaus in der Traditionsserie umfangreiche Vorbereitungen und Tests notwendig. Zunächst steht aber im Vordergrund, dass sich die neue Konstellation bei Schnitzelalm-Racing einspielt.

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