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"Für Vettel kann es nur die DTM geben": Berger erklärt Lockruf an F1-Star

Gerhard Bergers Aussagen über einen potenziellen Wechsel von Sebastian Vettel in die DTM wirbelten viel Staub auf: Wie der DTM-Boss wirklich darüber denkt

(Motorsport-Total.com) - Lockt DTM-Boss Gerhard Berger Sebastian Vettel nach seinem Ferrari-Aus in die DTM? "Für ihn kann es nur die DTM geben", sorgte der Österreicher bei 'F1-Insider.com' mit einer klaren Aussage über seinen Ex-Piloten bei Toro Rosso für Aufsehen. "Aber im Ernst: Warum eigentlich nicht? Er fährt immer noch auf höchstem Niveau. So kann er sich mit Rennautos, die er mag, mit anderen großartigen Fahrern messen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Gerhard Berger

DTM-Boss Gerhard Berger und Sebastian Vettel kennen einander schon lange Zoom

Die Aussagen Bergers wirbelten medial viel Staub auf. Und Vettel wäre nicht der erste Formel-1-Pilot, der nach seinem Aus in der "Königsklasse" des Motorsports in die Traditionsserie einstiegt. Erst diese Saison wagt Robert Kubica den Sprung. Doch wie realistisch ist es wirklich, dass der 32-jährige Ferrari-Pilot 2021 DTM fährt?

Berger gibt nun zu, dass er die Aussage nicht ganz ernst gemeint habe. "Das war wirklich eine Aussage im Spaß", stellt der 60-Jährige gegenüber 'ran.de' klar. "Sebastian ist viermal Weltmeister. Der ist nicht auf der Suche, sondern in einer Situation, wo er sich einfach entscheiden muss, ob er weiterhin Formel 1 fahren will. Er hat eigentlich schon alles erreicht, was er erreichen kann."

"Aussage nicht abgestimmt mit Sebastian"

Dennoch wäre die DTM eine Serie, die für Vettel einen großen Reiz haben könnte. "Wenn er noch ein paar Jahre anhängen will - mit einem großen Spaßfaktor, mit viel weniger Druck -, dann wäre so eine DTM-Geschichte optimal. Aber noch einmal: Das war Spaß und nicht abgestimmt mit Sebastian. Ich glaube eher, dass er momentan noch schaut, welche Perspektiven es in der Formel 1 gibt."

Berger ist der Meinung, dass sich Vettel diesbezüglich keine allzu großen Hoffnungen machen sollte. "Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass Sebastian eine Perspektive anstrebt, mit der er nicht von Vornherein eine gute Chance hätte, Weltmeister zu werden", analysiert er Vettels Situation. "In der Formel 1 beschränkt sich das auf Red Bull und Mercedes. Die beiden Teams sind voll, da glaube ich nicht, dass ein Slot aufgeht. Alles andere könnte für Sebastian ein bisschen mühsam sein."

DTM-Zukunft nach Audi-Ausstieg ungewiss

In Hinblick auf einen potenziellen Wechsel in die DTM gibt es noch ein weiteres Problem: Derzeit weiß niemand, wie es mit der Rennserie nach dem Ausstieg von Audi überhaupt weitergeht, denn BMW ist nach aktuellem Stand 2021 der einzig verbleibende Hersteller.

"Wir müssen zuerst einmal schauen, ob wir überhaupt etwas anbieten können", bestätigt Berger. "Erst dann kann Sebastian sagen, ob er noch einen Spaßfaktor haben will in seiner Rennfahrerkarriere und so etwas mitmachen will. Aber noch einmal: Diese Aussage hat keine Grundlage."

Glock: Nimmt Vettel eine Auszeit?

BMW-Pilot Timo Glock, der mit Vettel befreundet ist und als Ex-Pilot und TV-Experte auch gute Einblicke in die aktuellen Geschehnisse hinter den Formel-1-Kulissen hat, schätzt Vettels Lage gegenüber 'ran.de' ähnlich ein wie der DTM-Chef: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich in der DTM gegen ihn fahren kann - das wäre ein Traum. Aber ich sehe das ähnlich wie Gerhard. Er muss sich überlegen, was er machen will, wie seine Zukunft aussehen soll."

Wenn Vettel in der Formel 1 bleiben wolle, "dann will er - glaube ich auch - nicht in einem Mittelfeldteam fahren, um einfach dabei zu sein. Er will um die WM fahren, das ist sein Ziel. Wenn er diese Möglichkeit nicht hat, wird er glaube ich sagen, ich bleibe zuhause und schaue, was die Zukunft bringt", könnte sich Glock vorstellen, dass es Vettel seinem Landsmann Nico Hülkenberg, der ebenfalls mit einem Wechsel in die DTM in Verbindung gebracht wurde, gleichtut.

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