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DTM-Rennen Norisring 2: "Grello"-Sieg nach Startunfall mit Abt-Doppelausfall
Manthey-Porsche-Pilot Thomas Preining ringt das Ferrari-Duo mit einer perfekten Strategie am Norisring nieder - Unterbrechung nach Unfall mit Abt-Doppelausfall
(Motorsport-Total.com) - Thomas Preining gewinnt ein verrücktes DTM-Rennen (Ergebnis) auf dem Norisring: Der Manthey-Porsche Pilot, der vom sechsten Startplatz kam, triumphierte dank einer perfekten Strategie und verwies die beiden Emil-Frey-Piloten Jack Aitken und Polesetter Thierry Vermeulen auf die Plätze zwei und drei.

© Alexander Trienitz
Thomas Preining gewinnt das zweite DTM-Rennen auf dem Norisring Zoom
"Ich bin natürlich sehr happy, das war wirklich hart erkämpft heute", freut sich Preining bei ran.de. "Ich hatte einen super Start, von sechs auf drei, das ist außen recht schwer, aber es hat gut funktioniert und dann war es ein beinhartes Duell mit Jack."
"Thierry haben wir durch die Strategie überholt", erinnert der Porsche-Pilot, der am Ende aber auf der Strecke um den Sieg kämpfen musste: "Jack hat mir nichts geschenkt, aber ich glaube, es war fair und super Entertainment für die Fans. Volles Haus hier wie immer und es war schön, dass es eine coole Show gab."
Maro Engel (Winward-Mercedes) erreicht als Vierter das Ziel, gefolgt von HRT-Ford-Pilot Arjun Maini und dem dritten Emil-Frey-Ferrari-Piloten Ben Green. Rene Rast (Schubert-BMW) betreibt mit dem siebten Platz noch etwas Schadensbegrenzung, fällt im Gesamtklassement aber auf den sechsten Rang zurück.
DTM-Spitzenreiter Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) erreicht den achten Platz und verteidigt damit die Tabellenführung, während Vortagessieger Jordan Pepper im Grasser-Lamborghini und Winward-Mercedes-Pilot Jules Gounon die Top 10 im zweiten Rennen auf dem Norisring komplettieren.
Abt-Doppelausfall nach wildem Startunfall
Anders als am Vortag krachte es am Sonntag in der ersten Kurve heftig: Ein Unfall zwischen Schubert-BMW-Pilot Marco Wittmann und den beiden Abt-Lamborghini-Fahrern Mirko Bortolotti und Nicki Thiim, an dem auch Gounon im Winward-Mercedes beteiligt war, sorgte im Hinterfeld für Chaos.
Auch Morris Schuring trug einen Schaden an seinem Manthey-Porsche davon, konnte das Rennen nach einer Reparatur aber fortsetzen. Glück für den Niederländer: Um die havarierten Fahrzeuge bergen zu können und die Strecke von Trümmerteilen zu befreien, entschied sich die Rennleitung für eine Unterbrechung des Rennens.
Der Neustart erfolgte rund 30 Minuten später hinter dem Safety-Car, wobei diesmal alles glattging: Vermeulen verteidigte seine Führung vor Emil-Frey-Kollege Aitken und Manthey-Porsche-Pilot Thomas Preining, der sich beim ersten Startversuch bereits von Position sechs auf den dritten Rang nach vorne geschoben hatte.
Auch dahinter gab es zunächst keine Positionsveränderungen. Schon nach fünf Minuten öffnete sich das erste von zwei Boxenstoppfenstern, wobei Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) nach seiner Disqualifikation im Qualifying als erster Pilot zum vorgeschriebenen Reifenwechsel kam.
Eine Runde später folgten Lucas Auer, Rene Rast und Timo Glock, wobei der Stopp bei allen drei Teams nicht perfekt ablief. Auch bei Fabio Scherer (HRT-Ford) ging der Stopp wenig später offenbar schief, denn plötzlich rollte ein Rad des Schweizers über die Strecke.
Pech für DTM-Rookie Kalender im Landgraf-AMG
Der Rennleitung blieb aufgrund der gefährlichen Situation nichts anderes übrig, als sofort eine Full-Course-Yellow auszurufen. Das wurde Tom Kalender zum Verhängnis: Er bremste seinen Landgraf-Mercedes ab und wurde von Gilles Magnus (Comtoyou-Aston-Martin) am Heck getroffen.
Der DTM-Rookie musste seinen Mercedes in der Folge mit einem Schaden an der Hinterradaufhängung abstellen. "Ich würde sagen, ich habe nicht zu früh gebremst, weil das gibt es ja auch, dass die Fahrer nicht damit rechnen", resümiert Kalender bei ran.de. "Aber ich habe am Dash vier oder drei Sekunden gesehen und das ist normal."
"Das wäre auch der normale Bremspunkt gewesen. Also ich weiß nicht, was der Kollege vorhat, aber ist halt so", sagt der DTM-Rookie. "Ich meine, man kann sich da nicht in der Luft auflösen. Das ist eine typische Rennunfallszene." Auch Magnus stellte seinen Aston Martin wenig später vorzeitig ab.
Aitken übernimmt Führung dank Overcut
Als das Rennen wieder freigegeben wurde, kam auch die Spitzengruppe zum ersten Boxenstopp, angeführt von Vermeulen. Teamkollege Aitken und Manthey-Pilot Preining kamen eine Runde später und gingen dank Overcut am Niederländer vorbei.
Zwar hatte Vermeulen zu diesem Zeitpunkt die wärmeren Reifen, allerdings schaffte es der Ferrari-Pilot nicht, seine Führung zurückzuholen. Beim Schließen des ersten Boxenstoppfensters führte Aitken das Rennen deshalb vor Preining, Vermeulen und Maini an.

© Alexander Trienitz
HRT-Ford-Pilot Arjun Maini erreicht am Sonntag den fünften Platz Zoom
Die Ausfallorgie ging auch in der zweiten Rennhälfte weiter: Ricardo Feller (Land-Audi) fuhr Luca Engstler beim Anbremsen auf die erste Kurve ins Heck. In der Folge musste der 25-Jährige, der am vergangenen Wochenende das 24-Stunden-Rennen in Spa gewonnen hatte, seinen Grasser-Lamborghini mit einem Reifenschaden parken.
Preining holt Rennsieg beim letzten Stopp
An der Spitze holte Preining unterdessen auf Aitken auf und hing dem Ferrari-Piloten mit einem Abstand von weniger als Sekunde bereits im Diffusor. Zwar wagte der DTM-Champion von 2023 einen Angriff in der Dutzendteich-Kehre, allerdings bremste er dabei zu spät, sodass Aitken kontern konnte.
Beim zweiten Boxenstopp kam Preining eine Runde vor dem Briten, was dem Manthey-Piloten dieses Mal einen Vorteil brachte: Weil der Stopp der Manthey-Mannschaft etwas besser lief als bei Aitken, konnte Preining kurz vor Ende des Rennens erstmals die Führung übernehmen.
Als Aitken nach dem nach seinem Stopp zurück auf die Strecke kam, hatte der Österreicher die Reifen an seinem "Grello"-Porsche bereits auf Temperatur gebracht und startete direkt seinen Angriff. Preining verbremste sich in der ersten Kurve zwar, ging wenig später allerdings am Ferrari-Piloten vorbei.
In den letzten Minuten geriet der erste Saisonsieg des Manthey-Piloten nicht mehr in Gefahr. Am Ende sah der 26-Jährige die Zielflagge mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf den zweitplatzierten Ferrari-Piloten Aitken.
Nur 15 Autos sehen die Zielflagge am Sonntag
Kurz vor dem Ende des Rennens musste auch Timo Glock seinen Dörr-McLaren mit einem technischen Problem abstellen, womit nur 15 Autos überhaupt die Zielflagge sahen. Teamkollege Ben Dörr sammelte als Letzter immerhin noch einen Punkt.
Mit seinem achten Platz verteidigt Landgraf-Mercedes-Pilot Lucas Auer seine Führung in der DTM-Gesamtwertung. Preining liegt nach seinem Sieg auf dem zweiten Platz, allerdings punktgleich mit Vortagessieger Jordan Pepper. Die beiden Verfolger liegen sieben Punkte hinter der Tabellenspitze zurück.
Nun steht eine längere Pause bevor: Erst in fünf Wochen gastiert die DTM auf dem legendären Nürburgring, wo am 9. und 10. August die nächsten beiden Saisonläufe stattfinden werden.


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