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BMW 2020 wieder top? Glock spricht von "sehr wichtigem Schritt" in Jerez

Wieso Timo Glock guter Dinge ist, dass BMW den Rückstand des Vorjahres auf Audi aufholt und der Young-Driver-Test so wichtig war - Marquardt stellt Titelanspruch

(Motorsport-Total.com) - Kann BMW nach dem enttäuschenden ersten Turbojahr den Rückstand auf Audi aufholen und 2020 die Hackordnung umdrehen? BMW-Pilot Timo Glock ist zuversichtlich. Hoffnung gibt dem Routinier der Young-Driver-Test, der von 11. bis 13. Dezember in Jerez stattgefunden hat. "Ich glaube, das war ein sehr wichtiger Schritt in Jerez beim Test", sagt Glock gegenüber 'ran.de'.

Titel-Bild zur News: Philipp Eng

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"Wir hatten definitiv im Vorjahr unsere Schwächen - und wir haben versucht, die bereits während des Jahres zu analysieren. Das haben wir glaube ich gut hinbekommen", meint der Odenwälder. "Wir hatten dann den ersten Test noch vor Weihnachten, der sehr gut lief - auch was die Konstanz anging. Wir konnten sehr viele Runden fahren, hatten wenige technische Probleme."

Die Münchner, die in der vergangenen Saison, aber auch davor bei den Wintertests immer wieder vom Defektteufel heimgesucht worden waren, spulten in Andalusien an drei Tagen mit zwei Autos insgesamt über 700 Runden ab. "Das war unser Hauptziel, denn da hatten wir im Vorjahr das eine oder andere Problem, das uns Testzeit gekostet hat. Das ist Entwicklungszeit, und das wollen wir dieses Jahr sicherstellen. Das haben wir geschafft."

Glock: Performance als zweiter Schritt

Ein gutes Zeichen dafür, dass die Anpassungen am M4, der im Verlauf der vergangenen Saison an den heftigen, vom Turbomotor ausgelösten Vibrationen litt und durch die Nachbesserungen immer schwerer und dadurch ineffizienter wurde, bislang geglückt sind.

Was nun folgt? "Jetzt müssen wir uns ranmachen, die Performance zu finden, den Schritt zu Audi zu machen und die Lücke zu schließen. Dann sind wir auf einem guten Weg. Ich glaube, wir haben den richtigen Weg eingeschlagen und hoffe, dass wir es umsetzen können", ist Glock für die bevorstehende Saison zuversichtlich.

Timo Glock

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So will man Audi abfangen

Das sieht auch Glocks Chef Jens Marquardt ähnlich. Der BMW-Motorsportdirektor hält die Zuverlässigkeit für die "erste und wichtigste Baustelle" der Münchner nach der Saison 2019. "Sie wurde im Laufe der Saison immer schlechter, wodurch auch das Paket immer weniger performt hat."

Dabei ist das nicht gerade üblich, wenn ein neues Reglement eingeführt wird. "Normalerweise entwickelst du über so ein Jahr deine Performance weiter, während wir eher auf dem absteigenden Ast waren", sagt Marquardt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Das heißt: Was Audi da weiterentwickelt hat, müssen wir über den Winter mit harter Arbeit, teilweise auch im Simulator und bei den wenigen Tests, die zur Verfügung stehen, aufholen - und dann noch eine Schippe drauflegen." Um das zu schaffen, werde man das Reglement trotz eingefrorener Entwicklung innerhalb des Erlaubten "absolut ausnutzen müssen".

Marquardt stellt Titelanspruch

Denn Marquardt stellt 2020 den Titelanspruch: "Wir wollen bis zum letzten Rennen mit der Hand am Pott unterwegs sein - und dann hoffentlich auch den Pott wieder einmal nach Hause holen."

Das ist Marco Wittmann, der bei den Young-Driver-Tests neben Philipp Eng, Robert Kubica und Nick Yelloly im Auto saß, 2019 nicht ganz gelungen. Der Drittplatzierte in der Meisterschaft war bereits drei Rennen vor Schluss nicht mehr Teil des Titelkampfes. Was ihm die Zuversicht gibt, dass er 2020 wieder bis zum Finale um den Titel fahren wird?

"Ich glaube, dass wir sehr gut wissen, wo 2019 unsere Probleme lagen", antwortet er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Das müssen wir jetzt ausmerzen. Klar, man weiß immer, dass der Konkurrent nicht schläft. Die werden genauso versuchen, sich zu verbessern und noch schneller zu werden, aber wir müssen einfach noch eine Schippe drauflegen, und dann hoffe ich, dass wir voll konkurrenzfähig sein werden."

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Wittmann: Topspeed muss 2020 besser werden

In welchen Bereichen er Verbesserungen fordert? "Ich denke, der Topspeed ist sicher etwas, woran wir arbeiten können", sagt Wittmann. "Das hat man das ganze Jahr lang gesehen, dass uns ein paar km/h gefehlt haben. Und das ist relativ leicht gewonnene Rundenzeit, denn man muss einfach nur Vollgas geben - und fertig."

In den Kurven sei man im Vergleich zu Audi "teilweise gar nicht so schlecht gewesen. Wir haben bei einigen Rennen, was den Reifenverschleiß angeht, deutlich besser ausgesehen als sie." Man müsse sich aber insgesamt "in allen Bereichen verbessern, denn das Ziel ist ja, dass wir vor Audi sind und nicht gleichauf."

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