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Warum Red Bull beim DTM-Projekt von Aston Martin keine Rolle mehr spielt

Red Bull war Geburtshelfer bei Aston Martins DTM-Einstieg, zog sich aber völlig aus dem Projekt zurück: Helmut Marko erklärt, was genau dahinter steckt

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Red Bull Geburtshelfer des Aston-Martin-Einstiegs in die DTM war, wird man weder als technologischer Partner noch als Sponsor involviert sein. Doch was ist eigentlich der Grund dafür, dass sich der österreichische Getränkehersteller komplett aus dem Projekt zurückgezogen hat? Das hat mit Formel-1-Partner Honda und mit Rivale Mercedes zu tun, offenbart nun Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko.

Titel-Bild zur News: Aston Martin, Red Bull

Ursrpünglicher Plan: Aston Martin steigt mit Red Bull und Honda in die DTM ein Zoom

Nach dem Mercedes-Ausstieg habe es Gespräche gegeben, "ob und wie" man DTM-Boss Gerhard Berger helfen könnte, einen neuen Hersteller zu finden. "Da gab es die Idee eines Aston Martin mit Honda-Motor", gibt Marko im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' Einblicke.

Bei einem Treffen in seiner Heimatstadt Graz brachte Marko im Frühling 2018 Landsmann Berger mit R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger zusammen, dessen Mannschaft als strategischer Partner auch bei Adrian Neweys Hypercar-Projekt Aston Martin Valkyrie eine Rolle spielt. Die Basis für den DTM-Einstieg der britischen Traditionsmarke war damit gelegt.

Marko: Honda hätte ursprünglich Motor stellen sollen

Der Plan war, dass sich Red Bull auch technologisch beim Aston-Martin-Einstieg engagiert: "Das war ein Projekt, wo R-Motorsport die Autos mit Honda-Motoren eingesetzt hätte. Inklusive eines gewissen Engagements von Red Bull Technology", sagt Marko. Die Idee mit dem Honda-Motor bot sich an, da die Japaner in der Super-GT-Serie sogar einen eigenen Zwei-Liter-Vierzylinder-Turbomotor einsetzen, wie er ab 2019 auch in der DTM genutzt wird.

Aston Martin

Aston Martins DTM-Auto kommt völlig ohne Red-Bull-Branding aus Zoom

Doch dann scheiterte der Plan am neuen Formel-1-Partner. "Honda hat abgelehnt", stellt Marko klar. "Die hätten einen Motor, aber die waren nicht interessiert an dieser Serie."

Red Bull an Zusammenarbeit mit HWA nicht interessiert

Auf der Suche nach Alternativen wurde die Idee geboren, dass HWA - nach dem Mercedes-Ausstieg ebenfalls auf der Suche nach neuen Partnern - den Part von Honda übernehmen könnte. Was wiederum auf wenig Begeisterung bei Red Bull stieß. "Wir waren nicht daran interessiert, mit einem - mehr oder weniger - Mercedes-Team zu arbeiten", bestätigt Marko, der auf die Rivalität aus der Formel 1 verweist. "So gut sind unsere Beziehungen zu Mercedes dann doch noch nicht, dass es für so eine Zusammenarbeit gereicht hätte."

"Wir waren nicht daran interessiert, mit einem - mehr oder weniger - Mercedes-Team zu arbeiten." Helmut Marko

Nach der Honda-Absage sei das Aston-Martin-Projekt mit HWA-Beteilung also "keine Alternative mehr" gewesen. Man darf also gespannt sein, mit welchen Sponsorenlogos die vier Aston Martins beim DTM-Saisonauftakt in Hockenheim beklebt sein werden. Bekannt ist bisher nur, dass die klassischen R-Motorsport-Farben Grau und Blau bei der Lackierung eine Rolle spielen werden.

Pascal Wehrlein

Jahrelang entstanden bei HWA in Affalterbach die Mercedes-DTM-Boliden Zoom

Wann und ob Red Bull in die DTM zurückkehren wird, ist ungewiss. Der Weltkonzern von Dietrich Mateschitz trat von 2001 bis 2017 als Hauptsponsor bei Mattias Ekströms Audi auf, zudem war man von 2014 bis 2017 bei BMW zunächst bei Red-Bull-Mann Antonio Felix da Costa und dann bei Champion Marco Wittmann aktiv. Mit Ekströms Ausstieg vor zwei Jahren beendete man das Engagement als DTM-Sponsor. 2019 findet auch das Rennen in Spielberg nicht mehr statt, das seit 2011 ein Fixpunkt war.

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