Vom VW Käfer über einen Jeep Wrangler bis zum BMW-Cabrio: Die DTM-Piloten erzählen über ihr erstes privates Auto und überraschen mit kuriosen Anekdoten.
Mike Rockenfeller (VW Käfer): Wir hatten bei uns viel Landwirtschaft und meine Großeltern und mein Vater eine Werkstatt. Mein Vater hat mir erzählt, dass sie früher als Jugendliche VW Käfer gefahren sind. Sie haben die Karossen abgebaut, einen Überrollbügel reingebaut und sind dann über die Felder gefahren. Irgendwann ...
... hat er mir auch einen gekauft - für 300 Mark, der Käfer hatte auch keinen TÜV mehr. Damit bin ich dann jeden Tag auf dem Grundstück rumgefahren. Ansonsten war mein erstes Auto ein FIAT Bravo, 1,6 Liter, 90 PS. Den hatte mein Vater in Zahlung genommen. Keiner wollte ihn, ich habe ihn um 7.000 Mark gekauft und fuhr auf die Nordschleife.
Ferdinand Habsburg (Mercedes A 200): Ich wollte genau dieses Auto, habe als Teenager aber ein paar Modifikationen gemacht: Ich habe es mit einem Freund von Weiß auf Matt-Grau foliert, baute einen größeren Lautsprecher ein und ließ ein Chiptuning machen. Mit dem Mercedes wollte ich meine damalige Freundin in München zum Oktoberfest ...
... romantisch überraschen. Auf der deutschen Autobahn wurde aber offensichtlich das Chiptuning zu viel für den armen A 200, und er ist mir eingegangen. Ich habe ein Taxi gerufen, um es rechtzeitig zur Party zu schaffen. Die Reparatur kostete mich mein Taschengeld für die nächsten 6 Monate, aber für die Romantik hat es sich ausgezahlt ;)
Nico Müller (Toyota Yaris Kompressor): Ich habe ehrlich gesagt noch nie ein Auto in dem Sinne selbst besessen, sondern war immer in der glücklichen Lage, Partner zu haben, die mich mobil gemacht haben. Der erste Partner war Toyota Schweiz. Als 18-Jähriger hatte ich einen Toyota Yaris Kompressor mit 240 PS, eine kleine Rakete. Ich habe ...
... es aber heil gelassen! Das lief alles tipptopp. Ich hatte echt viel Spaß mit dem Ding. Klar, ein 18-jähriger Junge mit einem flammenneuen Auto, mit über 200 PS, direkt auf der Straße unterwegs sein zu dürfen - das war natürlich mega. Das hat mir auch ermöglicht, direkt unabhängig zu sein. Das war das Größte.
Sheldon van der Linde (VW Polo): Mein erstes Auto war ein schwarzer Polo, Modell und Baujahr weiß ich aber nicht mehr. Ich erinnere mich noch dran, wie superstolz ich war, als ich zum ersten Mal damit zur Schule gefahren bin. Denn in Südafrika sind wir normalerweise mit Golfkarts gefahren, bevor wir ein Auto hatten. Und im Winter ...
... war es morgens richtig kalt auf so einem Golfkart. Als ich also mit dem Auto in die Schule fahren konnte, war ich wirklich happy und sehr stolz auf mein kleines Auto.
Marco Wittmann (BMW E46 320 Diesel): Das erste Auto vergisst man nie. Ich war damals Lehrling, und meine Eltern haben mich vor der Führerscheinprüfung beim Kauf finanziell unterstützt. Meine Familie war schon immer BMW-verrückt - schon mein Vater, mein Opa und sein Zwillingsbruder sind BMW gefahren. Da gab es für mich keine Alternative.
Wir hatten damals ein echt günstiges Auto gefunden, nur die Farbe war ultra-hässlich. Das war so ein ackergelb. Wir haben also im Karosseriebaubetrieb meines Vaters einen relativ großen Umbau vorgenommen, haben das Auto zerlegt, es weiß lackiert und andere Felgen draufgemacht. Dann war es ein sportlich schönes Auto.
Lucas Auer (Nissan Almera): Mein erstes Auto war ein Nissan Almera, zwei Liter, 75 PS. Ich brauchte damals ein billiges Auto, und ein Freund hatte sich gerade ein neues gekauft. Er wollte sein altes loswerden - da habe ich nicht lange überlegt. Das Auto war brutal beieinander, hatte vor allem auf der linken Seite einige Dellen ...
... und Lackschäden. Die Leute werden sich gedacht haben: Der Typ ist alles außer ein Rennfahrer! Dabei bin ich verglichen mit den Vorbesitzern ziemlich gut mit dem Auto umgegangen. Ich hatte es zwar nur ein paar Monate, habe mich aber riesig gefreut über dieses Freiheitsgefühl. Nach mir landete das Auto am Schrottplatz.
Rene Rast (Golf IV): "Ich hab das Auto mit 18 gekauft, als ich endlich meinen Führerschein hatte. Zuerst bin ich mit dem Auto meiner Schwester gefahren, das war ein VW Polo. Dann bin ich mit meinem Ersparten, das ich von der Konfirmation hatte, auf die Suche gegangen. Der A3 und der VW Golf kamen in die engere Auswahl. Irgendwann ...
... hab ich dann einen schwarzen Golf IV gefunden, mit 101 PS und 1,6-Liter-Motor. Der hatte eine relativ spartanische Ausstattung - ohne Zentralverriegelung und elektronische Fensterheber. Dadurch war er supergünstig. Es war ein Klasse-Auto, das mich überall hingebracht hat und nie irgendwelche Macken hatte.
Robin Frijns (Ford Fiesta ST): Mein erstes Auto war ein Ford Fiesta ST, Baujahr 2006 - blau mit weißen Racing-Streifen. Ich habe ihn gebraucht gekauft, aber ...
... er hatte einen Zweiliter-Vierzylinder-Motor mit 150 PS - ein richtiges Biest!
Fabio Scherer (BMW 1er Cabrio): Mein erstes Auto war ein 1er BMW. Er gehörte meiner Mutter, aber ich durfte ihn benutzen. Das Fahren macht Spaß, speziell im Sommer mit offenem Dach auf den Bergstraßen in der Schweiz. Als ich den Führerschein hatte, fuhr ich mit meinen Freunden gleich zur Kartstrecke in Wohlen, um Donuts zu machen ...
... und zu Driften. Es war seltsam: Bevor ich den Führerschein hatte, fuhr ich zehn Jahre lang so schnell ich konnte. Dann durfte ich plötzlich nicht schneller als 50 km/h fahren. Daran musste ich mich gewöhnen. Ich habe das Auto ein bisschen getunt: Ein Sponsor hat mir einen Auspuff zur Verfügung gestellt, um den Sound zu verbessern.
Loic Duval (Peugeot 205): Das erste Auto, das mir gehörte, war ein Peugeot 205. Er gehörte ursprünglich meiner Oma, aber er hat nicht lange gehalten. Nach ein paar Monaten habe ich ihn leider ...
... kaputtgemacht. Es war aber ein schönes Souvenir. Das Auto war sehr gut zu fahren, hat Spaß gemacht.
Philipp Eng (BMW 118 Diesel): Weiß war damals die Trendfarbe. Ich bin gleich nach der bestandenen Führerscheinprüfung zum Händler gefahren - mein Vater hat mich gesponsert. Die erste Fahrt ging gleich direkt nach Berlin, denn ich fuhr damals für Mücke Formel BMW und wollte meinen Mechanikern mein neues Auto zeigen. Ich weiß noch, dass ...
... ich einen Freund fragte: Darf man in Deutschland ohne Geschwindigkeitslimit wirklich so schnell fahren, wie es geht? Da wollte ich mich absichern. Ich hatte nie ein Problem - nur einmal lief mir ein Reh auf der Bundesstraße ins Auto. Das war ein sehr trauriger Moment. Dem Reh ist nichts passiert, aber die Front hat etwas abbekommen.
Jamie Green (Peugeot 306 Diesel) Das war eigentlich der Wagen meiner Mutter. Ich durfte ihn benutzen, als ich mit 17 meinen Führerschein hatte. Das war auch das Auto, das ich ...
in den Graben gesetzt hatte. Ich hatte wirklich Glück, da ich nie ein Auto kaufen musste.
Timo Glock (BMW 316i Compact): Ich musste mein erstes Auto zum Glück nicht kaufen, da ich es von einem BMW-Autohaus bei mir ums Eck zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich fuhr damals Formel-BMW-Juniorcup. Dein erstes Auto ...
... ist natürlich immer was Spezielles, aber abgesehen davon habe ich keine speziellen Erinnerungen an dieses Auto.
Robert Kubica (Renault Clio Sport): Mein erstes Auto nach dem Führerschein war ein silberner Renault Clio Sport. Da ich im Renault-Programm war, hat man ihn mir zur Verfügung gestellt, aber ich musste ihn zurückgeben. Ich habe ihn geliebt, denn das Handling war gut und er untersteuerte nicht - was man normalerweise bei einem ...
... Frontantrieb erwarten würde. Das erste Auto, das ich wirklich selbst gekauft habe, war ein Rallyeauto: ein Mitsubishi EVO VI, ich glaube, das war 2005. 2008 habe ich mir einen Porsche GT3 RS gekauft - als Belohnung für den Formel-1-Sieg in Kanada.
Jonathan Aberdein (Jeep Wrangler): Mein erstes Auto war ein Jeep Wrangler. Dazu fallen mir nicht wirklich spezielle Erlebnisse ein, aber ich habe das Auto ziemlich modifiziert. Ich ließ ...
... größere Reifen aufziehen und habe die Aufhängung um zwei Inch (entspricht fünf Zentimeter; Anm. d. Red.) höher legen lassen.
Harrison Newey (Audi A1): Mein erstes Auto ist ein schwarzer Audi A1 mit 1,2-Liter-Motor. Und er hat viel mehr Leistung, als ich bändigen kann - nämlich 89 PS. Also viel schneller als ein DTM-Auto! (lacht) Ich habe kein Tuning gemacht, was daran liegt, dass die Versicherung in Großbritannien wirklich teuer ist. Ich wollte also etwas ...
... Einfaches - ein kleines, gutes Auto. Ich fahre es immer noch - und bin sehr zufrieden. Es hat schon viele Rennstrecken gesehen. In meiner Familie sind bereits Wetten abgeschlossen worden, wann ich es zerstören würde, aber am Ende mussten sie zahlen.
Vom VW Käfer über einen Jeep Wrangler bis zum BMW-Cabrio: Die DTM-Piloten erzählen über ihr erstes privates Auto und überraschen mit kuriosen Anekdoten.