Von Michael Schumacher bis Alex Albon: Wer den alles andere als einfachen Sprung vom Formel-1-Cockpit in die DTM gewagt hat oder diese als Sprungbrett nutzte
Jenson Button: Der Formel-1-Weltmeister des Jahres 2009 wechselt nach dem Rücktritt 2015 nach Japan, wo er 2018 in einem Honda den Titel in der Class-1-Partnerserie Super GT gewinnt. 2019 ist er beim DTM-Saisonfinale mit Super-GT-Beteiligung aus Japan der große Star: Bei seinem einzigen Auftritt wird er trotz Super-GT-Schwäche starker Neunter.
Gerhard Berger: Hätten Sie das gewusst? Nach seiner ersten Formel-1-Saison im Jahr 1984 übt sich der Tourenwagen-erfahrene Österreicher 1985 auch in der DTM. In einem BMW tritt das Talent in Zolder an. Platz acht ist durchaus beachtenswert, die große Karriere im Monoposto-Bereich aber noch mehr. 2017 kehrt Berger als DTM-Boss zurück, rettet die Rennserie und verkauft sie Ende 2022 an den ADAC.
Hans-Joachim Stuck: Nach 72 Formel-1-Starts startet er 1984 gemeinsam mit der DTM durch. Im Gründungsjahr beginnt er seine Karriere bei BMW, krönte sie 1990 mit dem Meistertitel für Audi und beendet sie 1996 hinter dem Steuer eines Opel Calibra. Insgesamt hat Stuck 13 Laufsiege auf dem Konto.
Esteban Ocon: Max Verstappens großer Rivale wird von Mercedes 2016 bei ART in der DTM geparkt und absolviert fünf Rennwochenenden, ehe er Mitte des Jahres bei Manor sein Formel-1-Debüt feiert. Das DTM-Highlight des Franzosen: ein neunter Platz in Zandvoort. In der Formel 1 ist er erfolgreicher - und holt 2021 beim Chaosrennen in Ungarn im Alpine sogar den Sieg.
Michael Bartels: Der Deutsche hat drei DTM-Karrieren in der Vita stehen. 1987 absolviert er in Mainz-Finthen ein Rennen für Ford. Dann versucht er sein Glück in der Formel 1, verfehlt aber 1991 im Lotus bei allen vier Anläufen die Qualifikation. 1994 kehrt er bei Alfa Romeo in die DTM zurück, 1995 siegt er zweimal. In der neuen DTM ist Bartels von 2000 bis 2002 bei Opel am Start.
Robert Kubica: Nach dem F1-Comeback bei Williams versucht der Pole, der bis zum Rallye-Unfall in der F1 zur absoluten Spitze gehört, 2020 in der DTM sein Glück - in einem privaten Class-1-BMW, der vom ART-Team eingesetzt wird. Als Einzelkämpfer fährt er hinterher, in Zolder gelingt aber mit Platz drei ein versöhnlicher Saisonausklang.
Johnny Cecotto: Der sympathische Venezolaner, der nach einer erfolgreichen Motorrad-Karriere 1983 und 1984 bei Theodore und Toleman Formel-1-Erfahrung sammelt, beginnt seine DTM-Laufbahn 1988 bei Mercedes. 1990 wird er nach dem umstrittenen Schumacher-Rammstoß im BMW Vizemeister. Er lässt seine DTM-Karriere 2002 mit einem Wochenendauftritt bei Opel ausklingen.
Jean-Louis Schlesser: 1988 geht der Franzose beim Großen Preis von Italien für Williams an den Start und kollidiert gleich mit Ayrton Senna, im gleichen Jahr lenkte er einen DTM-Mercedes in Hockenheim. Erfolgreicher ist er danach aber mit je zwei Titeln in der Sportwagen-WM und bei der Rallye Dakar.
Nicola Larini: Nach einigen Formel-1-Einsätzen steigt der Italiener 1993 mit Alfa Romeo in die DTM ein - und wird schon im ersten Jahr im 155 V6 TI Meister! Sein größter Formel-1-Erfolg, der zweite Platz im Ferrari als Ersatzmann für Jean Alesi 1994 in Imola, wird vom Tode Ayrton Sennas überschattet.
Joachim Winkelhock: Der Schwabe sammelt bei BMW und bei Ford erste DTM-Erfahrungen, ehe er 1989 neunmal erfolglos versucht, sich in einem AGS-Boliden für einen Formel-1-Grand-Prix zu qualifizieren. Als er 1989 mit Mercedes in die DTM zurückkehrt, startet "Jockels" Karriere erst richtig. In 17 DTM-Jahren gelingen 1990 und 1991 im BMW zwei Siege.
Jacques Laffite: Der sechsmalige Grand-Prix-Sieger aus Frankreich startet zwischen 1990 und 1992 insgesamt 34 Mal für BMW und Mercedes in der DTM. Bei seinem ersten und einzigen DTM-Erfolg 1990 auf dem Nürburgring ist er 46 Jahre und 208 Tage alt - und stellt damit einen Rekord auf. So alt sollte nach ihm kein anderer Pilot mehr bei seiner Siegpremiere in der DTM sein.
Emanuele Pirro: Der Italiener lenkt in der DTM 1990 und 1992 einen BMW. Bei seinem Debüt am Nürburgring siegt er sogar als zu diesem Zeitpunkt aktiver Formel-1-Fahrer, es bleibt allerdings der einzige Lauferfolg für Pirro. 2004 kehrt er mit Audi in die DTM zurück und etabliert sich als solider Punktegarant. Die ganz großen Erfolge feiert Pirro jedoch später mit den Ingolstädtern in Le Mans.
Jochen Mass: In der Formel 1 gelingt dem McLaren-Piloten 1975 in Spanien sogar ein Grand-Prix-Sieg, 1989 gewinnt er im Sauber-Mercedes auch noch in Le Mans. In der DTM bleibt es aber nur bei einem kurzen Intermezzo: Er nimmt 1990 an vier Läufen für Mercedes teil und sieht nur ein einziges Mal die Zielflagge: als 23. in Diepholz.
Olivier Grouillard: In der Formel 1 geht der Franzose 41 Mal an den Start und gilt als rollende Schikane. Dass er aber 1992 parallel zur Formel 1 auch in der DTM startet, sollte in Vergessenheit geraten. Auf dem Nürburgring erreicht er in einem BMW die Plätze elf und 13 - nach den zwei Wertungsläufen ist die DTM-Karriere auch schon wieder beendet.
Christian Danner: Neben der Formel 1, in der er 36 Mal für Zakspeed, Osella, Arrows und Rial an den Start geht, gelingt dem Bayern eine durchaus erfolgreiche DTM-Karriere: Bei insgesamt 140 Läufen zwischen 1988 und 1996 fährt der spätere TV-Experte für BMW und für Alfa Romeo - und siegt insgesamt fünfmal. Damit stellt er seine Formel-1-Karriere in den Schatten.
Alessandro Nannini: Der Bruder von "Rock-Röhre" Gianna Nannini holt 1990 im Benetton seinen ersten Formel-1-Sieg und hat schon einen Ferrari-Vertrag in der Tasche, ehe er mit dem Hubschrauber abstürzt. Die rechte Hand wird in einer neunstündigen Operation wieder angenäht. Ein Spezialumbau ermöglicht die DTM-Karriere: Von 1993 bis 1996 holt er im Alfa Romeo 155 V6 TI in 90 Rennen 14 Siege!
Gabriele Tarquini: In der Formel 1 ist der Italiener bei 38 Rennen für sechs verschiedene Teams am Start - allerdings stets mit unterlegenem Material. 1995 gibt er im Alfa Romeo einige DTM-Gastspiele, ehe er 1996 in der ITC in Silverstone sogar ein Rennen gewinnt. Richtig erfolgreich wird er aber erst in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), in der er 2009 Meister wird.
Yannick Dalmas: Auch der "fliegende Franzose" bleibt in der Formel 1 in 24 Rennen eher farblos, ehe er 1995 in der DTM und 1996 in der Nachfolgeserie ITC bei Opel sein Glück versucht. In der DTM nie besser als Siebter, gelingt ihm in der ITC ausgerechnet beim Heimspiel in Magny-Cours Platz vier.
Michele Alboreto: In der Ära Alain Prosts und Ayrton Sennas ist Michele Alboreto (rechts) die Hoffnung der Ferrari-Tifosi. Ihm gelingen bei 194 Starts fünf Grand-Prix-Siege. Nach dem Abschied aus der Formel 1 ist der Mailänder 1995 in der DTM für Alfa Romeo aktiv. Erfolge bleiben aus, es folgen Abstecher in die US-Szene auf die Langstrecke. 2001 kostet ihm im Alter von 44 Jahren ein Audi-Testunfall auf dem Lausitzring das Leben.
Mika Häkkinen: Nach zwei Weltmeistertiteln in der Formel 1 mit McLaren-Mercedes wagte der Finne 2005 nach dreijähriger Pause in der DTM ein Motorsport-Comeback. Und wie - schon beim dritten Rennen siegt er von der Pole. 2007 folgen zwei weitere Siege, ehe er sich mit Saisonende zurückzieht. Auslöser ist die Rekordstrafe nach dem Rammstoß gegen Martin Tomczyk.
Bernd Schneider: Schon vor seinen neun erfolglosen Formel-1-Starts bei Hinterbänkler-Teams wie Zakspeed und Arrows in den Jahren 1988 bis 1990 fährt der Saarländer für Ford DTM. Doch erst mit Mercedes-AMG wird er ab 1991 zum "Mr. DTM": Insgesamt fünfmal holt er den Titel, was Rekord ist. Das gilt auch für seine 43 Siege, ehe er 2008 zurücktritt.
Pedro Lamy: Der Portugiese absolviert für Lotus und Minardi 32 Formel-1-Starts, 1994 wird er bei einem Testcrash schwer verletzt. 2000 und 2001 fährt er für Mercedes in der DTM, als Pilot des Rosberg-Teams sind seine Leistungen aber eher durchwachsen. Dafür feiert er später als Langstrecken-Pilot unter anderem auf der Nürburgring-Nordschleife große Erfolge.
David Coulthard: An seine 13 Siege aus Formel-1-Tagen bei Williams und McLaren knüpft der Schotte bei seinen 31 DTM-Auftritten nicht an. Abseits der Strecke ein Gentleman der alten Rennfahrerschule und ein vorbildlicher Botschafter für die Rennserie, schafft er im Zeitraum von 2010 bis 2012 nicht den Durchbruch: Platz fünf im Finaljahr auf dem Norisring bleibt sein Highlight.
Alex Zanardi: In 41 Formel-1-Rennen gelingt dem Italiener nur ein WM-Punkt, ehe er 2001 beim IndyCar-Gastspiel auf dem Lausitzring bei einem Horrorunfall beide Beine verliert. Dennoch kämpft sich der Champ-Car-Meister bei BMW ins Rennauto zurück und wird von den Münchnern 2018 in Misano als DTM-Gastfahrer nominiert. Er verblüfft mit etwas Rennglück alle und wird Fünfter. Zudem ist er Handbike-Olympiasieger - und verunfallt 2020 schwer.
JJ Lehto: In der Formel 1 gelingen dem Finnen mit Platz drei 1991 in Imola und starken Leistungen bei Sauber Achtungserfolge, ehe er als Benetton-Teamkollege von Michael Schumacher einen schweren Testunfall hat. Nach dem Formel-1-Aus fährt er 1995 und 1996 bei Opel DTM und ITC und schlägt sich solide. 2002 wagt er eine DTM-Rückkehr - es bleibt aber beim Spielberg-Wochenende.
Karl Wendlinger: Schon 1989 und 1990 fährt der talentierte Österreicher in einem Mercedes von Helmut Markos Star-Marko-Team DTM. Bei March und Sauber kommt der talentierte Österreicher in der Formel 1 von 1992 bis 1994 dreimal in Podestnähe, ehe der Horrorcrash in Monaco seine Karriere in der Königsklasse beendet. 2002 kehrt er im Audi TT in die DTM zurück: Die zwei Jahre verlaufen glücklos, dafür zeigt er später im GT-Sport groß auf.
Jean Alesi: In der Formel 1 lehrt der für seinen spektakulären Fahrstil bekannte Franzose im Tyrrell 1990 Ayrton Senna das Fürchten, bei Ferrari holt er 1995 in Montreal seinen einzigen Grand-Prix-Sieg. 2002 wechselt er zu Mercedes in die DTM und ist einer der besseren Ex-Formel-1-Piloten: In fünf Jahren gelingen vier Siege, er beendet die Meisterschaft stets unter den Top 10.
Markus Winkelhock: 2004 ist der Sohn von Manfred und der Neffe von Joachim Winkelhock für Mercedes in der DTM am Start, dann fährt er am Nürburgring sein sensationelles (und einziges) Formel-1-Rennen. 2007 kehrt er mit Audi in die Tourenwagen-Szene zurück und holt in der DTM drei vierte Plätze, ehe Ende 2010 vorerst Schluss ist. 2021 gelingt als Ersatz für Sophia Flörsch bei Abt ein Comeback.
Heinz-Harald Frentzen: Bei Williams und Jordan zeigt der Mönchengladbacher in der Formel 1 mit drei Siegen, was er kann. 1997 wird er Vizeweltmeister, 1999 darf er sich bis zum Schluss Titelchancen ausrechnen. Weniger erfolgreich verläuft von 2004 bis 2006 seine DTM-Karriere: Ganz oben steht der Opel- und Audi-Pilot nie, viermal schafft er es auf das Podest.
Allan McNish: Das schottische Langstrecken-Ass kämpft sich 2002 ins Formel-1-Team von Toyota, muss aber nach nur einer Saison und einem Horrorcrash in Suzuka schon wieder das Weite suchen. Auch in der DTM schafft er 2005 bei Audi nicht den großen Durchbruch - Platz vier ist das Highlight. Wie stark er wirklich ist, zeigt McNish dafür bei seinen drei Le-Mans-Gesamtsiegen mit Audi.
Nicolas Kiesa: 2003 bestreitet der Däne vier Formel-1-Grand-Prix für Minardi, ehe er sich 2006 erfolglos drei Mal hinter dem Steuer eines Audi A4 DTM versucht. Ein Jahr später beendet er seine Karriere als Rennfahrer.
Christijan Albers: 2001 debütiert der Niederländer im Persson-Mercedes in der DTM, 2003 wird er starker Vizemeister und 2004 landet er auf Platz drei. Insgesamt gelingen fünf DTM-Siege. 2004 wechselt er zu zu Spyker in die Formel 1, geht unter und erleidet beim Audi-Comeback in der DTM 2008 mit einem Jahreswagen erneut Schiffbruch.
Michael Schumacher: Schon vor seinen Formel-1-Erfolgen sorgt der Kerpener in der DTM für Furore - und zwar bei seinem Debüt: Beim Start zum Saisonfinale in Hockenheim 1990 räumt er DTM-Tabellenführer Johnny Cecotto (BMW) ab und macht so Audi-Pilot Hans-Joachim Stuck zum Champion. Cecotto und BMW glauben an Absicht, um den Mercedes-Kollegen zum Titel zu verhelfen. Insgesamt fährt "Schumi" vier Rennen, über Platz 14 kommt er nicht hinaus.
Ralf Schumacher: Zum Ausklang seiner 180 Starts und sechs Siege umfassenden Formel-1-Karriere wechselt der Bruder von Michael Schumacher 2008 zu Mercedes in die DTM. Zwei Podiumsplätze stehen in der Vita, 2011 gelang ihm bei HWA seine mit Abstand beste Saison, als er schon beim Auftakt Dritter wurde und mit Platz zwei in Spielberg sein DTM-Highlight setzt. 2012 tritt er zurück.
Timo Glock: In der Formel 1 schafft der Odenwälder im Toyota 2008 in Ungarn einen Podestplatz, fährt in 91 Grands Prix auch für Jordan, Virgin und dessen Nachfolger Marussia. 2013 wechselt er in die DTM zu BMW und holt bis Ende 2021 fünf Siege, unter anderem beim Thriller in Hockenheim 2018, als er Gary Paffett niederringt. Nur die Konstanz fehlt zu einem möglichen Titel.
Manfred Winkelhock: Der Langstrecken-Spezialist fährt drei Jahre lang glücklos für ATS, Brabham und RAM Formel 1 und holt zwei Punkte. In diesem Zeitraum findet auch sein einziges DTM-Gastspiel statt: 1984 tritt der Vater von Markus Winkelhock auf der Berliner AVUS in einem BMW an und wird im zweiten Lauf Sechster. 1985 verunglückt er in Kanada tödlich.
Witali Petrow: Der Russe steigt 2010 in die Formel 1 ein und bestreitet 57 Grands Prix für Renault, Lotus-Renault und Caterham. Denkwürdig ist das Saisonfinale 2010, als er Fernando Alonso aufhält und ihn den Titel kostet. 2011 wird er in Melbourne 2011 immerhin Dritter. In der DTM bleibt er 2014 im Mercedes farblos - es bleibt bei einer Saison.
Alex Albon: Der Thailänder wird 2019 in seinem ersten Formel-1-Jahr von Toro Rosso zu Red Bull befördert, kommt aber durch Max Verstappen unter die Räder. 2021 wird er zum Ersatzmann degradiert. Um aber rennfit zu bleiben, steckt ihn Red Bull in den AF-Corse-Ferrari in die DTM. Teamkollege Liam Lawson ist meist schneller, am Nürburgring gelingt Albon aber der Sieg. 2022 schafft er bei Williams das F1-Comeback.
Pascal Wehrlein: Der Mercedes-Pilot wird in der DTM 2015 Champion und schafft den Sprung in die Formel 1: Doch bei den Hinterbänklerteams Manor und Sauber sind drei Top-10-Platzierungen das Höchste der Gefühle. Nach dem DTM-Comeback 2018 und dem Rückzug von Mercedes wechselt er in die Formel E.
Giancarlo Fisichella: Vor der Formel 1 zeigt "Fisico" 1995 in der DTM und 1996 in der ITC sein Talent. Der Italiener holt im Alfa Romeo immerhin einen vierten Platz auf der AVUS, im Jahr darauf gelingen zwei Podestplätze. Die Leistungen überzeugen Minardi, ihm 1996 eine Formel-1-Chance zu geben. Bei Jordan und Renault feiert er drei Grand-Prix-Siege, ehe er 2010 in den Langstrecken-Sport wechselt.
Pietro Fittipaldi: Als Haas-Formel-1-Testfahrer in der Wartschleife, sieht der Enkelsohn von Emerson Fittipaldi die Chance, 2019 im Audi-Kundenteam WRT auf sich aufmerksam zu machen. Das gelingt nur bedingt, denn Teamkollege Jonathan Aberdein ist meist schneller. Dennoch kommt Fittipaldi 2020 nach Romain Grosjeans Feuerunfall zu zwei F1-Einsätzen bei Haas.
Antonio Giovinazzi: Durch seine starken Formel-3-Leistungen und wegen seines überzeugenden Audi-Tests vor der Saison kommt der Italiener 2015 unverhofft zu seinem einzigen DTM-Wochenende: Er ersetzt bei Phoenix in Moskau den gesperrten Timo Scheider und wird 19. und 21. Von 2019 bis 2021 ist der Ferrari-Youngster bei Alfa Romeo in der Formel 1 Teamkollege von Kimi Räikkönen. Platz fünf ist sein Highlight.
Dieter Quester: Der Österreicher bestreitet beim Heimrennen in Zeltweg 1974 nur einen Grand Prix - und macht sich bei den Sportwagen einen Namen. In der DTM fährt er von 1988 bis 1991 70 Rennen für BMW. Legendär sind seine Scherze - und der Zieleinlauf 1990 auf der AVUS, als Questers Bolide auf dem Dach über die Linie rutscht und durch den Abbruch Dritter wird!
Christian Klien: In der Formel 1 ist der Österreicher in Monaco 2006 auf Kurs zu Platz drei, ehe ihn ein Defekt stoppt. Nach drei F1-Jahren trennt sich Red Bull von ihm, Klien gelingt 2010 bei HRT für ein paar Rennen ein Comeback. Danach wird es ruhig, ehe er 2021 im JP-Motorsport-McLaren, der ein absoluter Blickfang ist, drei DTM-Wochenenden bestreitet.
Paul di Resta: Mit seinem Titelgewinn im Mercedes macht sich der Schotte 2010 in der DTM einen Namen, ehe er 2011 bei Force India in der Formel 1 zum Einsatzfahrer aufsteigt. In zwei von 59 Rennen erreicht er dabei Platz vier als bestes Ergebnis. 2014 kehrt er in die DTM zurück und kämpft 2018 im vorerst letzten Mercedes-Jahr erneut um den Titel. 2019 leidet er im Aston Martin in seiner letzten DTM-Saison unter dem schlechten Material.
Jan Magnussen: Dass er zu den ganz großen Talenten zählt, beweist der Däne 1995 nach zahlreichen Formel-Erfolgen bei Mercedes in der DTM: Der Vater von Kevin Magnussen steht in Singen auf dem Podest, wird Zweiter in der ITC-Wertung. Im Jahr darauf holt er in Hockenheim seinen einzigen ITC-Sieg. In der Formel 1 fehlt die Disziplin zum Durchbruch - im zweiten Stewart-Jahr ist Mitte 1998 Schluss.
Stefano Modena: In 70 Formel-1-Starts gelingen dem Italiener zwei Podestplätze - 1989 in Monaco im Brabham und 1991 in Kanada im Tyrrell. 1994 wechselt er zu Alfa Romeo in die DTM und gewinnt sensationell seine ersten beiden Rennen auf der AVUS. Er bleibt bis 1996 bei den Italienern und ist 2000 auch in der neuen DTM mit einem Opel an Bord, gewinnt aber nie mehr.
Roland Ratzenberger: Der Salzburger kommt 1989 im Mercedes von Helmut Markos Team ausgerechnet auf der schwierigen Nürburgring-Nordschleife zu seinem einzigen DTM-Wochenende, weil Einsatzpilot Karl Wendlinger durch eine Formel-3-Überschneidung verhindert ist. Mit Platz 18 gelingt ein Punkt. 1994 verunglückt er im Simtek am tragischen F1-Wochenende in Imola.
Roberto Merhi: Der Spanier reißt 2012 und 2013 in seinen zwei DTM-Jahren bei Persson und HWA keine Bäume aus, setzt aber mit Platz zwei beim Regenchaos in Hockenheim im Mercedes einen sensationellen Schlusspunkt. 2015 holt er in der Formel 1 bei Marussia keinen einzigen Punkt.
Eric van de Poele: 1987 gelingt dem Belgier in der DTM ein besonderes Kunststück. In seiner ersten Saison holt er im Zakspeed-BMW den Titel, ohne einen einzigen Sieg einzufahren. 1991 und 1992 startet er fünfmal in der Formel 1, leidet aber stets unter mäßigem Material. Dafür macht er im Langstreckensport Karriere und feiert Siege in Sebring und beim Petit Le Mans.
Volker Weidler: Von 1985 bis 1989 bestreitet der Heidelberger insgesamt 22 DTM-Rennen und holt 1986 beim dritten Saisonlauf auf dem Nürburgring den ersten DTM-Sieg für Mercedes in der Geschichte. Auch auf der AVUS siegt er. Seine F1-Karriere sollte weniger erfolgreich verlaufen: 1989 scheitert er im Rial stets an der Vorqualifikation. Dafür holt er 1991 im Mazda den Le-Mans-Sieg.
Lucas di Grassi: Der Brasilianer ist 2010 bei Marussia in der Formel 1 Teamkollege von Timo Glock, hat aber wegen des mäßigen Materials keine Chance. Danach dockt er bei Audi an und fährt zunächst LMP1-Rennen, dann wechselt er in die neue Formel E. Er gewinnt die Rennpremiere der Elektroserie und schenkt Audi und Abt 2016/2017 den Titel. Als Abschiedsgeschenk erhält er 2021 von Abt zwei DTM-Einsätze im Audi R8 LMS.
Keke Rosberg: In der Formel 1 holt Nico Rosbergs Vater 1982 mit Williams den Titel mit nur einem Saisonsieg. Insgesamt jubelt er von 1978 bis 1986 fünfmal in der Königsklasse. Von 1992 bis 1995 ist der Kettenraucher in der DTM aktiv. Schon in der Debütsaison für Mercedes gewinnt Rosberg in Wunstorf, ehe er zu Opel wechselt und im Calibra noch einmal auf dem Podest steht.
Allen Berg: 1986 ersetzt der Kanadier bei Osella Christian Danner, der nach Marc Surers Rallye-Crash zu Arrows geht. So fährt Berg neun Grand Prix, ehe ihm das Sponsorgeld ausgeht. 1991 taucht er dann aber in der DTM auf - und bestreitet mit einem privaten BMW M3 des Tauber-Teams im Tic-Tac-Design sieben Wochenenden. In Singen wird er Achter.