Die DTM-Saison des Champions
So jublete DTM-Champion Mike Rockenfeller nach seiner Krönung in Zandvoort. Bis zum Titel war es jedoch ein langer Weg für ihn und die Phoenix-Mannschaft.
Seinen Anfang nahm er auf einem anderen Kontinent. Als Europas Dächer noch mit Schnee bedeckt waren, weilte Rockenfeller im warmen Florida - und bestritt die 24 Stunden von Daytona. Am Ende sprang Rang vier - unter anderem an der Seite von Ex-Formel-1-Pilot Christian Fittipaldi - heraus.
Zurück in Europa schwitzte der 29-Jährige dann schon wieder - beim Audi-Fitnesscamp im Allgäu.
Andere Qualitäten waren Rockenfeller wurden "Rocky" beim Ball des Sports in Wiesbaden abverlangt. Fechterin Britta Heidemann hatte sichtlich Spaß.
Den feinen Zwirn musste Rockenfeller fix wieder aus der Reinigung abholen, um bei der Audi-Präsentation in Genf einen gepflegten Eindruck zu machen.
Beim Abschlusstest des neuen RS 5 DTM in Hockenheim gab es noch keinen Caipirinha, sondern das Design von Markenkollege Edoardo Mortara.
Dabei hatte Phoenix den gewohnten Lack schon wenige Wochen zuvor in Barcelona der Öffentlichkeit präsentiert.
Endlich Rennaction: Der Saisonauftakt in Hockenheim lief für Rockenfeller auch wegen eines Scharmützels mit Mattias Ekström nicht zufriedenstellend - Platz acht.
Ganz anders in Brands Hatch. "Rocky" rockte die Insel und holte den zweiten Sieg seiner DTM-Karriere in überragender Facon. Um gleich darauf in Richtung Flughafen zu düsen...
...schließlich wartete ein Audi R8 LMS ultra bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring auf einen Piloten. An der Seite von Marcel Fässler, Frank Stippler und Markus Winkelhock wurde Rang fünf auf der Nordschleife eingefahren.
Die nächste DTM-Aufgabe wartete in Spielberg, wo Rockenfeller bei drückender BMW-Überlegenheit auf Position vier landete und bester Audi-Pilot war.
Silber in der Lausitz: Dank 18 Punkten auf dem Eurospeedway schimpfte sich Rockenfeller im Juni erstmals Tabellenführer.
Im Norisring-Chaos folgte ein solider fünfter Platz des Punktehamsters.
Mit viel Selbstvertrauen ging es auf zu neuen Ufern. Russischen Ufern, um genau zu sein. Beim Showrun durch Moskaus Innenstadt störte Rockenfeller den Mittagsschlaf von Wladimir Putin.
Der heimliche Zar rächte sich mit seiner Flugreise zum DTM-Qualifying, hielt Rockenfeller aber nicht von Saisonsieg Nummer zwei bei der Russland-Premiere ab.
Als das Wetter schlechter wurde, saß die Frisur. Am Nürburgring blieb "Rocky" fehlerfrei und pflügte auf Platz vier nach vorne.
In Oschersleben machte "Mr. Konstanz" seinem Ruf alle Ehre und fuhr einen soliden zweiten Platz hinter dem immer stärkeren Augusto Farfus ein.
Doch selbst als der Brasilianer in Zandvoort zum nächsten Streich ausholte, blieb Rockenfeller an seinen Fersen. Wieder Zweiter, aber zum ersten Mal...
...Meister!
Zum Saisonabschluss stand Rockenfeller zum ersten Mal im Regen: In Hockenheim gab es erstmals keine Punkte, er wurde 16. Auf Miguel Molina war allerdings verlass: Der Stallgefährte sicherte die Teamkrone für Phoenix. Nur der Markentitel war futsch.
Das Schlussbild der Saison lieferte aber ein jubelnder Rockenfeller. Herzlichen Glückwunsch!
Die DTM-Saison des Champions