Mirko Bortolotti hat im zehnten DTM-Saisonrennen 2023 als erster Pilot den zweiten Sieg gefeiert. Aber gab es eine ähnliche Serie bereits einmal in der DTM-Historie?
Vier verschiedene Sieger bei den ersten vier Saisonrennen? Das ist in der 37-jährigen Geschichte der DTM keine Seltenheit: Siebenmal - also 2021, 2013, 2010, 2008, 2005, 1987 (Bild) und 1984 - sorgt der Auftakt für große Abwechslung.
2007 war da schon spezieller mit fünf unterschiedlichen Siegern zu Saisonbeginn: Im Meisterjahr von Abt-Audi-Pilot Mattias Ekström gewinnen Ekström, Gary Paffett, Mika Häkkinen, Bernd Schneider und Bruno Spengler die ersten fünf Saisonrennen, ehe Häkkinen in Mugello die Serie beendet.
1985 gibt es zu Beginn ebenfalls fünf verschiedene Sieger: Den Auftakt gewinnt BMW-Pilot Harald Grohs, dann siegt der spätere Meister Per Stureson im Volvo. Ford-Pilot Klaus Niedzwiedz, Winfried Vogt im BMW und Per-Gunnar Andersson im Volvo sind die nächsten Sieger. Erst der Dopelschlag von Heinz-Friedrich Peil im Volvo beendet die Serie.
Rekordverdächtig ist das Jahr 2016: Mit Edoardo Mortara, Paul di Resta, Marco Wittmann, Timo Glock, Miguel Molina und Lucas Auer gibt es sechs verschiedene Sieger, bis Mortara am Norisring als erster ein zweites Mal jubelt. Am Ende holt sich BMW-Pilot Wittmann die Krone.
Der Rekord hält bis 2023, als es sogar neun verschiedene Sieger bei den ersten neun Rennen gibt. Die Serie sorgt für Aufsehen. Und wird auf dem Lausitzring von Mirko Bortolotti im SSR-Lamborghini beendet. Aber welche Piloten sind eigentlich für den Rekord verantwortlich?
Schon der erste Sieg ist historisch: Franck Perera triumphiert beim Auftakt in Oschersleben von der Pole - der SSR-Pilot sorgt damit für den ersten Lamborghini-Sieg der DTM-Geschichte.
Beim Sonntagsrennen schlägt dann überraschend Christian Engelhart im Toksport-WRT-Porsche zu. Er siegt dank eines späten Stopps und einer Penalty-Lap Strafe für Thomas Preining von Startplatz sieben - und trennt sich bei Saisonhalbzeit von seinem Team.
In Zandvoort beißt die "Mamba" zu: Maro Engel siegt mit einer dominanten Leistung im Landgraf-Mercedes von der Pole. Mit seinem ersten DTM-Sieg ist er der dritte neue Triumphator des Jahres.
Am Sonntag in Zandvoort gewinnt Abt-Pilot Ricardo Feller von der Pole und holt seinen zweiten DTM-Sieg - und den ersten Audi-Sieg nach einem Jahr Pause. Der Schweizer ist der vierte neue Sieger der Saison.
Beim Norisring-Auftakt schlägt überraschenderweise Titelverteidiger Sheldon van der Linde - trotz des langen Radstand des BMW - zu. Damit hat die DTM nicht nur den fünften neuen Saisonsieger, sondern auch die fünfte Siegermarke des Jahres.
Thomas Preining erweist sich am Sonntag ein Jahr nach dem ersten Porsche-Sieg in der DTM als Norisring-Spezialist und kämpft Rene Rast mit einem aggressiven Manöver nieder. Die DTM-Saison 2023 hat damit Sieger Nummer sechs.
Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti sorgt am Samstag am Nürburgring für eine schöne Story: Ein Jahr nach seinem Horrorwochenende rehabilitiert er sich und fährt seinen überfälligen ersten DTM-Sieg ein. Damit ist er natürlich auch ein neuer Saisonsieger.
Als wäre die DTM noch nicht abwechslungsreich genug, gibt es am Sonntag in der Eifel die ganz große Sensation: Maximilian Paul, der am Nürburgring Mick Wishofer ersetzt, rast bei Regen in seinem erst dritten DTM-Rennen nach starken Überholmanövern zum Sieg.
Neuntes Saisonrennen - neunter Sieger. Und endlich gelingt auch Ferrari dank Ex-Formel-1-Pilot Jack Aitken der erste Sieg des Jahres. Der Brite fährt von der Pole souverän und lässt die Schweizer Emil-Frey-Truppe jubeln.
Ausgerechnet Bortolotti, der 2022 verzweifelt um seinen ersten DTM-Sieg kämpfte, ist der "Partycrasher" der Saison - zumindest wenn es um den Siegrekord geht. Denn der SSR-Lamborghini-Pilot feiert am Sonntag trotz der Attacken von Ricardo Feller den zweiten Saisonsieg. Damit ist die Rekordserie nach neun unterschiedlichen Siegern beendet.