Hockenheim/Deutschland
Beim Start und in der ersten Kurve verlief noch alles reibungslos...
Doch in Kurve vier, wo die Autos in den neuen Streckenabschnitt abbiegen, nahm das Chaos seinen Lauf. Bruno Spengler bremste extrem spät und fuhr zunächst geradeaus, unabhängig davon kamen sich in der engen Kurve weitere Piloten ins Gehege.
Sekundenbruchteile später gab es die ersten Dreher und Pirouetten.
Für viele Piloten bedeutete dies: Endstation Kiesbett. Maro Engel (links) konnte allerdings danach weiterfahren und rollte nach 47 Runden mit seiner massiv angeschlagenen C-Klasse als Neunter und Letzter ins Ziel. "Es war in Kurve vier eigentlich alles gegessen. Ich weiß nicht, was da passiert ist, auf jeden Fall kam Ralf vor mich gedreht und ich hatte keine Möglichkeit auszuweichen", schildert der 25-Jährige.
Ralf Schumacher, Miguel Molina, Katherine Legge und Markus Winkelhock gehörten zu jenen, die ihre Wracks an Ort und Stelle stehen lassen mussten.
Auch für David Coulthard war das Rennen vorbei. "Game over, I would suggest", sagte er seinem Team via Boxenfunk, nachdem er in Katherine Legges Audi gelandet war. "Als die Audis und wer auch immer geradeaus gefahren sind, bin ich auf die Linie zurückgekommen. Ich glaube, Cheng hat die Seite meines Autos getroffen. Dann habe ich mich gedreht und bin in Legge rein gefahren, die ihrerseits schon mit Schumacher Liebe machte", schildert er.
Während das stark dezimierte Feld hinter dem Safetycar um den Kurs rollte, begannen rund um Kurve vier die Aufräumarbeiten.
Katherine Legge wurde ins Formel-1-Sandwich genommen. Erst wurde sie vorn von Ralf Schumacher getroffen, dann kam von hinten David Coulthard. Dabei war die Britin extra langsam innen durch die Kurve, um dem ganzen Durcheinander auszuweichen: "Ich habe überall Autos gesehen, die sich berührt haben. Plötzlich bekam ich einen Schlag von vorne und dann einen Schlag von hinten und noch einen in die Seite. Mein Auto war total hinüber. Dabei hatte ich mit diesem Unfall nichts zu tun. Das ist wirklich so enttäuschend." Zumal im stark dezimierten Feld Punkte für sie drin gewesen wären.
Mattias Ekström wurde ebenfalls in den Crash verwickelt, konnte aber zunächst noch weiter fahren. In den ersten Runden legte er zwei Reparaturstopps an der Box ein, doch nach der achten Runde brach die rechte hintere Radaufhängung. Damit war der letzte Audi-Pilot, der noch theoretische Chancen hatte, aus dem Titelrennen ausgeschieden.
Dagegen hatte Susie Stoddart diesmal riesiges Glück. Sie konnte sich innen irgendwie an dem Chaos in Kurve vier durchdrücken, und wurde vom schleudernden Ralf Schumacher nur um Zentimeter verpasst. Die Schottin kam unbeschadet durch, fuhr als Siebte ins Ziel und holte sich zum zweiten Mal in ihrer DTM-Karriere Punkte.
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