Nach 14 gemeinsamen Jahren gehen BMW und das Team RMG nach der Saison 2024 getrennte Wege: Ein Rückblick auf die Höhepunkte & Erfolge des DTM-Meisterteams
Der Schlusspunkt einer Erfolgsgeschichte in der DTM: Nach 14 gemeinsamen Jahren gehen BMW und das Team RMG am Ende der Saison 2024 getrennte Wege.
Die Reinhold Motorsport GmbH (RMG) wurde gegründet, um 2011 gemeinsam mit BMW M Motorsport das DTM-Comeback in der Saison 2012 vorzubereiten.
Namensgeber und Teamchef ist Stefan Reinhold, der auf eine lange Karriere im Motorsport zurückblicken kann. Reinhold war 1998 und 1999 Leiter der Konstruktion bei Zakspeed, wechselte später zu Toyota in die Formel 1, wo er unter anderem als Systemingenieur tätig war.
Reinhold baute sein DTM-Team komplett neu auf - mit Mitarbeitern aus dem GT-Sport, der Rallye-WM und der Formel 1 sowie der DTM selbst. Das BMW Team RMG übernahm eine großzügige Werkshalle auf dem Zakspeed-Gelände in Niederzissen.
In der Debüt-Saison 2012 setzte das BMW Team RMG zwei BMW M3 DTM ein, die vom DTM-Champion 2011, Martin Tomczyk, sowie dem US-Amerikaner Joey Hand pilotiert wurden.
Tomczyk blieb auch in der Saison 2013 beim BMW Team RMG, während Hand sein Cockpit mit dem Briten Andy Priaulx tauschte. Das Jahr endete allerdings mit mittelmäßigen Ergebnissen und dem zehnten Platz in der Teamwertung.
In der DTM-Saison 2014 wurde alles anders: Tomczyk und Priaulx verließen das Team, während Marco Wittmann und Maxime Martin kamen. Wittmann gewann schon das erste Saisonrennen in Hockenheim, was sowohl für ihn als auch für RMG der erste Sieg in der DTM war.
Es folgten drei weitere Siege auf dem Hungaroring, dem Red Bull Ring um beim RMG-Heimspiel auf dem Nürburgring. Damit feierte Marco Wittmann im Jahr 2014 seinen ersten DTM-Titel, während das BMW Team RMG auch in der Teamwertung triumphierte.
Für die DTM-Saison 2015 blieb die Fahrerbesetzung deshalb unberührt, allerdings konnte Wittmann nur ein Rennen in Zandvoort gewinnen. Teamkollege Martin wurde Dritter, womit erstmals beide RMG-Piloten auf dem Podium standen. Martin feierte in diesem Jahr einen Sieg auf dem Nürburgring.
Zur Saison 2016 wurde Martin durch Timo Glock ersetzt. Wittmann erzielte vier Saisonsiege und feierte seinen zweiten Meistertitel. Das BMW Team RMG landete auf dem zweiten Platz der Teamwertung.
In den Folgejahren feierte das BMW Team RMG noch einige Siege in der DTM, schaffte es aber nicht, weitere Fahrer- oder Teamtitel zu erzielen. Nach der Saison 2020 kehrte RMG der DTM den Rücken, um die Entwicklung des BMW M4 GT3 zu übernehmen.
Zwischen 2012 und 2020 absolvierte das BMW M Team RMG insgesamt 140 DTM-Rennen mit dem BMW M3 DTM und dem BMW M4 DTM. In dieser Zeit feierte das Team 22 Siege, 17 zweite Plätze und 15 dritte Plätze.
"Eine Ära geht zu Ende", schreibt Marco Wittmann bei Instagram. "Ich kann dem gesamten Team RMG nicht genug für ihre harte Arbeit, ihr Engagement und ihre Loyalität über so viele Jahre zu BMW Motorsport und mir danken."
Wittmann: "Ihr habt mit eurer ganzen Leidenschaft gearbeitet und innerhalb von BMW einen neuen Maßstab gesetzt, um das Team zu sein, das es in der DTM zu schlagen gilt."
"Ich bin sehr stolz darauf, dass ich 7 Jahre lang mit RMG Rennen fahren durfte und wir gemeinsam den größten Erfolg meiner Karriere erreicht haben. Diese Erinnerungen werde ich für den Rest meines Lebens behalten."
"So ziemlich alle Teammitglieder von früher oder heute sind zu Freunden geworden und ich wünsche euch allen das Beste für die Zukunft und hoffe, viele von euch bald wieder auf der Rennstrecke zu sehen. Danke an Stefan Reinhold, der immer respektvoll und ehrgeizig war und ein tolles Team zu einer erfolgreichen Zeit geführt hat."
Nach dem Abschied aus der DTM war das BMW Team RMG als offizielles Testteam der Münchener tätig. In dieser Funktion hatte es maßgeblichen Anteil an den Entwicklungen des BMW M Hybrid V8, des BMW M4 GT3 und des BMW M4 GT4. Auch die Betreuung des BMW Juniors Teams auf der Nordschleife gehörte zu.
Im letzten Jahr der Zusammenarbeit gelang dem BMW M Team RMG vor einigen Wochen mit den Gen2K-Fahrern Dan Harper, Max Hesse und Charles Weerts das langersehnte erste Podium bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Der BMW M4 GT3 startete von der Poleposition und beendete das Rennen auf Platz drei.
Am Ende der Saison 2024 ist Schluss - dann trennt sich BMW von einem seiner erfolgreichsten Rennteams. Bis zum Jahresende wird das BMW M Team RMG die Aufgaben allerdings noch regulär wahrnehmen.
"Leider ergibt sich aus den Planungen für unsere Aufstellung in der Zukunft keine gemeinsame Perspektive", begründet BMW-Motorsportchef Andreas Roos die Trennung. "Daher endet unsere Zusammenarbeit mit dem Ende der laufenden Saison. Ich wünsche dem Team alles Gute!"