Zandvoort (Niederlande)
Der einzigartige Dünenkurs im niederländischen Zandvoort war der Austragungsort für den neunten Lauf der DTM in der Saison 2014. Das Rennen brachte gleichermaßen strahlende Gewinner und geschlagene Kämpfer hervor - und beide kamen aus dem Audi-Lager. Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) fuhr in einer packenden Schlussphase nicht nur an die Spitze des Feldes, sondern dank seiner unverwechselbaren Art auch vollends in die Herzen der Fans. Auf der anderen Seite musste Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi) einen herben Rückschlag hinnehmen, denn aus dem sicher geglaubten Sieg wurde am Ende nur ein enttäuschender 15. Rang. Die beiden Podestplätze von den Marco Wittmann (RMG-BMW) und Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW) waren die Garnitur des Renntags. Erfahren Sie hier mehr über die Tops und Flops aus Zandvoort!
Der Mann des Rennens: Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) hat dem DTM-Rennen in Zandvoort unverwechselbar seinen Stempel aufgedrückt. Der Schwede jagte seinen RS 5 in der Schlussphase des Rennens um den Dünenkurs, dass es eine Wonne war. Verantwortlich dafür: Er war einer der wenigen Piloten, die sich die Options-Reifen für den Schlussstint aufgespart hatte. Und er wusste damit umzugehen. Während andere Fahrer, die auf die gleiche Taktik gesetzt hatten, nur wenig Boden gutmachen konnten, stürmte Ekström aus dem vorderen Mittelfeld bis an die Spitze und holte den ersten Audi-Sieg 2014.
Die Wiederauferstehung: Ein Comeback auf dem Siegerpodest feierte in Zandvoort endlich Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW). Schon im Qualifying am Samstag machte er mit Position sechs deutlich, dass mit ihm zu rechnen sein würde. Im Rennen fuhr er dann noch drei Positionen heraus und stand endlich wieder auf dem „Storkerl“. Zuletzt war er dort am 19. August 2012 beim DTM-Rennen auf dem Nürburgring zu finden gewesen.
Der Kämpfer: Eine kämpferische Leistung zeigte Edoardo Mortara (Abt-Audi) im Rennen. Nachdem an seinem RS 5 nach dem Qualifying Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren, verlor er seinen hervorragenden dritten Startplatz und musste das Rennen vom letzten Platz aus in Angriff nehmen. Im Verlauf machte er 19 Positionen gut und wurde schließlich Vierter.
Guter Einstand: An Mercedes von Christian Vietoris (HWA-Mercedes) war in Zandvoort zum ersten Mal das neue Aerodynamik-Kit installiert, dass Mercedes nach den schwachen Ergebnissen zu Saisonbeginn zugestanden wurde und mit dem die Homologation des Wagens nun finalisiert wird. Im Qualifying war die Performance des 25-Jährigen mit Startplatz 17 noch eher mäßig. Im Rennen drehte er dann mächtig auf und fuhr bis auf Position fünf nach vorn.
Der Pechvogel des Rennens: Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi) war in Zandvoort nicht zu beneiden. Der DTM-Champion von 2013 fuhr ein starkes Rennen und lieferte sich einen sehenswerten Kampf mit Marco Wittmann (RMG-BMW) an der Spitze des Feldes. Auch die Strategie des Phoenix-Teams wäre wahrscheinlich aufgegangen, wenn nicht vier Safety-Car-Phasen der Truppe aus Meuspath einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Rockenfeller war so nicht in der Lage, seine Options-Reifen zu nutzen, um sich einen guten Vorsprung herauszufahren. Am Ende fiel er bis auf Position 15 zurück.
Der längste Stint: Unfreiwillig fuhr Mike Rockenfeller im Rennen den längsten Stint. Der Phoenix-Pilot wechselte erst nach 32 Runden von den Optionsreifen auf die Standardpneus. Dabei legte er eine Distanz von 137,824 Kilometer am Stück zurück. Das ursprüngliche Ziel des DTM-Champions von 2013 war, sich mit den Optionsreifen in der ersten Rennhälfte einen Vorsprung herauszufahren, den er im zweiten Stint verteidigen wollte. Durch vier Safety-Car-Phasen wurde das Feld immer wieder zusammengeschoben, sodass diese Taktik nicht aufging.
Der schnellste Boxenstopp: Den schnellsten Boxenstopp im Rennen absolvierte das BMW-Team Schnitzer am BMW M4 DTM von Martin Tomczyk. Der Rosenheimer wurde in Runde 17 in 22,017 Sekunden - gemessen zwischen der Einfahrt und Ausfahrt in die Boxengasse - abgefertigt. Damit waren die Schnitzer-Mechaniker mehr als drei Zehntelsekunden schneller, als das neue Meisterteam RMG am Fahrzeug des neuen DTM-Champion Marco Wittmann.
Der höchste Topspeed: Schnellster Pilot in Zandvoort war Pascal Wehrlein. Am Ende der Start- und Zielgeraden wurde der junge Deutsche in seinem DTM Mercedes AMG C-Coupe mit einem Spitzenwert von 267 km/h gemessen. Groß war erneut der Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten persönlichen Topspeed. Adrien Tambay kam gerade einmal auf 254 km/h.
Die schnellste Rennrunde: Bereits in Runde zwei fuhr Marco Wittmann die schnellste Rennrunde in Zandvoort. Der BMW-Werksfahrer wurde mit einer Zeit von 1:32,411 Minuten gestoppt, was auf dem 4,307 Kilometer langen Kurs einem Schnitt von 167,785 km/h entspricht. Auf die schnellste Runde gerechnet war Wittmann so 0,130 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte dieser Statistik, Mike Rockenfeller.
Das beste Saisonergebnis: Es geht stetig bergauf. Witali Petrow fuhr in Zandvoort erneut sein persönlich bestes Saisonergebnis ein. Als Elfter stellte er seine bisherige Bestmarke – Rang zwölf auf dem Lausitzring – ein. Die Punkteränge verfehlte er dabei erneut nur knapp. Der Statistik zufolge sollte dies aber beim Saisonfinale in Hockenheim klappen.
Zandvoort (Niederlande)