Die Einschreibung für die DTM-Saison 2024 ist in vollem Gange: Bei welchen Teams es nach Abschied aussieht, wer dazukommen könnte und wie die Planungen aussehen
Team Abt: Das Traditionsteam aus Kempten hat als erstes Team sein Paket für die Saison 2024 präsentiert. Die Fahrer Kelvin van der Linde und Ricardo Feller hatten Zweijahresverträge, man bleibt trotz des Kundensport-Abbaus bei Audi - und Red Bull kehrt als Großsponsor zurück! Mit den zwei Red-Bull-Audis ist Abt ein genialer Coup gelungen.
Manthey EMA: Die "Grello"-Truppe hat im Porsche-Lager neue Maßstäbe gesetzt und gleich im ersten Jahr die Titel bei den Fahrern und bei den Teams geholt. 2024 bleibt man der Serie treu und will zwei Boliden einsetzen. Der Verbleib von Champion Thomas Preining gilt als Formsache, Olaf Manthey will auch Dennis Olsen halten.
Project 1: Gelingt nach dem BMW-Jahr 2024 die McLaren-Überraschung? Das Team von Hans-Bernd Kamps erlebte 2023 neben Schubert als BMW-Neuankömmling einen schwierigen Einstand, Werksfahrer Marco Wittmann hätte gerne mehr getestet. Alles deutet auf eine DTM-Trennung von BMW hin. Dafür gibt es heiße Indizien für einen Wechsel zu McLaren!
Haupt-Racing-Team: Auch das Team von Hubert Haupt möchte der DTM treu bleiben und an der aktuellen Konstellation mit zwei Mercedes-AMG-Boliden nichts ändern. 2023 hat man sich nach einem harten Beginn stark entwickelt. Luca Stolz gehört beim HRT-Team inzwischen so gut wie zum Inventar.
Toksport WRT: Noch ist die Fortsetzung des Porsche Einsatzes in der DTM nicht fix. Die am Nürburgring ansässige Truppe blieb im ersten DTM-Jahr abgesehen vom Auftakt nach Maß mit dem Sieg von Christian Engelhart hinter den eigenen Ansprüchen. Das soll sich 2024 ändern - und Porsche benötigt entsprechende Teams. Aktuell wird verhandelt!
Team Rosberg: Rene Rasts früheres Audi-Erfolgsteam aus der Class-1-Ära will nach einem Jahr Pause in die DTM zurückkehren. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten - da Audi finanziell nicht unterstützt, wäre ein Markenwechsel naheliegend. BMW könnte ein neues Team brauchen, aber auch andere Marken sind Thema. Der Faktor Geld ist entscheidend.
Team Bernhard: Die Porsche-Mannschaft von Timo Bernhard hat nach zwei DTM-Jahren seinen Rückzug bekanntgegeben und will sich stattdessen auf Porsche-Markenpokale konzentrieren. Ursache ist, dass man die Kosten nicht mehr stemmen kann - vermutlich, weil Sponsor KÜS über Bord geht. Damit verliert die DTM zwei Autos.
Landgraf Motorsport: Das Mercedes-AMG-Team will nach dem ersten DTM-Jahr, in dem man in Zandvoort mit Maro Engel den ersten Sieg holte, weitermachen und 2024 wie bisher zwei Autos einsetzen. Es sieht also gut aus, dass die populäre "Mamba" auch kommende Saison auf die Jagd nach DTM-Siegen gehen wird.
SSR Performance: Nach dem Wechsel von Porsche zu Lamborghini hat das Team, das finanziell hervorragend aufgestellt ist, schon im ersten Jahr um den Titel gekämpft. Die Vertragsverlängerung mit Lamborghini wurde in Hockenheim bekanntgegeben, vom Verbleib in der DTM darf man ausgehen. Gut möglich, dass man von drei auf zwei Autos reduziert.
Attempto: Die DTM genießt beim Team von Arkin Aka nicht oberste Priorität - stattdessen will man 2024 mit dem Audi den Titel in der GT-World-Challenge Europe verteidigen. In Anbetracht der mäßigen DTM-Ergebnisse im Jahr 2023, die auch auf fehlende Tests zurückzuführen sind, wäre ein Abschied keine große Überraschung.
Winward: Auch beim texanisch-deutschen Mercedes-AMG-Team dürfte sich für 2024 wenig ändern und einem DTM-Verbleib nichts im Wege stehen. Während Lucas Auer beim Rennstall von Christian Hohenadel seine Heimat gefunden hat, ist bei David Schumacher alles offen, denn sein Zweijahresvertrag mit dem Team läuft aus.
Schubert Motorsport: Das Ex-Meisterteam von Torsten Schubert will der DTM treu bleiben, auch an der Fahrerpaarungen Sheldon van der Linde und Rene Rast wird sich vermutlich nichts ändern. Die Frage ist aber, was mit Marco Wittmann passiert, wenn sich kein zweites BMW-Team findet. Kommt gar ein drittes Schubert-Auto?
AiM GT: Die Bekanntgabe, das neue AiM-GT-Team von Teamchefin Frizzi Arnold wolle 2024 mit zwei Honda NSX GT3 in die DTM einsteigen, sorgte für Aufregung. Von einem Nonprofit-Modell war die Rede, bei den Fahrern spiele rein Talent eine Rolle. Die gezeigten Autos stammen aus dem Sim-Racing, Handfestes sucht man bislang vergeblich.
Grasser Racing: Das österreichische Lamborghini-Team musste 2023 nach dem SSR-Markenwechsel ohne Werksfahrer und mit Fahrerrochaden auskommen. 2024 will man wie 2023 mit zwei Autos in der DTM bleiben. Sponsor GGMT dürfte verlängern, wodurch der Verbleib von Christian Engelhart Sinn ergeben würde.
Emil Frey Racing: Gute Nachrichten für die DTM! Das Schweizer Team will auch 2024 mit zwei Ferrari-Boliden an den Start gehen, wodurch ein Verbleib der italienischen Traditionsmarke in der Serie gesichert sein dürfte. Der Plan sind zwei Autos - das aktuelle Duo Jack Aitken und Thierry Vermeulen darf sich Chancen ausrechnen.
Engstler Motorsport: Das Team von Franz Engstler, das um Luca Engstler aufgebaut wurde, möchte laut eigenen Angaben in der DTM weitermachen, am liebsten mit dem Audi. Luca Engstler bemüht sich aber um einen AMG-Platz - und möglichweise bei einem anderen Team. Was das für das Engstler-Team in der DTM bedeuten würde, ist aktuell unklar.
Schnitzelalm Racing: Das Team von Thomas Angerer hat Mitte Oktober bekanntgegeben, dass man 2024 den DTM-Einstieg mit zwei Autos plane. Man spreche mit verschiedenen Herstellern, als Fahrer stehe bereits Marcel Marchewicz fest. Da noch nicht mal die Marke feststeht, ist es schwierig einzuschätzen, wie realistisch die Pläne wirklich sind.