Von Klaus Ludwig bis Lucas Auer: Welchen DTM-Piloten in der 32-jährigen Geschichte der DTM das Kunststück gelang, für mehr als eine Marke zu triumphieren
Beim dritten DTM-Saisonrennen 2020 auf dem Lausitzring beendet Lucas Auer nicht nur den über ein Jahr andauernden Siegfluch von BMW. Der Österreicher krönt sich auch zum 14. Piloten der DTM-Historie, der auf mehr als einer Marke ein DTM-Rennen für sich entscheidet. Doch wer sind die anderen? Jetzt durchklicken!
Olaf Manthey (Rover, BMW) - Der spätere Teamchef feiert 1984 im Rover Vitesse seinen ersten Sieg, der zweite folgt erst drei Jahre später - mittlerweile im BMW M3. 1987 ist er damit der erste Pilot, der in der DTM mit zwei verschiedenen Marken mindestens ein Rennen gewinnen kann. Es ist gleichzeitig der letzte Sieg in seiner DTM-Karriere.
Kurt Thiim (Rover, BMW, Mercedes) - Ein Jahr später folgt der Däne, der bereits 1986 erste Siege im Rover Vitesse feiern kann. 1988 triumphiert er im BMW M3 auf dem Nürburgring. Damit ist aber noch nicht Schluss: 1989 siegt er im Mercedes 190E in Zolder und ist damit der erste DTM-Sieger mit drei unterschiedlichen Marken!
Klaus Ludwig (Ford, Mercedes, Opel) - Ebenfalls 1989 feiert auch "König Ludwig" seine ersten Siege im Mercedes 190E. Da hat er bereits mehrere Siege im Ford Sierra auf dem Buckel. Später ist er dann ab 1995 auch im Opel Calibra erfolgreich. Mit Ford und Mercedes gewinnt er sogar den Titel. Das macht ihn ...
... übrigens zum einzigen Piloten in der DTM-Geschichte, der die Meisterschaft mit zwei verschiedenen Marken gewinnt! Übrigens: "Mr. DTM" und Rekordmann Bernd Schneider feiert all seine fünf Titel und 43 Siege auf Mercedes. Er taucht daher in dieser Liste nicht auf.
Johnny Cecotto (Mercedes, BMW) - Der Venezolaner gewinnt zwar nie den Titel, 1989 dafür aber im BMW M3 in Hockenheim. 1988 ist er zuvor bereits im Mercedes 190E erfolgreich, was ihn zum vierten Sieger mit zwei verschiedenen Marken in der DTM macht. Bis zu seinem Karriereende triumphiert er insgesamt 14 Mal.
Frank Biela (Ford, Mercedes, Audi) - 1990 zieht Biela mit einem Sieg im Mercedes 190E auf dem Nürburgring nach. Bereits 1987 triumphiert er im Ford Sierra auf der AVUS. Mit beiden Marken ist es jeweils der einzige Sieger, seine erfolgreichste Zeit hat er später mit Audi: 1991 gewinnt er im V8 quattro sechs Rennen und sogar den Titel!
Christian Danner (BMW, Alfa Romeo) - Der Titelgewinn ist dem heutigen Formel-1-TV-Experten nicht vergönnt. Aber immerhin gewinnt Danner 1988 zwei Rennen im BMW M3 und ist nach einer langen Durststrecke 1993 im Alfa Romeo 155 in Donington erfolgreich. Am Ende seiner Karriere sind es fünf DTM-Siege mit zwei Marken.
Manuel Reuter (Ford, Opel) - Der spätere Champion gewinnt bereits 1986 im Ford Sierra sein erstes DTM-Rennen. Seinen Durchbruch hat er allerdings erst später mit Opel: 1994 gewinnt er in Donington im Calibra sein erstes Rennen für die Kultmarke - und 1996 sackt er im Opel bekanntlich sogar den Titel ein.
Hans-Joachim Stuck (Audi, Opel) - Im Audi V8 quattro gewinnt "Strietzel" 1990 sieben Rennen und am Ende auch den Titel. 1996 triumphiert er - allerdings in der DTM-Nachfolgeserie ITC - im Opel Calibra bei beiden Helsinki-Rennen und sichert sich seinen Platz in dieser Liste. 1984 fährt er übrigens auch einen BMW 635, allerdings ohne Sieg.
Joachim Winkelhock (BMW, Opel) - 1990 gewinnt "Jockel" in der alten DTM in Diepholz im BMW M3 sein erstes Rennen in der Tourenwagenserie. Zehn Jahre später - mittlerweile in der neuen DTM - triumphiert er im Opel Astra in der Saison 2000 auf dem Norisring. Im Laufe der Jahre fährt er übrigens auch im Ford und Mercedes.
Uwe Alzen (Opel, Mercedes) - Zwar geht Alzen bereits in der alten DTM an den Start, Siege gibt es aber erst in der neuen. 2000 feiert er im Opel Astra in Oschersleben seinen ersten, 2001 siegt er außerdem in Mercedes CLK auf dem Norisring. Damit ist Alzen der erste Pilot, der in der neuen DTM mit zwei verschiedenen Marken erfolgreich ist.
Bruno Spengler (Mercedes, BMW) - Der Kanadier gewinnt in der Mercedes C-Klasse 2006 auf dem Norisring sein erstes Rennen. Er siegt insgesamt neunmal für die Stuttgarter, bevor er 2012 zu BMW wechselt. Im M3 gewinnt er im gleichen Jahr erstmals auf dem Lausitzring - und schnappt sich am Ende des Jahres auch die Meisterschaft.
Jamie Green (Mercedes, Audi) - Auch der Brite feiert 2007 seinen ersten Sieg in der Mercedes C-Klasse. 2015 gelingt ihm dieses Kunststück auch für Audi, als er im RS 5 beim Saisonauftakt in Hockenheim triumphiert. Ein Meistertitel ist ihm bis heute allerdings nicht vergönnt.
Lucas Auer (Mercedes, BMW) - Vier Jahre lang gibt der Neffe von DTM-Boss Gerhard Berger im Mercedes Gas - und feiert vier Siege. Nach dem Ausstieg Ende 2018 versucht er in der japanischen Super Formula sein Glück, kehrt aber 2020 in die DTM zurück: Und siehe da, es läuft wieder! Im sechsten Rennen für BMW siegt Auer in der Lausitz.