Lausitzring (Deutschland)
Das Rennwochenende auf dem Lausitzring war von den Witterungsbedingungen geprägt. Starker Nebel am Samstag sorgte dafür, dass den Fahrern gerade einmal 15 Minuten Zeit für das Freie Training blieb, ehe beim Qualifying die Startplätze vergeben wurden. Und obwohl die Region im Osten Deutschlands zu den regenärmsten der Republik zählt, war vor allem das Rennen von selbigem beeinflusst. Die abtrocknende Piste verlangte den Fahrern alles ab. Die beste Figur machte dabei Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes), der im Mercedes seinen ersten Sieg feierte. Das Podium komplettierten sein Markenkollege Christian Vietoris (HWA-mercedes), der nun auf Platz zwei in der Tabelle vorgestoßen ist, und Timo Scheider (Phoenix-Audi), der nach vielen Rückschlägen endlich wieder einmal zeigen konnte, was er zu leisten imstande ist. Sehen Sie hier die Tops und Flops aus der Lausitz!
Der neue Champion: Zwei Rennen vor dem Ende der Saison 2014 sicherte sich Marco Wittmann (RMG-BMW) vorzeitig den Titel in der Fahrerwertung. So früh machte zuletzt Bernd Schneider im Jahr 2001 den Sack zu. Wittmann ist damit der jüngste DTM-Champion aller Zeiten aus Deutschland. Bei noch 50 zu vergebenden Punkten beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten Christian Vietoris (HWA-Mercedes) 69 Zähler.
Der Mann des Rennens: Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes) drückte dem achten DTM-Rennen auf dem Lausitzring eindeutig seinen Stempel auf. Der Mercedes-Fahrer fuhr, von der Pole-Position aus gestartet, souverän zu seinem Premierensieg. Nur eine Runde lang überließ er im Rennen die Führung seinem Markengefährten Christian Vietoris (HWA-Mercedes). Wehrlein geht als jüngster DTM-Rennsieger in die Annalen der Meisterschaft ein.
Der Pechvogel des Rennens: Jamie Green (Rosberg-Audi) bot auf dem Lausitzring den größten Unterhaltungsfaktor - allerdings nicht zu seinen Gunsten. Der erfahrene DTM-Fahrer - Green ist seit 2005 ununterbrochen in der DTM am Start - leistete sich gleich mehrfach Fahrfehler und büßte so eine Podiumsplatzierung ein, die er anfangs inne hatte. Die Krönung war eine Durchfahrtsstrafe zu Beginn der zweiten Rennhälfte, nachdem er Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW) unsanft in einen Dreher gezwungen hatte. Ein Rennen zum Abhaken.
Die größte Aufholjagd: Augusto Farfus (RBM-BMW) und Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW) machten im Rennen die meisten Positionen gut. Von den Positionen 20 und 21 ins Rennen gestartet, fuhr das BMW-Duo bis auf die Plätze sieben und acht nach vorn. Und dass dieser Weg alles andere als einfach war, zeigt beispielsweise der unfreiwillige Dreher von Tomczyk nach der Kollision mit Green.
Die Verlierer des Wochenendes: Drei Audi-Fahrer hatten vor dem achten Saisonlauf noch theoretische Chancen, Marco Wittmann (RMG-BMW) an der Tabellenspitze abzufangen. Und alle drei versagten - mehr oder weniger heftig. Edoardo Mortara (Abt) startete als einziger Fahrer mit Slicks ins Rennen. Die Taktik ging nicht auf und der Italiener büßte als 16. am Ende sogar noch drei Positionen gegenüber seinem Startplatz ein. Mattias Ekström (Abt-Sportsline) kämpfte zu Beginn wie ein Löwe, sein Rennen besiegelte am Ende ein nicht komplett festgeschraubtes Rad nach dem Boxenstopp. Einzig Mike Rockenfeller (Phoenix) punktete, mit einem Zähler jedoch viel zu wenig. Die Folge: Christian Vietoris (HWA-Mercedes) schob sich in der Tabelle an allen drei Fahrern vorbei und ist nun seinerseits der Anwärter auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung.
Der schnellste Boxenstopp: Den schnellsten Stopp beim Rennen der DTM auf dem Lausitzring absolvierte Phoenix-Audi am Fahrzeug von Timo Scheider. Zwischen den beiden Messpunkten am Anfang und Ende der Boxengasse verstrichen 31,924 Sekunden. Interessant: Der spätere Sieger Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes) büßte im Vergleich zu Scheider fast zwei Sekunden beim Stopp ein. Geschadet hat es ihm am Ende nicht.
Der längste Stint: Christian Vietoris (HWA-Mercedes) absolvierte im Rennen den längsten Stint. Der Mercedes-Fahrer fuhr nach dem Start 29 Runden am Stück, ehe er seinen Pflicht-Boxenstopp antrat. Das entspricht einer Distanz von 100,862 Kilometern auf dem 3,478 Kilometer langen Kurs. Vietoris stoppte übrigens einen Umlauf später als sein Markengefährte Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes). Dies brachte Vietoris eine Führungsrunde für die Statistik ein.
Der höchste Topspeed: Witali Petrow (Mücke-Mercedes), der am Lausitzring mit Platz zwölf im Rennen sein bestes Saisonergebnis feierte, war der Fahrer mit dem höchsten Topspeed. Sein Mercedes wurde am Messpunkt am Ende der Start-Ziel-Geraden mit einem Spitzenwert von 255 km/h registriert. Den geringsten Topspeed an dieser Stelle hatte Timo Glock (MTEK-BMW), der mit 239 km/h deutlich langsamer war.
Die schnellste Rennrunde: Timo Scheider (Phoenix-Audi) fuhr auf dem Lausitzring die schnellste Rennrunde. Die Uhr blieb im 42. Umlauf bei 1:19.782 Minuten stehen. Damit war der Audi-Pilot 0,194 Sekunden schneller, als Sieger Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes) in dessen persönlich schnellster Rennrunde. Scheider erreichte so einen Schnitt von 156,938 km/h.
Die theoretisch schnellste Runde: Hätte er seine persönlichen Sektor-Bestzeiten in einer Runde erzielt, wäre die schnellste Rennrunde an Daniel Juncadella (Mücke-Mercedes) gegangen. Die Addition ergab eine Summe von 1:19.670 Minuten - das ist 0,112 Sekunden schneller, als die reale Bestzeit. Juncadella selbst blieb in Wirklichkeit sogar 0,308 Sekunden hinter der theoretischen Zeit zurück.
Lausitzring (Deutschland)