2023 bestreiten zumindest 27 Fahrer die erste DTM-Saison unter der Führung des ADAC. Wer sie sind, was sie erreicht haben und für welche Teams sie starten.
Rene Rast (GER/Schubert-BMW #33): Dieser Mann war in der Class-1-Ära kaum zu schlagen und mauserte sich mit seinen drei Rosberg-Titeln zu Audis erfolgreichstem DTM-Fahrer. 2022 kehrte der 36-jährige nach einem Jahr Pause zurück - und fuhr mit Abt im GT3-Audi um den Titel. Im Schubert-BMW verpasst er ein Wochenende wegen der Formel E.
Luca Engstler (GER/Engstler-Audi #8): Schon Vater und Tourenwagen-Legende Franz Engstler fuhr in der DTM und in der WTCC, jetzt tritt sein 23-jähriger Sohn in die Fußstapfen. Nach einigen TCR-Jahren und einer Saison im Audi im ADAC GT Masters folgt im Familienteam die DTM-Herausforderung.
Mattia Drudi (ITA/Attempto-Audi #40): Der 24-jährige Italiener zählt zu den besten im R8 LMS. Nach einem fünften Platz im Porsche-Supercup wurde er 2019 in den Audi-Fahrerkader aufgenommen. Die größten Erfolge mit den Ingolstädtern waren Platz zwei bei den 24h von Spa im Jahr 2020 und der Titel in der italienischen GT-Meisterschaft 2021.
Thomas Preining (AUT/Manthey-EMA-Porsche #91): Mick Schumachers Formel-4-Rivale reanimierte seine Karriere 2018 mit dem Titel im deutschen Porsche-Carrera-Cup. Der ganz große Durchbruch gelang dem 24-Jährigen aber 2022 in der DTM mit zwei Siegen beim Team Bernhard, darunter der erste für Porsche überhaupt. Jetzt fährt er für Manthey EMA.
Alessio Deledda (ITA/SSR-Lamborghini #6): Nach der gescheiterten Formelkarriere, in der er keinen Punkt holte, sorgte der 28-Jährige mit einem Skandal für Aufsehen, als er Videos auf Social Media stellte, die ihn mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Autobahn zeigten. Im Vorjahr bei Grasser chancenlos, versucht er sich nun bei SSR.
Lucas Auer (AUT/Winward-Mercedes #22): Der 28-jährige Österreicher ist Neffe von Ex-DTM-Boss Gerhard Berger und wurde 2022 Vizemeister. Nach seinem Daytona-Crash und Wirbelbrüchen kämpft sich der AMG-Toppilot zurück und nimmt einen weiteren Titelanlauf.
Christian Engelhart (GER/Toksport-WRT-Porsche #99): Seit 2012 zählt der 36-jährige Porsche-Vertragsfahrer zu den Fixstartern im ADAC GT Masters - und holte 2020 im SSR-Porsche den Titel. Ende 2022 gab er als Vanthoor-Ersatz sein DTM-Debüt, jetzt hat er einen Fixplatz bei Toksport WRT.
Sheldon van der Linde (RSA/Schubert-BMW #1): Der 24-Jährige war schon in Class-1-Zeiten einer der stärksten BMW-Werksfahrer in der DTM. Nachdem er 2021 bei Rowe einen Durchhänger hatte, holte er 2022 mit Schubert den Titel und bewies dabei Nervenstärke. Jetzt hat er die Nummer 1 auf seinem BMW M4 GT3.
Patric Niederhauser (SUI/Attempto-Audi #83): Mit 31 Jahren zählt der schnelle Schweizer schon zu den GT3-Routiniers. Nach drei GP3-Jahren wechselte er 2016 in den GT-Sport und holte 2019 im Rutronik-Audi den Titel im ADAC GT Masters. Fun Fact: Seine Frau Marilyn hatte schon vor der Hochzeit zufällig den gleichen Nachnamen.
Luca Stolz (GER/HRT-Mercedes #4): Obwohl er erst 27 Jahre alt ist, hat der AMG-Werksfahrer viel GT3-Erfahrung und gilt als einer der schnellsten Piloten seiner Marke. Im Vorjahr holte er im ersten DTM-Jahr bei HRT bereits seinen ersten Sieg und war am Ende als Sechster zweitbester AMG-Pilot.
Mirko Bortolotti (ITA/SSR-Lamborghini #92): Der in Wien lebende Italiener war einst Red-Bull-Junior und absolvierte Formel-1-Tests, ehe er Lamborghini-Werksfahrer wurde. 2022 führte der 33-Jährige mit Grasser im ersten DTM-Jahr lange und wurde Vierter, 2023 tritt er für SSR an.
Arjun Maini (IND/HRT-Mercedes #36): Der 25-Jährige war 2021 bei GetSpeed der erste Inder in der DTM und holte im Debütjahr einen Podestplatz. Davor hatte er es bei seinem Versuch, in die Formel 1 zu kommen, zu einem GT3-Sieg und bis in die Formel 2 geschafft. 2022 war er bei HRT glücklos, jetzt geht er in sein drittes Jahr als AMG-Junior.
Clemens Schmid (AUT/Grasser-Lamborghini #63): Der 32-jährige Tiroler hat einige Jahre GT3-Erfahrung auf dem Buckel und zeigt immer wieder Speed, auch wenn die Konstanz etwas fehlt. Beim DTM-Saisonfinale war er sogar auf Podestkurs, ehe der Reifen platzte. Jetzt ist er beim Grasser-Team der Teamleader.
Jack Aitken (GBR/Emil-Frey-Ferrari #14): Der 27-jährige Brite mit südkoreanischen Wurzeln kam 2020 in Bahrain als langjähriger Williams-Ersatzmann sogar zu einem F1-Einsatz. In der F2 wurde er 2017 Fünfter. Weil das Geld fehlte, wurde er 2021 bei Emil Frey GT3-Pilot - jetzt auch im Ferrari in der DTM. Für sein Feedback sehr geschätzt.
Dennis Olsen (NOR/Manthey-EMA-Porsche #90): Der 27-jährige Norweger wurde 2020 nach dem Titel in der Intercontinental GT-Challenge zum Porsche-Vertragsfahrer degradiert, 2022 aber mit einem DTM-Cockpit entschädigt. Nach einer starken SSR-Saison mit einem Sieg fährt er jetzt für Manthey EMA.
Kelvin van der Linde (RSA/Abt-Audi #3): Der ältere der Van-der-Linde-Brüder, der 2014 mit Rene Rast den Titel im ADAC GT Masters holte, konnte 2022 nicht ganz an den Speed in seinem ersten DTM-Jahr anschließen, als er lange auf Titelkurs war. 2023 soll es beim 26-Jährigen wieder aufwärts gehen.
Marco Wittmann (GER/Project-1-BMW #11): Der 33-jährige Fürther ist ein echter "Beißer": 2014 und 2016 holte er mit BMW seine zwei DTM-Titel, danach war er jahrelang stärkster Pilot der Münchner. 2021 bewies er mit Walkenhorst, dass er auch GT3 kann und fuhr um den Titel. Nach einem harten Jahr will er mit Project 1 durchstarten.
Tim Heinemann (GER/Toksport-WRT-Porsche #9): Der 25-jährige Fichtenberger hat es als erster Sim-Racer in die DTM geschafft. Und das nach zwei Titeln in der inzwischen zu Grabe getragenen DTM-Trophy in den Jahren 2020 und 2022. Bei Toksport WRT will er jetzt im Porsche endlich sein Talent zeigen.
Ricardo Feller (SUI/Abt-Audi #7): Der 22-jährige Schweizer, der 2021 im ADAC GT Masters Meister wurde, holte 2022 im Rookie-Jahr bei Abt in Imola den ersten DTM-Sieg. Er hatte aber auch schwierige Wochenenden und wurde am Ende 15. 2023 geht er im Abt-Audi in seine zweite DTM-Saison.
Maro Engel (GER/Landgraf-Mercedes #48): Der 37-jährige Nordschleifen-Spezialist und Kumpel von Nico Rosberg hat schon zwei DTM-Comebacks geschafft. 2017 holte er den ersten Sieg in Moskau. Nach einem Jahr bei GruppeM tritt der Mercedes-Werksfahrer nun in der "Mamba" von Landgraf an.
Ayhancan Güven (TUR/Bernhard-Porsche #24): Das türkische Porsche-Eigengewächs überzeugte jahrelang in diversen Porsche-Cups, ehe "Can" 2022 in den Fahrerkader aufgenommen wurde. Der 25-Jährige wurde Vizemeister im ADAC GT Masters. Zudem zeigte der Red-Bull-Pilot in Nürnberg als DTM-Ersatz für Nick Cassidy im AF-Corse-Ferrari auf.
Franck Perera (FRA/SSR-Lamborghini #94): Der 39-Jährige war schon Toyota-F1-Testfahrer und fuhr sogar Indycar, ehe er 2012 nach einer Pause einen Neustart im GT-Sport machte. Perera etablierte sich und wurde 2018 Lamborghini-Werksfahrer. Schon im ersten Jahr siegte er bei den 24h von Daytona. Jetzt ist er ältester DTM-Pilot.
David Schumacher (GER/Winward-Mercedes #27): Der 21-jährige Sohn von Ralf Schumacher wechselte im Vorjahr aus der Formel 3 in die DTM und musste sich erst an die Fahrhilfen und die Autos mit Dach gewöhnen. Im zweiten Jahr darf man sich bereits etwas mehr erwarten.
Mick Wishofer (AUT/Grasser-Lamborghini #19): Der 23-jährige Wiener ließ 2017 und 2018 in der deutschen Formel 4 Jack Doohan und Teamkollege David Schumacher hinter sich, die allerdings weniger Erfahrung hatten. 2019 wechselte er in den GT3-Sport und siegte 2022 im ADAC GT Masters im Emil-Frey-Lamborghini. 2023 folgt der Sprung in die DTM.
Laurin Heinrich (GER/Bernhard-Porsche #75): Der 21-jährige Porsche-Carrera-Cup-Deutschland-Champion ist diese Saison vom Junior zum Porsche-Piloten aufgestiegen. Und hat von Timo Bernhard eine DTM-Chance erhalten. Er gilt als möglicher Überraschungsmann. In der Formel 4 ging ihm das Geld aus.
Thierry Vermeulen (NED/Emil-Frey-Ferrari #69) Der in München geborene Niederländer ist Sohn von Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen und für das Red-Bull- und Verstappen.com-Sponsoring bei Emil Frey verantwortlich. Der 20-jährige Ex-Land-Audi-Pilot aus dem ADAC GT Masters ist der jüngste Mann im Feld und bereits im dritten GT3-Jahr.
Jusuf Owega (GER/Landgraf-Mercedes #84) In den vergangenen Jahren fuhr der Kölner wie sein jüngerer Bruder Salman im ADAC GT Masters und holte im Land-Audi mit Ricardo Feller den ersten Sieg. Dieses Jahr steigt der 21-Jährige in die DTM auf und sitzt im pinken Landgraf-Mercedes.
2023 bestreiten zumindest 27 Fahrer die erste DTM-Saison unter der Führung des ADAC. Wer sie sind, was sie erreicht haben und für welche Teams sie starten.