Die DTM verspricht sich 2018 mehr Spannung durch weniger Abtrieb - Was im Reglement noch angepasst wurde
Der große Regelumwurf wie 2017 bleibt in der DTM-Saison 2018 aus. Aber hier und da wurde am Reglement noch geschraubt. Das macht sich vor allem in der Aerodynamik der Autos bemerkbar. Hier ein Überblick darüber, was genau sich ändern wird:
Die Änderungen im technischen Reglement: Das Zauberwort heißt "Aero-Flick". Zukünftig wird nur noch eines der kleinen Flügelchen von vorne zu sehen sein. Das zieht natürlich eine Neukonzipierung der Frontschütze mit sich.
Schnittiger: Auch von der Seite erscheinen die neuen Autos überarbeitet. Die aerodynamischen Bauteile wirken deutlich vereinfacht. Die Komplizierten Seitenplatten sind weg und durch simplere Bauteile ersetzt. Außerdem entfallen die Aero-Teile am Radkasten, denn dieser wurde im Sinne de Chancengleichheit vereinheitlicht.
Von hinten unterscheiden sich die 2018er-Modelle nicht von ihren Vorgängern. Dafür spielt sich im für den Fan unsichtbaren Bereich eine Neuerung ab: Pro Rad ist nur noch eine Feder-/Dämpfereinheit erlaubt. Eine Verbindung zwischen den beiden Rädern einer Achse entfällt.
Die Konsequenzen: Die aerodynamischen Änderungen führen zu 20-30 Prozent weniger Abtrieb. Die Autos werden weniger Luftwiderstand ausgesetzt sein. Und durch die neuen Achsen werden sie sich unter dem Bremsvorgang mehr Bewegung. So soll der Fahrer wieder mehr gefordert werden.
Die Änderungen im sportlichen Reglement: Die Performance-Gewichte gehören als unbeliebtes Kapitel weiterhin der Geschichte an. Aber am Mindestgewicht wurde gedreht: Das Auto muss demnach neuerlich mindestens 1.031 Kilogramm. Das Gesamtgewicht aus Auto und Fahrer in voller Montur darf den Wert von 1.115 Kilogramm nicht unterschreiten.
Das Motorenkontingent für die sechs Autos einer Marke wurde erhöht: Statt bisher sieben dürfen die Hersteller nun jeweils acht Aggregate für ihre Fahrzeuge verwenden.
Mehr Mann an Bord: Zur Saison 2017 wurden die Boxencrews drastisch reduziert. 2018 dürfen die Teams bei Boxenstopps einen zusätzlichen Mechaniker einzusetzen. Außerdem erhalten die Mechaniker den Freiraum, für den Empfang der Reifen an der Trennlinie zwischen Working Lane und Fast Lane eine weitere Person aus abzustellen.
2017 angepasst und jetzt fest verankert: Von den tollen Ideen, die schon das Vorjahr für mehr Action gesorgt haben, mussten einige im Verlauf der Saison noch präzisiert werden. Diese Anpassungen finden sich jetzt festgeschrieben im Reglement:
Nach einer Safety-Car-Phase müssen sich Fahrer daran gewöhnen, dass in dem Formationsflug nach IndyCar-Vorbild der Führende das Tempo angibt. Er beschleunigt beim Neustart auch als Erster im vorgegebenen Sektor zwischen der ersten weißen Linie und dem Zielstrich. Es wird grüne Flagge geschenkt, die rote Ampel entfällt.
Keine Geheimsprache: Die Boxentafel darf weiterhin nur für die Aufforderung zum Boxenstopp oder in Notsituationen zur Anwendung kommen. Die Teams dürfen ihren Piloten nur noch mit einzelnen und beim DMSB hinterlegten Buchstaben, Zahlen oder Symbolen die wichtigen Hinweise weitergeben.
Für ein Ausrollen nach der Zieldurchfahrt, das sogenannte Ekström-Manöver, müssen Fahrer und Teams jetzt eine richtig gute Ausrede haben. Denn nach Qualifying und Rennen müssen sie noch ein Kilogramm Kraftstoff im Tank haben - schaffen sie es nicht ins Parc ferme, müssen es sogar zwei Kilo sein. Es ist also endgültig Schluss mit tricksen!
Die DTM verspricht sich 2018 mehr Spannung durch weniger Abtrieb - Was im Reglement noch angepasst wurde