Das gab es in der DTM noch nie: Zehn Piloten dürfen sich vor dem Showdown in Hockenheim noch Chancen ausrechnen, die Krone zu holen
Noch zehn Fahrer aus dem 27 Piloten starken DTM-Feld dürfen sich vor dem Saisonfinale in Hockenheim Titelchancen ausrechnen. Das gab es in der Geschichte der Rennserie noch nie! An den zwei Renntagen sind noch insgesamt 58 Punkte zu holen - wir stellen die zehn Titelkandidaten vor.
P10 Maximilian Götz (Winward-Mercedes #1 - 56 Punkte Rückstand): Der Titelverteidiger hat bei noch 58 zu holenden Punkten nur noch rechnerische Chancen. Nach dem Teamwechsel von HRT zu Winward kam er 2022 zu spät in die Gänge, zeigte aber zuletzt eine ansteigende Formkurve. In Spa holte er mit Platz zwei den bisher einzigen Podestplatz.
P9 Kelvin van der Linde (Abt-Audi #3 - 50 Punkte Rückstand): Wie Götz erlebt auch sein Vorjahresrivale um den Titel eine schwierige Saison mit vereinzelten Highlights, darunter die Pole am Norisring und der zweite Platz am Nürburgring. Der Bruder von DTM-Leader Sheldon van der Linde haderte zu Saisonbeginn mit dem Set-up seines Audi.
P8 Dennis Olsen (SSR-Porsche #94 - 41 Punkte Rückstand): Der Norweger war nach dem schwierigen Porsche-Start in die Saison der Mann des Sommers. Er stand am Norisring und am Nürburgring auf dem Podest und holte in Spa den ersten Sieg. Durch das schwache Spielberg-Wochenende hat er nun im Titelkampf aber nur noch krasse Außenseiterchancen.
P7 Nico Müller (Rosberg-Audi #51 - 37 Punkte Rückstand): Der Schweizer durfte nach dem Sieg beim Auftakt in Portimao 2022 lange vom Titel träumen, doch im Laufe der Saison fiel man etwas zurück. Dabei wäre für Müller, der zweimal hinter Rast Vizemeister wurde, der Titel ein tolles Geschenk zum Abschied aus der DTM.
P6 Luca Stolz (HRT-Mercedes #4 - 28 Punkte Rückstand): Der GT3-erfahrende DTM-Debütant, der bei HRT den Platz von Meister Götz einnahm, ist der erste Pilot, der sich realistische Chancen auf den Titel ausrechnen darf, wenn die Konkurrenz mitspielt. Er siegte einmal und wurde dreimal Zweiter, fuhr aber im Qualifying nie in die Top 3.
P5 Mirko Bortolotti (Grasser-Lamborghini #63 - 16 Punkte Rückstand): Für den Halbzeit-Meister ist noch alles drin, auch wenn er in der zweiten Saisonhälfte nur einen Podestplatz einfuhr und in der Tabelle auf Platz fünf zurückfiel. Dem in Wien lebenden Italiener, der in der ersten Saisonhälfte glänzte, fehlt nach wie vor der erste Sieg.
P4 Thomas Preining (Bernhard-Porsche #24 - 14 Punkte Rückstand): Der junge Österreicher ist der stärkste Mann der zweiten Saisonhälfte und hat nach dem Heimsieg in Spielberg und tollen Manövern das Momentum auf seiner Seite. Der Titel wäre eine Draufgabe. Hätte er bei den ersten vier Saisonrennen gepunktet, wäre er noch weiter vorne.
P3 Rene Rast (Abt-Audi #33 - 12 Punkte Rückstand): Der dreimalige DTM-Champion, der sich perfekt im GT3-Sport eingefunden hat, erlebte zuletzt immer wieder Rückschläge, weshalb die Titelattacke nicht ganz nach Wunsch verlief. Dennoch hat er seinen Rivalen etwas voraus: Niemand hat so viel Erfahrung im Titelkampf wie er und sein Abt-Team.
P2 Lucas Auer (Winward-Mercedes #22 - 11 Punkte Rückstand): Im Vorjahr musste er Maximilian Götz Schützenhilfe leisten, jetzt ist Bergers Neffe selbst die große AMG-Hoffnung im Titelkampf. Obwohl er nach dem Auftaktsieg in Portimao nur noch zweimal auf dem Podest stand und oft Pech bei den Stopps hatte, war niemand so konstant wie er.
P1 Sheldon van der Linde (Schubert-BMW #31 - 130 Punkte): Mit dem perfekten Lausitzring-Wochenende, an dem er alles gewann, legte der junge Südafrikaner den Grundstein zum möglichen Titel. In Spielberg zeigte er Nerven, doch über das Jahr hinweg war er klar der stärkste BMW-Pilot. Schenkt er den Münchnern erstmals seit 2016 die DTM-Krone?
Das gab es in der DTM noch nie: Zehn Piloten dürfen sich vor dem Showdown in Hockenheim noch Chancen ausrechnen, die Krone zu holen