Paul di Resta konzentriert sich auf die WEC und verlässt die DTM: Rückblick auf seine große Karriere, die 2010 mit dem Titelgewinn seinen Höhepunkt erreichte
Paul di Resta steht nach dem DTM-Aus für R-Motorsport vor dem Ende seiner DTM-Karriere: Wir blicken zurück auf die zehn DTM-Jahre des langjährigen Mercedes-Piloten, der in 141 Rennen immerhin elf Mal siegte und einen Titel holte. Und es nach drei Formel-1-Jahren und einer Durststrecke beinahe noch ein zweites Mal ganz nach oben schaffte.
Als amtierender Formel-3-Meister wechselt Paul di Resta 2007 in die DTM und geht mit dem Team Persson in einem Mercedes-Jahreswagen an den Start. Gleich in seiner ersten DTM-Saison steht der Schotte vier Mal auf dem Podium und empfiehlt sich so für ein HWA-Cockpit.
Ab 2008 fährt Paul di Resta als Mercedes-Werksfahrer in einem aktuellen DTM-Auto der Stuttgarter, gewinnt sein erstes DTM-Rennen und ist ein Anwärter auf den Titel. Doch der Schotte verpasst die Meisterschaft nur knapp und wird mit vier Punkten Rückstand auf Champion Timo Scheider Zweiter.
Auch 2009 zählt Paul di Resta zu den Titelkandidaten. Doch am Ende muss er sich erneut Timo Scheider geschlagen geben und wird hinter Gary Paffett Gesamtdritter.
2010 ist das Jahr des Paul di Resta: Mit drei Siegen und fünf zweiten Plätzen lässt der Schotte die Konkurrenz hinter sich und gewinnt seinen ersten Fahrertitel in der DTM.
Nach seinem Titelgewinn in der DTM wechselt Paul di Resta in die Formel 1, wo er zwischen 2011 und 2013 für den englischen Rennstall Force India startet.
2014 kehrt Paul di Resta, der zeitweise sogar bei Ferrari als Felipe Massas Nachfolger gehandelt wird, nach drei Formel-1-Jahren in die DTM zurück. Doch der erneute Wechsel in einen Tourenwagen verläuft für den Schotten nicht ohne Schwierigkeiten. Er schließt die Saison nur als 15. in der Fahrermeisterschaft ab.
In die Saison 2015 startet Paul di Resta mit einem Podestplatz beim Auftakt in Hockenheim. Es folgen drei weitere Besuche auf dem Treppchen, aber der Mercedes-Pilot kann das Jahr nur auf dem achten Gesamtrang abschließen.
Beim Saisonauftakt 2016 endet Paul di Restas Sieges-Durststrecke: Sechs Jahre nach seinem bis dahin letzten DTM-Sieg in Hockenheim gewinnt er nun das Sonntagsrennen auf dem Kurs in Baden-Württemberg. Bis er diesen Erfolg wiederholen kann, muss er jedoch fast ein Jahr warten.
Denn erst am Hungaroring 2017 gewinnt Paul di Resta wieder ein DTM-Rennen. Und erneut muss der Schotte einige Monate warten, bis er wieder in der Mitte des Siegerpodests steht.
Doch 2018 erlebt Paul di Resta ein Comeback an der Spitze der DTM: Vor dem Saisonfinale in Hockenheim gewinnt er drei Rennen - unter anderem das erste Nachtrennen der DTM-Geschichte in Misano.
Der Schotte reist als Führender der DTM-Fahrerwertung zum letzten Rennwochenende der Saison 2018 in Hockenheim, das gleichzeitig das letzte seines langjährigen Arbeitgebers Mercedes ist. Er hat vier Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Gary Paffett - und beide können den Titel noch gewinnen.
Auf der Ziellinie im Titelrennen muss Paul di Resta aber einen Rückschlag hinnehmen und seinem Teamkollegen Paffett den Vorzug lassen. Di Resta wird sogar nur Gesamtdritter, denn Audi-Mann Rene Rast zieht in der Fahrerwertung auch noch am Schotten vorbei.
Während Weggefährte Paffett die DTM verlässt, wechselt di Resta zum Mercedes-Nachfolger R-Motorsport, der mit HWA-Motoren und -Einsatzteam sowie einem Aston-Martin-Boliden in die DTM einsteigt. Das Jahr 2019 wird aber zur Nervenprobe: Neben Kinderkrankheiten des Boliden bringen auch strategische Fehler des Teams den Piloten zur Weißglut.
Immerhin gelingen ihm beim Heimspiel in Brands Hatch dank eines Raketenstarts, der nachträglich als Frühstart geahndet wird, 14 Führungsrunden - di Restas Saison-Highlight. Nach Platz 16 in der Gesamtwertung und nur 21 Punkten hat er keine Lust auf eine Vertragsverlängerung und konzentriert sich lieber auf die Langstrecken-WM.