24h Spa 2017: Zwei schwere Unfälle im Qualifying

Akka-ASP holt im Qualifying zu den 24 Stunden von Spa 2017 die Bestzeit - Ukyo-Mercedes und RJN-Nissan müssen nach Unfällen um Rennteilnahme bangen

(Motorsport-Total.com) - Der lange Donnerstag bei den 69. 24 Stunden von Spa-Francorchamps ist mit einer Mercedes-Bestzeit zu Ende gegangen. Raffaele Marciello markierte im Qualifying den schnellsten Umlauf für den Akka-ASP-Mercedes #90 (Mortara/Meadows/Marciello). Es ging im Qualifying lediglich darum, unter die besten 20 zu kommen, um das Ticket für die Superpole zu ziehen. Für zwei Teams entwickelte sich die Sitzung in die Nacht hinein zum Alptraum; den Mechanikern steht eine lange Nacht bevor.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara, Raffaele Marciello

Raffaele Marciello beendete die Bestzeiten-Serie von Lamborghini Zoom

Zunächst erwischte es den japanischen Ukyo-Mercedes #00 (Taniguchi/Kataoka/Kobayashi) kurz vor Ende der ersten Sitzung. Ausgerechnet Le-Mans-Rekordhalter Kamui Kobayashi zerstörte den AMG GT3 in Raidillon am oberen Ende von Eau Rouge. Ebenfalls in Eau Rouge zerlegte es später den RJN-Nissan #22 (Simmons/Moore/Parry). Der linke Vorderreifen nahm infolge zu starken Überfahrens des Eingangs-Linksknicks Schaden und es ging für Matt Parry nur noch geradeaus. Außerdem blieben der M-Sport-Bentley #7 (Kane/Smith/Jarvis) und der Herberth-Porsche #912 (Allemann/Bohn/Müller/Jaminet) mit technischen Defekten liegen.

Früher Vogel fängt die Bestzeit

Marciello markierte die Bestzeit bereits in der ersten Sitzung am Donnerstagabend. Mit seiner Zeit von 2:18.562 kam er bis auf vier Zehntelsekunden an den Qualifying-Rekord von Frank Stippler aus dem Jahre 2015 (2:18.120 Minuten) heran. Der WRT-Audi #2 (de Phillippi/Mies/Vervisch) und der Kaspersky-Ferrari #55 (Fisichella/Cioci/Calado) landeten auf den Plätzen zwei und drei, gefolgt vom Akka-ASP-Mercedes #88 (Serralles/Juncadella/Vautier) und dem M-Sport-Bentley #8 (Soucek/Soulet/Abril). Alle fünf Fahrzeuge markierten ihre jeweilige Bestzeit bereits in der ersten Sitzung. (Ergebnis des 1. Qualifyings)

Im Nacht-Qualifying war Mirko Bortolotti im Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Engelhart/Caldarelli) zunächst der Schnellste. Der Italiener, der bereits das Freie Training und das Pre-Qualifying dominiert hatte, kam mit der Zeit von 2:18.858 Minuten auf die sechste Position im Gesamtklassement. (Ergebnis des Nacht-Qualifyings)

Er war zwischenzeitlich unter Beobachtung, weil er die Zeit unter Gelb erzielt hatte, eine Bestrafung gab es bislang aber nicht. Bortolotti stand darüber hinaus unter Druck, denn nach dem ersten Qualifying war das Auto völlig überraschend nicht in den Top 20. Die Zeit wurde danach noch vom WRT-Audi #2 (de Phillippi/Mies/Vervisch) auf 2:18.752 Minuten verbessert. Der Audi war aber in der ersten Session schon schneller.


Fotos: 24 Stunden von Spa-Francorchamps, Trainings & Qualifying


Große Namen fehlen in der Superpole

Nicht alle Favoriten schafften es ins Top-30-Qualifying. Weil einige schnelle Profis aus Pro-Am-Teams ihre Fahrzeuge in die Superpole brachten und darüber hinaus die Abstände minimalst ausfielen, müssen einige hochkarätige Teams zusehen. Unfassbar: 36 (!) Autos landeten innerhalb einer Sekunde - bei einer Fahrzeit von 140 Sekunden pro Runde! So hat beispielsweise der bärenstark besetzte WRT-Audi #5 (Fässler/Vanthoor/Lotterer) bereits seine Startposition auf Platz 21 bezogen. Eine herbe Enttäuschung für eines der nominell am stärksten besetzten Fahrzeuge.

Sie sind nicht die einzigen Großen, die am Freitagabend zuschauen müssen. Weitere starke GT3-Boliden, die durch den Rost gefallen sind, sind der Black-Falcon-Mercedes #4 (Christodoulou/Buurman/Stolz) auf Platz 22, der nicht-werksunterstützte, aber trotzdem stark besetzte HTP-Mercedes #85 (Sandström/Schiller/Baumann) auf Position 26 sowie der SMP-Ferrari #72 (Schaitar/Molina/Rigon), der nicht über Position 28 hinauskam, obwohl er beim Vortest noch ganz vorne gelandet war.

Die miserable Blancpain-GT-Saison von McLaren scheint derweil weiterzugehen: Der Strakka-McLaren #58 (Ledogar/Bell/Barnicoat) landete nach Hydraulikproblemen lediglich auf der 33. Position und ist damit ebenfalls an der Superpole-Hürde gescheitert. Die größte Überraschung dürfte aber das Abschneiden des Rowe-BMWs #98 (Spengler/Catsburg/Blomqvist) sein. Die Teamkollegen der Vorjahressieger müssen die 24 Stunden von Spa 2017 von der 42. Startposition aus in Angriff nehmen.

Für die Superpole qualifiziert:
1. Akka-ASP-Mercedes #90 (Mortara/Meadows/Marciello) - 2:18.562 Minuten
2. WRT-Audi #2 (de Phillippi/Mies/Vervisch) +0,113 Sekunden
3. Kaspersky-Ferrari #55 (Fisichella/Cioci/Calado) +0,161
4. Akka-ASP-Mercedes #88 (Serralles/Juncadella/Vautier) +0,187
5. M-Sport-Bentley #8 (Soucek/Soulet/Abril) +0,260
6. Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Engelhart/Caldarelli) +0,296
7. Abt-Bentley #9 (Verdonck/Jöns/Pepper) +0,313
8. Oman-Aston-Martin #97 (Al-Harthy/Yoluc/Adam/Hankey) +0,347
9. RJN-Nissan #23 (Buncombe/Ordonez/Chiyo) +0,362
10. HTP-Mercedes #84 (Eriksson/Buhk/Perera) +0,382
11. Emil-Frey-Jaguar #14 (Frey/Ortelli/Costa) +0,383
12. Rowe-BMW #99 (Sims/Martin/Eng) +0,387
13. AF-Corse-Ferrari #50 (Lathouras/Rugolo/Pier Guidi) +0,398
14. ISR-Audi #75 (Albuquerque/Schmid/Salaquarda) +0,415
15. ISR-Audi #76 (Kaffer/van der Linde/Stippler) +0,441
16. M-Sport-Bentley #7 (Kane/Smith/Jarvis) +0,450
17. WRT-Audi #1 (Garcia/Müller/Rast) +0,450
18. Bernhard-Porsche #117 (Vanthoor/Estre/Christensen) +0,458
19. Sainteloc-Audi #25 (Winkelhock/Haase/Gounon) +0,464
20. WRT-Audi #17 (Leonard/Dennis/Green) +0,464