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Peugeot E-3008 210 (2025) im Dauertest: Design trifft Alltag
Im ersten Teil unseres Dauertests prüfen wir Technik, Raumgefühl und Preis-Leistungs-Verhältnis des französischen Fastbacks mit 73-kWh-Batterie
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Peugeot E-3008 soll vieles auf einmal sein: die elektrische Speerspitze einer ganzen Modellgeneration, die technologische Plattform von Stellantis und ein Design-Statement mit Coupé-Kante. Und er muss auch im Alltag überzeugen.

© InsideEVs Deutschland
Peugeot E-3008 (2025) im Dauertest Zoom
Unser Dauertest klärt, wie viel vom ambitionierten Anspruch übrig bleibt, wenn der Alltag mit Pendelstrecke, Wochenendeinkauf und Ladepausen beginnt. Wer den neuen Peugeot E-3008 zum ersten Mal sieht, dem dürfte schnell klar werden: Dieser Stromer will auffallen. Mit seiner fast dramatischen Silhouette, der weit heruntergezogenen Dachlinie und der markanten Lichtsignatur hebt er sich deutlich vom SUV-Einerlei ab.
Peugeot nennt das Ganze "Fastback”. In der Praxis bedeutet das ein gutes Stück weniger klassische SUV-Kante und mehr gestreckte Dynamik. Gerade in unserer GT-Version mit 20-Zoll-Rädern, farblich abgesetzten Radhäusern und dieser fast schon metallisch wirkenden Lackierung ist der Auftritt selbstbewusst, aber nicht überzogen.
Design ist Geschmackssache, klar. Doch in einer Welt, in der viele E-Autos eher auf Zurückhaltung setzen, darf man dem Peugeot seine Extravaganz ruhig zugutehalten. Weniger gut ist hingegen die schlechte Rundumsicht: Die breiten C-Säulen und die schräge Heckscheibe machen das Rückwärtsfahren zu einer Vertrauensübung für die Einparksensorik.
Motor, Antrieb und Batterie
Unter der scharfen Schale steckt Technik aus dem Stellantis-Baukasten, genauer gesagt die neue STLA-Medium-Plattform. Unser Testwagen ist die Variante mit 210 PS und einer 73 kWh großen Batterie. Damit ordnet er sich leistungsmäßig exakt zwischen dem Dual-Motor-Modell mit Allradantrieb - eher etwas für leistungshungrige Fahrer - und der Long-Range-Version mit 98-kWh-Batterie und einer Reichweite von bis zu 700 Kilometer ein.
210 PS klingen auf dem Papier solide, im Alltag ist der Vortrieb jedoch eher gemäßigt. Gerade bei mittleren Geschwindigkeiten lässt die Dynamik spürbar nach. Es ist kein langsames Auto, aber eben auch kein elektrisches Temperamentsbündel. Dafür punktet der E-3008 mit gutem Abrollkomfort, auch wenn er auf groben Asphaltflächen nicht ganz frei von Polterei bleibt.
Fahrwerksseitig hat Peugeot eine eher komfortbetonte Abstimmung gewählt, die gut zum Charakter des Autos passt. Ein echter Reisestromer also, der aber mit dem 11-kW-Onboardlader beim Wechselstrom und 160 kW maximaler Ladeleistung am Schnelllader nicht unbedingt zur Schnelllade-Elite gehört. Immerhin: In 30 Minuten sollen laut Werk bis zu 80 Prozent im Akku sein.
Der Verbrauch pendelte sich bei unseren ersten Testfahrten bei rund 17,5 bis 18,5 kWh auf 100 Kilometer ein - ein durchaus akzeptabler Wert für ein Fahrzeug dieser Größe und Gewichtsklasse. Bei rein städtischer Nutzung sind auch Werte unter 16 kWh erreichbar, auf der Autobahn wird es dann aber gerne auch mal ein bisschen mehr.
Innenraum und Platzangebot
Innen zeigt sich der E-3008 ebenso ambitioniert wie außen. Peugeot verabschiedet sich weitgehend von klassischen Bedienmustern und setzt stattdessen auf das neue Panoramic i-Cockpit. Dabei handelt es sich im Prinzip um ein langgezogenes, leicht gebogenes Display, das hinter dem Lenkrad beginnt und sich bis zur Mitte des Armaturenbretts zieht. Es sieht spektakulär aus, bietet viele Individualisierungsmöglichkeiten, erfordert vom Fahrer aber auch eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Positiv ist, dass die Ergonomie besser ausfällt als beim Vorgänger. So lässt sich das kleine Lenkrad nun endlich so einstellen, dass es das Kombiinstrument nicht mehr komplett verdeckt. Die Sitze sind selbst auf längeren Etappen bequem und bieten, wie schon beim Peugeot 408 im Dauertest, eine angenehme Katzenbuckel-Massage. Und die Materialauswahl ist im GT insgesamt auf hohem Niveau.
Das Platzangebot ist ausreichend. Vorne sitzt man lässig und tief integriert, hinten wird es durch die abfallende Dachlinie ein wenig enger, vor allem in puncto Kopffreiheit. Für Familien mit größeren Kindern oder für Großgewachsene wie mich (1,93 m) ist das auf der Rückbank kein Idealfall, aber immer noch ausreichend.
Der Kofferraum fasst 520 Liter und bietet damit genug Raum für Wochenendeinkäufe oder zwei große Reisetaschen. Unter dem Ladeboden befindet sich ein eigenes Fach für Kabel. Einen Frunk gibt es leider nicht.
Preis und Verbrauch
Der Peugeot E-3008 ist derzeit ab 48.650 Euro in der Basisversion Allure erhältlich. Die GT-Ausführung ist ab 53.450 Euro erhältlich. Der von uns gefahrene Testwagen mit Sonderausstattung wie Panoramadach, Focal-Soundsystem und 360-Grad-Kamera kostet fast 60.000 Euro. Damit rangiert der Franzose auf einer Höhe mit dem Hyundai Ioniq 5, dem Tesla Model Y oder dem hauseigenen Opel Grandland Electric, der auf derselben Plattform basiert und technisch weitgehend identisch ist.
Dafür bietet die GT-Variante eine erweiterte Serienausstattung mit LED-Ambientebeleuchtung, sensorgesteuerter Heckklappe, Navigationssystem im 21-Zoll-Curved-Display, schwarzem Kontrastdach und i-Toggles. Extras wie das öffnende Panoramadach (im Paket mit Focal-Soundsystem für 2.200 Euro) oder die 360-Grad-Kamera (1.850 Euro) kosten allerdings Aufpreis. Immer serienmäßig an Bord sind eine Wärmepumpe und die Lackfarbe Metallic-Blau. Weitere Farben schlagen mit jeweils 700 Euro zu Buche.
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Zum Vergleich: Der Hybrid-Einstieg beginnt bei 39.250 Euro, der Plug-in-Hybrid ab 42.990 Euro. Für beide gibt es ebenfalls GT-Ausstattungen, die einen Aufpreis kosten. Damit wird klar: Der E-3008 ist kein Rechenmodell, sondern ein Statement. In puncto Verbrauch bewegt er sich auf Klassenniveau, er zeigt sich bislang unauffällig im Betrieb und hat im ersten Teil unseres Dauertests keine größeren Schwächen gezeigt. Wie er sich bei Langstrecken und beim Schnellladen schlägt, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.
Fazit nach den ersten Wochen: Der Peugeot E-3008 bietet viel Charakter, eine gute Portion Komfort und eine Prise Technikmut. Ob das auf Dauer reicht, um im harten Alltag mit Elektroautos zu bestehen, klärt Teil 2 unseres Dauertests.
Peugeot E-3008 210 (2025)
Motor: Elektrisch erregter Synchronmotor (EESM) vorn mit 157 kW, 345 Nm
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,8 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Verbrauch: 16,7 kWh/100 km (WLTP)
Batterie: 73 kWh netto
Elektrische Reichweite: 527 km (WLTP)
Ladeanschluss: CCS2, AC bis 11 kW (optional 22 kW), DC bis 160 kW
Aufladezeit: 30 min (20-80%)
Länge: 4.542 mm
Breite: 1.895 mm
Höhe: 1.641 mm
Kofferraumvolumen: 520-1.480 Liter
Anhängelast: 1.250 kg gebremst
Basispreis: 48.650 € (Allure Ausstattung)
Preis der Testversion: 53.450 € (GT Ausstattung)


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