Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mercedes GLE, BMW X5 und Audi Q7
Am 12. September 2018 veröffentlichte Mercedes die ersten Bilder und Infos zum neuen GLE, kurz zuvor (am 3. September) gab es Informationen zum neuen BMW X5. Da drängt sich ein Vergleich der Erzkonkurrenten förmlich auf.
Der GLE ist mit 4,92 Meter genauso lang wie der neue X5, der Q7 ist mit 5,05 Meter spürbar länger. Beim Radstand liegt der GLE mit rund 3,00 Meter auf dem Niveau des Q7 (2.994 Millimeter), beim neuen X5 ist der Radstand etwa zwei Zentimeter kürzer (2.975 Millimeter). Wenn größer gleich besser ist, dann hat der Audi hier die Nase vorne.
Zu den technischen Highlights des GLE gehört die aktive Fahrwerkstechnik: der GLE kann von sich aus Kräfte mobilisieren, die die Karosserie bei Bodenwellen auf einer Ebene halten - gut für den Fahrkomfort. Ähnliches gibt es zwar beim Audi A8, nicht aber beim Audi Q7, und auch der BMW X5 muss passen. Fazit: Hier liegt Mercedes in Front.
Im Cockpit kann der Mercedes nun mit zwei riesigen 12,3-Zoll-Displays angeben. Auch der neue X5 hat zwei Monitore in exakt derselben Größe. Auch der Q7 hat ein 12,3 Zoll großes Instrumentendisplay (Virtual Cockpit). Das größte Infotainment-Display (MMI Navigation plus) misst hier jedoch nur 8,3 Zoll. Hier liegen Mercedes und BMW vorne.
Erstmals gibt es den GLE auch als Siebensitzer. Damit zieht er mit den Konkurrenten von Audi und BMW gleich, die es ebenfalls als Siebensitzer gibt. Gleichstand!
Der Q7 bietet viel Technik, die der GLE erst jetzt bekommt. Bspw Anhängerrangierassistent, Ausstiegswarnung oder auch Teilautonomie: Wie der GLE bremst der Q7 auf Wunsch vor dem Kreisverkehr ab und beschleunigt danach wieder. Ob man's mag oder nicht: Dass Audi es schon 2015 anbot, belegt den "Vorsprung durch Technik". Respekt, Audi!
Wie der GLE bietet auch der Q7 eine optionale Luftfederung, das Gleiche gilt für den X5. Die Nase vorn gegenüber dem GLE hat der Q7 bei der Wendigkeit - er wird mit Hinterradlenkung angeboten, genau wie der BMW X5. Der GLE dagegen nicht. Ein Plus für Audi und BMW.
Hier das erwähnte kleine Infotainment-Display des Q7. Schauen wir aber die Motoren an: Den Q7 gibt es nur als 45 TDI (231 PS) und 50 TDI (286 PS, beides Sechszylinder). Der SQ7 TDI ist "ausverkauft", Benziner gibt es ohnehin nicht mehr. Bei GLE und X5 sind Benziner, Diesel & ein Plug-in-Hybrid geplant. Vielfalts-Punkt für BMW und Mercedes
Der Q7 bietet 890 bis 2.075 Liter Kofferraum. Mit 825 bis 2.055 Liter lässt der GLE den Audi-Konkurrenten hinter sich. Der neue X5 enttäuscht mit seinen Werten, es sind nur 645 bis 1.860 Liter. Platz eins gebührt hier dem Audi, der Vorsprung gegenüber Mercedes ist aber nicht allzu groß.
Der X5 kann mit einer aktiven, elektromechanisch Wankstabilisierung aufwarten. Der Verwindung des Querstabilisators wird eine elektronisch geregelte Kraft entgegen gesetzt und verringert so Wankbewegungen in Kurven. So raffiniert und aufwändig wie das Mercedes-System ist das nicht. Vorteil Mercedes.
Der alte X5 hatte wie der alte GLE permanenten Allradantrieb. Beide Autos schwenken nun um. Der X5 hat künftig in allen Versionen einen variablen Allradantrieb, der GLE nur bei den größeren Motoren. Der variablen Allradantrieb des Q7 hat eine Kraftverteilung von 40-60, max. sind 70-30 und 15-85 möglich. Flexi-Vorteil für Mercedes und BMW.
Der neue X5 erhält ein ganz neues Instrumentendisplay. Ob es gefällt oder nicht, ist wohl Geschmackssache, auf uns wirkt es reichlich futuristisch und ungewohnt. BMW geht hier von den runden Skalen ab und zeigt statt dessen halbkreisförmige Instrumente. Unser persönliches Fazit: Das Cockpit von Mercedes ist am schönsten.
Hier ist eine Besonderheit des X5, die zweigeteilte Heckklappe - sehr praktisch. Nun zu den Preisen: der X5 beginnt bei 71.590 Euro (30d, 265 PS). Marktstart erst November 2018. Der Preis des GLE ist noch nicht bekannt, er startet erst Anfang 2019. Verfügbar ist also nur der Q7 - ab 64.100 Euro (3,0-Liter-Diesel, 231 PS). Plus für Audi.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mercedes GLE, BMW X5 und Audi Q7