Ende der 1980er-Jahre plante Mercedes einen V16 für die neue S-Klasse. Das wollte BMW nicht tatenlos hinnehmen. Drei Ingenieure nahmen sich des Projekts an und montierten einen V16-Motor unter die Haube des 7ers.
Der "767iL" alias "Goldfish" hatte ein Sechsgang-Schaltgetriebe und leistete 408 PS sowie 613 Newtonmeter Drehmoment. Das reichte, um in gut sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h zu sprinten. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit knapp 280 km/h angegeben.
Doch es gab ein wesentliches Problem: Der 310 Kilogramm schwere V16 baute länger als der V12 im E32 und ließ unter der Motorhaube keinen Raum für Kühlung. Das bedeutete, dass das gesamte Kühlsystem zusammen mit gigantischen Glasfaserkiemen und Luftschaufeln, die dem Motor beim Atmen helfen, in den Kofferraum verlegt wurde. Die Kühlungssituation im Heck bedeutete auch optische Änderungen, was die Designer dazu veranlasste, sich für kleinere Rückleuchten zu entscheiden und die Nebel- sowie die Rückfahrleuchten zu entfernen.
Man hätte also den 7er massiv umkonstruieren müssen, um den V16 für den normalen Nutzer unterzubringen, von Crashtestnormen ganz zu schweigen. Kosten-Nutzen-Verhältnis? Mehr als fraglich. Und in welchen anderen BMW-Modellen hätte man diesen Riesenmotor überhaupt einbauen können? Im 8er, der sich in der Entwicklung befand, wohl kaum. Offiziell wurden Umweltbedenken vorgeschoben, um das Aus für den V16 zu begründen.