Kleine Abmessungen und keine Abgase: Elektroautos ergeben besonders in der Stadt Sinn - Doch es zeigt sich: Das Angebot ist überschaubar
Kleine Elektroautos für die Stadt: Tatsächlich gibt es hier weniger Auswahl, als man denkt ...
Unser erster Kandidat könnte in Europa zum echten Preisknüller werden: In China ist der nur 2,92 Meter lange Wuling Hongguang Mini EV äußerst beliebt. Kein Wunder, kostet er dort doch nur umgerechnet gut 5.000 Euro. Die lettische Firma Dartz arbeitet daran, das knapp 18 PS starke Wägelchen unter dem Namen FreZe Nikrob in der Version mit 13,8 kWh großen Akku nach Europa zu bringen. Zwischen 170 und 200 km Reichweite sollen drin sein. 9.999 Euro sind in Lettland für die Basisversion kalkuliert, 14.999 Euro kostet die noblere Variante mit Airbag und mehr. Und es soll 2022 noch die Cabrio-Variante kommen. Preis: um die 20.000 Euro.
Derzeit hält der Dacia Spring Electric, dessen Auslieferung in Richtung Herbst 2021 startet, den Titel des günstigsten vollwertigen Elektroautos in Europa. Auch er basiert auf einem Modell aus China. Der Dacia Spring Electric ist nur 3,73 Meter lang. Viel Akku passt da naturgemäß nicht hinein, die Kapazität beträgt 27 kWh. Die elektrische Reichweite soll 230 Kilometer nach WLTP betragen, im sogenannten WLTP City Modus sogar 305. Helfen soll dabei ein Eco-Modus, der die Leistung drosselt. Generell ist der 45 PS starke Spring Electric nichts für eilige Zeitgenossen: 19,1 Sekunden braucht er auf Tempo 100, maximal schafft er 125 km/h. Erst 2022 startet eine Cargo-Variante ohne Rücksitze. In den normalen Spring passen 270 Liter Gepäck. Pluspunkte: Der Dacia lädt an der Frontpartie, optional auch per CCS-Stecker.
Seit 2011 ist der minimalistische Renault Twizy auf dem Markt. Offiziell gilt er nicht als Auto, sondern als Leichtfahrzeug der Klasse L7e. Seitenscheiben fehlen, der Twizy empfiehlt sich auch eher als Fahrzeug für eine Person. Nur 6,1 kWh Energie passen in den Akku des 2,34 Meter kurzen Winzlings. Die Topversion des Twizy ist 17 PS stark und erreicht maximal 80 km/h. Reichweite? Zwischen 80 und 100 km.
Schon der Nuova 500 von Fiat aus dem Jahr 1957 und sein moderner Nachfolger ab 2007 waren Könige der Stadt. Daran soll nun der komplett neue 500 Elektro anknüpfen. Er wurde 2020 vorgestellt. Es gibt in ihn als konventionellen Dreitürer, als 3+1 mit Zusatztür hinten und als Cabrio-Limousine mit großem Faltdach. Alle drei Versionen sind 3,63 Meter lang. Ausschließlich als Dreitürer gibt es de Basisversion "Action" mit gut 24 kWh großem Akku und knapp 180 Kilometer Reichweite. Leistung: 95 PS. Ansonsten ist eine 42-kWh-Batterie Standard. Mit ihr soll der Radius bis zu 320 Kilometer betragen. Höchstgeschwindigkeit mit 118 PS hier: 150 km/h, beim 500 Action nur 135 km/h.
Wie beim Fiat 500 setzt auch das Schweizer Unternehmen Micro-Mobility auf Retro-Design. Ihr "Microlino" erinnert deutlich an die BMW Isetta, inklusive der Einstiegstür vorne. Nach diversen rechtlichen Konflikten hat man den Microlino von Grund auf neu entwickelt. Markant sind hier die LED-Leuchten. Rechtlich gilt der Microlino wie auch der Renault Twizy als Leichtfahrzeug der Klasse L7e, für die es etwa in Deutschland keine staatliche Förderung gibt. Gleichzeitig ist die Spitze rechtlich auf 90 km/h begrenzt. Mit dem größten Akku (14,4 kWh) sollen rund 200 Kilometer Reichweite möglich sein. Wenn alles nach Plan läuft, startet die Produktion des 15 PS starken Microlino im September 2021.
Seit 2019 ist die Marke Smart rein elektrisch. Gestartet als die Stadtauto-Marke schlechthin, wirken der aktuelle Fortwo (2,70 Meter) und der viertürige Forfour (rund 3,50 Meter) inzwischen nicht mehr taufrisch. Hauptgründe hierfür sind der kleine 16,7-kWh-Akku für nur rund 160 Kilometer Reichweite sowie hohe Einstiegspreise. Beide Fahrzeuge sind übrigens 81 PS stark.
Unter uns: Sollten Sie mit dem elektrischen Smart Forfour liebäugeln, können Sie auch den elektrischen Renault Twingo nehmen. Dieser ist günstiger und bietet sogar etwas mehr Reichweite. 22 kWh Kapazität sorgen für gut 190 Kilometer nach WLTP-Zyklus. Ein schnelles Laden per CCS-Stecker ist aber nicht möglich. Motorleistung? 82 PS.
Im Konfigurator taucht der VW e-Up nicht mehr auf, ebenso seine technischen gleichen Brüder von Seat und Skoda. Dennoch verzeichnen alle noch viele Neuzulassungen, weil ein Auftragsstau von über einem Jahr abzuarbeiten war. Sollten Sie irgendwie an einen VW e-Up ab Ende 2019 kommen, machen Sie einen guten Deal: Seitdem steckt nämlich eine 32,3-kWh-Batterie in dem 3,60 Meter langen Stadtflitzer. Dank ihr kommt man bis zu 260 Kilometer weit.
Der Honda e zählt mit einer Länge von 3,89 Meter noch so gerade eben zur Liga der Stadtautos. Mit einem Retro-Design versehen, sorgt vor allem das bildschirmlastige Cockpit samt Kamera-Außenspiegeln für Aufsehen. Die mit 35,5 kWh eigentlich gar nicht so kleine Batterie des Honda reicht dennoch nur für gut 220 Kilometer, weil der Wagen bis zu 154 PS stark ist.
Da wir gerade bei stylishen, starken und ziemlich teuren Stadtflitzern sind: Auch der elektrische Mini schlägt in diese Kerbe. Die Technik des 184 PS starken und 3,84 Meter langen Mini Cooper SE stammt vom BMW i3, der 33 kWh große Akku reicht für maximal 270 Kilometer Reichweite.
Das wohl extremste elektrische Stadtauto ist dieser Würfel: der Mit nur 2,41 Meter ist der Citroën Ami etwa 30 Zentimeter kürzer als der Smart Fortwo. Der Kleinstwagen besitzt einen reinen Elektroantrieb und kommt mit seinem 5,5-kWh-Akku nur etwa 70 Kilometer weit. Vorteil des winzigen Akkus: Wenn er leer ist, lässt er sich sogar an einer normalen Haushaltssteckdose in nur drei Stunden wieder vollladen. Auch die Leistung ist nicht gerade berauschend: Der E-Motor bietet gerade mal 8 PS. Damit erreicht der 485 Kilo leichte Winzling eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.
Kleine Abmessungen und keine Abgase: Elektroautos ergeben besonders in der Stadt Sinn - Doch es zeigt sich: Das Angebot ist überschaubar