• 03.02.2011 15:51

  • von Roman Wittemeier

Peugeot 2011: Wieder ein 908!

Von wegen 90X: Peugeot nennt auch das aktuelle LMP1-Auto 908 - Mit altem Fahrerkader, neuem Chassis und neuem V8-Turbodiesel nach Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Dass die Bezeichnung 90X möglicherweise nur ein Arbeitstitel für den künftigen Le-Mans-Prototypen sein könnte, damit hatten viele Beobachter gerechnet. Dass Peugeot das neue Fahrzeug aber schlicht und ergreifend wieder 908 nennen wird, überraschte bei der heutigen Präsentation umso mehr. Der Titel passt in die aktuellen Bezeichnungen der Serienmodelle, daher sei dieser Name naheliegend gewesen, so die Erklärung in Paris.

Titel-Bild zur News:

Überraschung: Peugeot nennt auch das neue Modell für Le Mans wieder 908

"Es gibt zwar neue Regeln, aber wir mussten nicht mit einem weißen Blatt Papier ganz neu anfangen", sagt Technikchef Bruno Famin, nachdem er den neuen 908 gemeinsam mit Sportchef Olivier Quesnel enthüllt hatte. Der neue LMP1-Wagen bietet kaum Überraschungen, zeigt das gleiche Design wie sein Vorgänger. "Man darf sich aber auch nicht täuschen lassen", so Famin. "Das einzige Teil, das wir wirklich übernommen haben, ist der Scheibenwischer."

Peugeot setzt also nach wie vor auf ein Coupe, da die Vorzüge im aerodynamischen Bereich einfach zu deutlich sind. Beim Motor gibt es ebenfalls keine Revolution. Die Löwen lassen erneut einen Diesel leise brüllen. Statt des bisherigen V12-Triebwerks wird ab sofort ein neuer 3,7-Liter-V8-Turbodiesel für Schub sorgen. "Die Leistung liegt bei rund 550 PS", sagt Famin. "Er lief am 25. Januar 2010 erstmals auf dem Prüfstand." Gemeinsam mit Bosch optimierte man die Einspritzung.

Ähnlich wie Audi folgt auch Peugeot einem Trend, den Acura in den USA erstmals einläutete. Der neue 908 baut seine Haftung vorne wie hinten über Reifen des gleichen Formats auf. "Die heutigen Prototypen haben meist vorne zu wenig Grip", sagt der Technikchef. "Am besten kann man dem mit einer Erhöhung der Auflagefläche an der Front entgegen wirken. Deswegen die breiteren Vorderreifen, die wir gemeinsam mit Michelin entwickelt haben."

Im Heck den neuen 908 arbeitet ein neuer 3,7-Liter-V8-Turbodiesel Zoom

Der neue 908 rollte bereits am 27. Juli vergangenen Jahres erstmals heimlich über die Teststrecke. "Das war der Termin, den wir uns selbst gesetzt hatten", meint Famin. "Anfangs gab es leichte Probleme, die wir aber beheben konnten. Positiv überrascht hat uns das Handling, das von Anfang an besser war als erwartet. Welche Stärken oder Schwächen der 908 hat, können wir erst im direkten Wettbewerb gegen Audi entdecken."

Auf das erste echte Aufeinandertreffen der beiden Le-Mans-Kontrahenten muss man noch etwas warten. Erst in Spa-Francorchamps im Mai kommt der erste Schlagabtausch im Rennen. Zwar betreitet Peugeot die komplette Saison des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC), aber Audi wird sich beim ersten Rennen in Sebring nicht mit dem neuen R18 stellen. Gemeinsam auf der Strecke sehen kann man die Favoritenfahrzeuge aber schon Ende April beim Vortest in Le Mans.

"Wir nehmen am ILMC teil, wollen dort unseren Titel verteidigen", sagt Sportchef Quesnel. "2010 haben wir alle drei ILMC-Rennen gewonnen. In diesem Jahr haben wir es aber auf ein ganz spezielles Rennen abgesehen: die 24 Stunden von Le Mans. Für alle ILMC-Läufe haben wir zwei Autos gemeldet. Außer in Le Mans und Spa-Francorchamps. Dort werden es jeweils drei Fahrzeuge sein."


Fotos: Peugeot 2011: Der neue 908


Am Fahrerkader hat Peugeot - wie schon früh angekündigt - keine Veränderungen vorgenommen - die neun Stammpiloten sind weiter an Bord, die Le-Mans-Trios unverändert. Wurz/Davidson/Gene, Montagny/Sarrazin/Minassian und Bourdais/Lamy/Pagenaud werden sich zum Saisonhöhepunkt jeweils einen 908 teilen. "Ich finde es wichtig, dass man im Cockpit eine gewisse Kontinuität hat", so Quesnel. "Diese guten Jungs können das Maximum aus dem Auto herausholen. Alle drei Autos sind perfekt besetzt."

"Ich fühle mich im Team schon heimisch, habe 2010 schon zwei Rennen gewonnen. Ein tolles Jahr, aber wir haben leider nicht in Le Mans gewonnen. Ich freue mich auf dieses Jahr", sagt Davidson. Seine Kollegen aus dem Auto mit der Startnummer sieben durften den neuen LMP1 schon ausprobieren. "Fantastisch war es", urteilt Alexander Wurz. "Der Wagen lief sofort gut - so, wie die Ingenieure das wollten: schnell und zuverlässig. Ich hatte sofort einen Draht zum Auto, was wichtig ist. Wenn du 24 Stunden von Le Mans fahren sollst, dann musst du dich wohlfühlen."

"Der Wagen lief gut, hat immer noch viel Kraft", erklärt Marc Gene, der während der Testfahrten auch einen heftigen Abflug zu verdauen hatte. "Wir wollen nun wieder an 2009 anschließen. Der Le-Mans-Sieg ist das Ziel", stellt Franck Montagny klar. "Der alte 908 war super, also wird der neue 908 mindestens genauso gut sein. Schaut euch das Auto doch mal an: wunderschöne Linien", strahlt sein Teampartner Nicolas Minassian.

"Ich hoffe, dass wir das wichtigste Rennen des Jahres gewinnen können", sagt Sebastien Bourdais, dessen große Hoffnungen sich als Lokalmatador 2010 trotz der Pole-Position nicht erfüllten. "Wir haben ein tolles Auto, einen perfekten Fahrerkader und mit viel Arbeit können wir alles schaffen", fügt sein Kollege Simon Pagenaud an. Pedro Lamy lacht: "Ich liebe die Peugeot-Autos. Und jetzt der Le-Mans-Sieg!"

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