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Garage-56-NASCAR: Erster Test des Le-Mans-Autos mit Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller hat in Virginia erstmals das von Hendrick gebaute NASCAR-Auto getestet, welches 2023 an den 24 Stunden von Le Mans teilnehmen soll

(Motorsport-Total.com) - Das Le-Mans-Projekt der NASCAR hat in der vergangenen Woche einen wichtigen Meilenstein passiert. Bei zweitägigen Testfahrten auf dem Virginia International Raceway (VIR) wurde das vom Erfolgsteam Hendrick Motorsports gebaute Fahrzeug ausgiebig auf der Rennstrecke erprobt.

Titel-Bild zur News: NASCAR Studios

Mike Rockenfeller Zoom

Als Fahrer war Mike Rockenfeller im Einsatz. Der Le-Mans-Sieger von 2010 hatte in diesem Jahr seine ersten beiden Rennen im NASCAR-Cup absolviert und ist daher mit dem Next-Gen-Auto der NASACR vertraut, auf dem auch der nun getestete Chevrolet Camaro ZL1 basiert.

Das modifizierte Auto soll 2023 als Garage-56-Teilnehmer außerhalb der Wertung bei den 24 Stunden von Le Mans starten. Das ambitionierte Projekt wurde von NASCAR, Hendrick, Chevrolet, der IMSA und Goodyear gemeinsam initiiert.

Deutlich anders als das Konzeptauto von Action Express

Laut Projektleiter Chad Knaus, dem langjährigen Crewchief des siebenmaligen NASCAR-Cup-Meisters Jimmie Johnson, verlief der Test in Alton entsprechend den Erwartungen. "Es geht natürlich nicht ohne Herausforderungen, aber deshalb kommt man ja auch auf die Rennstrecke, um zu testen", sagt Knaus.

"Aber ich denke, mit all den Leuten hier und all den Ressourcen, die hier in VIR waren, zeigt es die Wichtigkeit dieses Programms und wie wichtig es für jeden war", so Knaus weiter. Das auf dem VIR getestete Auto unterschied sich dabei deutlich von dem Fahrzeug, welches das IMSA-Team Action Express im August auf der Rennstrecke Road Atlanta getestet hatte.

 NASCAR Studios

Mike Rockenfeller Zoom

"Action Express hat das erste Auto gebaut und es war wirklich ein Konzeptauto. Das hier ist ein bisschen mehr wie das tatsächliche Auto", sagt Knaus. Das bestätigt auch Rockenfeller. "Wir haben weniger Gewicht, wir haben ein bisschen mehr Abtrieb. Die Reifen sind die gleichen. Die Leistung ist etwas anders, wir haben auch in diesem Bereich ein wenig zugelegt."

Zehn Sekunden schneller als ein normales Cup-Auto

"Jetzt haben wir eine Schaltwippe, wir haben eine Traktionskontrolle eingebaut, wir haben ein neues Armaturenbrett. Ich meine, im Grunde ist alles anders. Wir sind also ziemlich nah dran an dem, was wir für das Rennauto in Le Mans halten", so Rockenfeller weiter. "Aber natürlich ist es noch ein sehr langer Weg bis dahin."

"Wir werden uns in puncto Pace und Zuverlässigkeit definitiv verbessern", meint Rockenfeller. Durch die Veränderungen sei das auf dem VIR getestete Auto aber schon jetzt deutlich schneller als das normale Cup-Auto. "Wenn ich eine Zahl nennen müsste, würde ich sagen, wir sind hier etwa zehn Sekunden schneller sind als im Cup-Auto", so der Deutsche.


"Tracklimits nicht existent": Ein Deutscher in der NASCAR!

Mike Rockenfeller hat in Watkins Glen sein NASCAR-Debüt gefeiert. Und wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie das so ist, in der amerikanischsten aller Rennserien.Der US-Racing-erfahrene Rennfahrer spricht über die Eigenheiten der US-Stockcar-Serie und den Einsatz eines NASCAR-Hybrids bei den 24 Stunden von Le Mans, den er in der berühmten "Garage 56" mitentwickeln wird.Der DTM-Champion des Jahres 2013 und Le-Mans-Sieger des Jahres 2010 wird in der Saison 2022 noch ein weites NASCAR-Rennen bestreiten: Am 9. Oktober startet Rockenfeller auf dem Roval von Charlotte.

Neben den Veränderungen unter der Motorhaube unterscheidet sich das Garage-56-NASACR auch äußerlich von einem normalen Cup-Auto. So verfügt es über funktionsfähige Scheinwerfer und Rückleuchten und Außenspiegel sowie über zusätzliche Finnen am Heck.