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WEC-Newsticker

24h Le Mans 2018: Das Rennen in der Chronologie

+++ Wie Alonso die letzte halbe Stunde verbracht hat +++ Verlierer-Toyota spricht über Zeitverlust gegen Alonso +++ Exklusives Interview mit Rob Leupen +++

17:54 Uhr

Das war's!

Damit verabschieden wir uns aus dem Le-Mans-Live-Ticker 2018. Wir wünschen nun noch eine spannende zweite Halbzeit bei der Fußball-WM


17:35 Uhr

Ausgewählte Daten und Fakten

Toyota ist im 20. Anlauf seit 1985 nicht nur der erste Triumph in Le Mans gelungen, den Japanern gelang sogar gleich ein Doppelsieg. Solch ein Erfolg ist zuletzt Porsche (2015) und Audi (2014) an der Sarthe gelungen.

Zuvor hatte Toyota in 19 Anläufen lediglich sechs Podiumsplätze erzielt, darunter auch der schmerzliche zweite Platz (insgesamt fünf) 2016.

Toyota ist jetzt die 25. Marke, die in Le Mans mindestens einmal gewonnen hat und nach Mazda (1991) erst der zweite japanische Autobauer, dem er Erfolg in Le Mans gelungen ist.

Ausgerechnet Formel-1-Star Fernando Alonso hat Toyota im 20. Anlauf seit 1985 endlich den ersten Triumph beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans beschert - und dabei selbst Geschichte geschrieben: Der 36 Jahre alte Spanier ist der erste Neuling in Le Mans, der mit seinem Team von der Pole-Position aus zum Sieg fuhr!

Vor Alonso hatte bereits sein spanischer Landsmann Marc Gené 2009 in einem Peugeot triumphiert.

Alonso ist nach Mike Hawrhorn, Graham Hill, Phil Hill und Jochen Rindt erst der fünfte Formel-1-Weltmeister, dem ein Triumph in Le Mans glückte.

2014 war Alonso schon einmal in Le Mans, als er die Teilnehmer mit der Startflagge auf die Reise schickte.

Zuletzt hatte in Nico Hülkenberg ein Le-Mans-Neuling auf Anhieb gewonnen – sein Porsche-Team war 2015 allerdings nicht von der Pole gestartet.

Die vom Toyota-Trio zurückgelegten 5.286,888 Kilometer entsprechen einer Distanz von fast 18 Formel-1-Rennen am Stück.


17:31 Uhr

Toyota: War es Stallorder?

Als Kamui Kobayashi plötzlich langsam wurde, dachten viele im ersten Impuls: Das muss Teamorder sein, damit Fernando Alonso für Toyota gewinnen kann! War es nicht. Vielmehr hatte Kobayashi die Box verpasst und musste daher eine Runde zu viel fahren. Ihm ging der Sprit aus. Und später gab's dann auch noch eine Stop-&-Go-Strafe wegen eines zu langen Stints.

Doch laut Sebastien Buemi war es ein freies Rennen zwischen den beiden Toyota-Crews, zumindest "bis zum letzten Boxenstopp. Erst als die #7 viel Zeit verlor und all diese Probleme hatte, fiel die Entscheidung. Sie hatten keine realistische Chance mehr, also legten wir etwa zweieinhalb Stunden vor dem Ende fest, dass wir uns nicht mehr wehtun sollten."


17:19 Uhr

Alonso wollte MotoGP schauen

14:30 Uhr in Le Mans, die letzte halbe Stunde läuft. Kazuki Nakajima fährt den Toyota #8 mit Rundenvorsprung in Richtung Zielflagge. Fernando Alonso ist schon fertig. Und überlegt, wie er die letzte Phase des Rennens totschlagen soll. "Ich wusste nicht, ob ich schlafen oder irgendwas im Fernsehen schauen sollte. MotoGP lief zu dem Zeitpunkt gerade. Vielleicht wäre das die bessere Idee gewesen", lacht Alonso, der sich dann doch dafür entschied, in die Toyota-Box zu kommen und mit seinen Teamkollegen dem Ende entgegenzufiebern.

"Es war sehr angespannt, aber das Gefühl zu gewinnen ist unglaublich. Das Adrenalin überwiegt die Müdigkeit bei weitem", strahlt der Formel-1-Star. "Es fällt mir schwer, meine Emotionen auszudrücken, denn in erster Linie bin ich hundemüde. Du bist so fokussiert auf das Rennen, dass es jetzt wirklich schwerfällt, den Sieg zu realisieren."

Und wie geht's jetzt weiter? "Ich habe nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ich Langstrecken-Weltmeister werden möchte", betont Alonso, dass das Thema WEC für ihn damit nicht beendet ist. "Ich bin nicht nur gekommen, um Le Mans zu gewinnen. Ich will die ganze Supersaison fahren und Weltmeister werden. Mal sehen, ob wir das schaffen!"


17:08 Uhr

Lopez erklärt sich

Jose-Maria Lopez saß im Toyota #7, als der in der Nacht viel Boden verloren hat. In der Sieger-PK wird Lopez darauf angesprochen. Der Reporter rechtfertigt sich augenzwinkernd, er stelle eben freundliche Fragen. Aber der Argentinier ist nicht sauer, sondern erklärt sich: "Ich wollte in der Phase nichts riskieren, weil wir in Führung lagen. Aber es stimmt, dass ihre Pace über weite Strecken besser war. Wenn du zwei Zehntel pro Runde schneller bist, macht das auf 24 Stunden gesehen einen Riesenunterschied."


16:54 Uhr

Jubel bei Dempsey

Als Fahrer ist Patrick Dempsey das Glück, einmal Le Mans zu gewinnen, versagt geblieben. Als Teameigentümer hat er das jetzt geschafft. Gemeinsam mit seinen Fahrern Matt Campbell, Julien Andlauer und Christian Ried stieg er auf das Podium und nahm den goldenen Pokal für den Sieg in der GTE-Am-Klasse entgegen. Der Jubel: riesig.


16:49 Uhr

Nakajima: Dritter japanischer Le-Mans-Sieger ...

... aber der erste Japaner in einem japanischen Auto! Das und die Erinnerung an 2016 machen den Triumph für den ehemaligen Williams-Teamkollegen von Nico Rosberg so besonders. "Ich bin froh, dass ich im Auto saß und nicht von draußen zuschauen musste. Ich bin mir sicher, dass Seb fast einen Herzinfarkt bekommen hat!", grinst er. "Natürlich habe ich an 2016 gedacht, aber das ganze Team hat es geschafft, bis zur Zielflagge die Konzentration zu halten. Das hat uns den Sieg gebracht."


16:45 Uhr

Buemis erste Worte

Sebastien Buemi hat seinen Erfolgen nach dem Formel-E-Titel einen weiteren Meilenstein hinzugefügt. "Das ist definitiv der größte Sieg meiner Karriere. Ich kann es noch gar nicht realisieren", sagt er. "Als ich Kazuki die letzten Runden fahren sah, musste ich ständig an 2016 denken. Das Auto dann über die Linie fahren zu sehen, war etwas ganz Besonderes."

Für Teamkollege Fernando Alonso ist er voll des Lobes: "Ich übergab das Auto mit 2:15 Minuten Rückstand an Fernando. Als ich aufwachte, waren es nur noch 40 Sekunden. Er hat fantastische Arbeit geleistet. Wir hatten Mitte und Ende des Rennens die bessere Balance. Aber die beiden Autos lagen eng beisammen."