Indy 500: Intensives und koordiniertes Pulkfahren im Montagstraining

Colton Herta hinterlässt im belebten Indy-Training in Rennabstimmung den stärksten Eindruck - Josef Newgarden führt Zeitenliste an - Absprachen zwischen den Topteams

(Motorsport-Total.com) - In Vorbereitung auf die 108. Auflage des 500-Meilen-Rennens von Indianapolis ist am Montag das traditionelle Training in Rennabstimmung mit intensivem Pulkfahren, aber ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. (Fotos: Freies Training und Qualifying zum 108. Indy 500)

Titel-Bild zur News: Colton Herta

Colton Herta (Andretti-Honda): P2 in der Zeitenliste, aber ganz stark im Pulk Zoom

Alle 33 für das Indy 500 am Sonntag (26. Mai) qualifizierten Piloten beteiligten sich am wichtigen Montagstraining auf dem 2,5-Meilen-Oval, wobei Indy-500-Rookie Tom Blomqvist (Shank-Honda; 16.) mit 106 Runden die meisten Umläufe absolvierte und Conor Daly (Dreyer/Reinbold-Chevrolet; 14.) mit 55 Runden die wenigsten.

In der zweiten Stunde der zweistündigen Session war das Pulkfahren nicht nur intensiv, sondern auch koordiniert. Insbesondere die Topteams Andretti, Ganassi, McLaren und Penske hatten sich vorher in einem Gruppenchat abgesprochen, genau das zu tun. Interessant, dass es sich dabei um Chevrolet- und Honda-Teams gleichermaßen handelt.

Was das Fahren im Pulk betrifft, hinterließ Colton Herta (Andretti-Honda; 2.) den stärksten Eindruck. Ihm gelang es immer wieder, sich vom Ende einer Gruppe nach vorne zu arbeiten. Einmal allerdings wurde es für Herta richtig eng, als er direkt hinter Alexander Rossi (McLaren-Chevrolet; 9.) fahrend ausgangs Turn 2 bis auf wenige Zentimeter an die äußere Streckenbegrenzung driftete.

Im Klassement der schnellsten Runden des Tages, die selbstredend mit Windschattenunterstützung erzielt wurden, hatte letztlich Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) knapp vor Herta die Spitzenposition inne. Für ihn wurde eine Rundenzeit von 39,781 Sekunden notiert, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 226,238 Meilen pro Stunde (364,016 km/h) entspricht.

Dass der Wert trotz Windschatten deutlich unter den Durchschnittsgeschwindigkeiten liegt, die im Qualifying erzielt wurden, liegt daran, dass der Ladedruck der Turbomotoren für Montag planmäßig wieder von 1,5 auf die üblichen 1,3 bar reduziert wurde. Nicht nur Herta, auch Newgarden hatte eine Schrecksekunde zu überstehen. In Turn 2 geriet er einmal auf den Randstein und wäre um ein Haar gecrasht.

Hinter Josef Newgarden und dem Zweitschnellsten Colton Herta machten Will Power (Penske-Chevrolet), Agustin Canapino (Juncos-Chevrolet) und Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) die Top 5 des Tagesklassements am Montag komplett. (Ergebnis: Montagstraining zum 108. Indy 500)

Polesetter Scott McLaughlin, der am Sonntag mit einem Vier-Runden-Schnitt von 234,220 Meilen pro Stunde eine neuen Rekord bezogen auf den schnellsten Pole-Run der Indy-500-Geschichte erzielt hat, beteiligte sich am Montag nicht von Beginn an am intensiven Windschattenfahren. Im Klassement der 33 Piloten belegt er lediglich P21. Das soll aber nicht über einen produktiven Tag hinwegtäuschen.

McLaughlin und sein Renningenieur Ben Bretzman verfolgten (mal wieder) ein eigenes Tagesprogramm und konzentrierten sich auf andere Aspekte als schnelle Runden, wie etwa das Evaluieren unterschiedlicher Frontflügel sowie das Herausbeschleunigen aus dem Boxenplatz ganz am Ausgang der Boxengasse. Diesen hat McLaughlin als der Polesetter für das Rennen am kommenden Sonntag gewählt.


Fotostrecke: Die Startaufstellung zum Indy 500

Kyle Larson, der am Sonntagabend im NASCAR All-Star-Race in North Wilkesboro vom letzten Startplatz bis auf P4 nach vorne fuhr, beteiligte sich am Montag munter am intensiven Pulkfahren. In der Zeitenliste reihte sich Larson im #17 McLaren/Hendrick-Chevrolet auf P28 ein.

Damit war der NASCAR-Star und absolute Ovalspezialist, für den es das erste Indy 500 und auch erste IndyCar-Rennen wird, für einmal nicht der schnellste Rookie. Diese Ehre ging am Montag an Christian Rasmussen. Der amtierende Indy-NXT-Champion und Rookie im Team von Ed Carpenter schloss den Tag auf P6 direkt vor dem sechsmaligen IndyCar-Champion Scott Dixon (Ganassi-Honda; 7.) ab.

Ganz am Ende des 33-köpfigen Feldes klassierte sich am Montag Katherine Legge (Coyne-Honda). Die Britin war schon im Qualifying am Wochenende nicht glücklich mit dem Handling ihres pinkfarbenen #51 Coyne-Honda und mehrere Schrecksekunden zu überstehen.

Bis zum Rennen steht bezogen auf die Action auf der Strecke jetzt nur noch das Abschlusstraining auf dem Programm. Am Freitag, dem "Carb Day" gibt es für zwei Stunden die letzte Möglichkeit für Trainingsrunden, bevor sich das 33-köpfige Feld am Sonntag mit dieser Startaufstellung auf die Renndistanz von 500 Meilen begibt. (Zeitplan und TV-Zeiten zum 108. Indy 500)

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