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WTCC Budapest: Bennani gewinnt chaotisches Rennen

Bennani vor Chilton: SLR-Doppelsieg im turbulenten Eröffnungsrennen auf dem Hungaroring - Werksteams von Citroen und Honda gehen im Regen baden

(Motorsport-Total.com) - Ein Doppelerfolg für SLR-Citroen, sechs Privatiers in den Punkterängen, aber keine Werksfahrer von Honda und Citroen: Das ist das Ergebnis des Eröffnungsrennens der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Hungaroring bei Budapest. Mehdi Bennani behielt im Regen einen kühlen Kopf und fuhr von der Pole-Position aus ungefährdet zu seinem zweiten WTCC-Sieg. Zweiter wurde in einem chaotischen Rennen sein Teamkollege Tom Chilton, Dritter wurde Nick Catsburg (Lada).

Titel-Bild zur News: Mehdi Bennani

Mehdi Bennani feierte in Ungarn seinen zweiten WTCC-Sieg Zoom

"Ich hätte nie erwartet, ein Rennen im Regen zu gewinnen", sagt Bennani. "Ich habe versucht, gut zu starten und konnte mir dann einen kleinen Vorsprung herausfahren. Das gab mir ein bisschen mehr Selbstvertrauen, was bei diesen Bedingungen wichtig ist", so der Rennsieger. "In den letzten drei, vier Runden habe ich dann nur noch versucht, den Vorsprung zu verwalten und den Sieg nach Hause zu fahren."

Nach einem regnerischen Vormittag war die Strecke zum Rennstart fast abgetrocknet, weshalb einige Fahrer pokerten und auf Slicks ins Rennen gingen, während andere auf Regenreifen und damit auf Nummer sicher gingen. Die zweite Wahl erwies sich jedoch schnell als die richtige, denn der Regen nahm wieder zu.

Werksteams von Honda und Citroen ohne Punkte

Somit hatten die beiden Werks-Citroen von Yvan Muller und Jose-Maria Lopez völlig verwachst und wurden rasch nach hinten durchgereicht. So musste sich Lopez sogar Privatfahrern wie Ferenc Ficza (Zengö-Honda) und Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) geschlagen geben, die normalerweise im Hinterfeld fahren.

"Unsere Wahl war falsch, nach unserer Entscheidung hat es angefangen stärker zu regnen", funkte Muller in Runde acht von 14 an die Box und kam zusammen mit Lopez zum Reifenwechsel hinein. Damit war das Rennen für beide gelaufen, mit den Plätzen 13 für Muller und 14 für Lopez blieb das Citroen-Werksteam zum ersten Mal seit seinem Einstieg in die WTCC in einem Rennen ohne Punkte.

Nicht viel besser erging es dem Werksteam von Honda. Rob Huff und Tiago Monteiro blieben offensichtlich falsch bereift ebenfalls ohne Punkte. Ein Drama erlebte Lokalmatador Norbert Michelisz, der sein rauchendes Auto schon während der Aufwärmrunde abstellen musste. "Es ist irgendwas mit dem Motor oder dem Turbo", sagt er. Durch den Defekt droht Michelisz auch das Hauptrennen zu verpassen. "Wir schauen, ob wir es reparieren können, aber derzeit sieht es nicht so gut aus", meint er.

Drama um Norbert Michelisz

Aufgrund der Probleme der Werksteams schlug im Eröffnungsrennen die große Stunde der Privatteams. Für die Mannschaft von Sebastien Loeb war es der erste Sieg in der WTCC, und dann gleich ein Doppelerfolg. "Schade, dass Sebastien nicht hier ist", bedauert Tom Chilton. "Es wäre toll, diesen Erfolg mit dem Boss zu feiern."

Gregoire Demoustier auf Platz sieben komplettierte das starke SLR-Ergebnis. Neben den drei Citroen-Piloten fuhren mit John Filippi (Campos-Chevrolet), Ficza und Münnich noch drei weitere Privatiers auf den Plätzen acht bis zehn in die Punkteränge.

Bei Filippi und Münnich ist dieses Ergebnis umso beachtlicher, da beide eine Durchfahrtsstrafe absolvieren musste. Filippi hatte einen Fehlstart hingelegt, Münnich eine Kollision verursacht. Für Zengö und WTCC-Rookie Ficza sind die beiden WM-Punkte beim Heimspiel nach dem schwierigen Saisonstart eine schönes Erfolgserlebnis.

Alle drei Ladas in den Punkten

Volvo feierte mit Fredrik Ekblom auf Rang vier das bisher beste Ergebnis in der WTCC, während Teamkollege Thed Björk wie auch Tom Coronel mit Slicks zockte und nach einem Reifenwechsel die Punkteränge verpasste.

Von den Werksteams kam lediglich Lada im Eröffnungsrennen ungeschoren davon. Allerdings war Catsburg mit Rang drei nicht völlig zufrieden. "Ich freue mich zwar einerseits über mein zweites Podium in Folge, bin aber auch etwas enttäuscht, denn ich habe in der Schlussphase des Rennens eine Menge Fehler gemacht."

Gabriele Tarquini hatte ursprünglich auch auf Slicks gesetzt, bemerkte aber schon in der Aufwärmrunde, dass diese Wahl falsch war und kam noch vor dem Start zum Reifenwechsel an die Box. Dadurch fuhr er noch bis auf Rang fünf, Teamkollege Hugo Valente kam hinter ihm auf Position sechs ins Ziel.

Das Hauptrennen wird um 17:15 Uhr gestartet.