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WTCC 2016 im Rückspiegel (3): Drama um "Norbi"

Rund um den Jahreswechsel blickt 'Motorsport-Total.com' zurück auf die Saison 2016 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) - Heute: Budapest

(Motorsport-Total.com) - Nur eine Woche nach den packenden Rennen auf dem Slovakiaring geht die Saison 2016 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Hungaroring vor den Toren den ungarischen Hauptstadt Budapest weiter. Dort steht wie immer Lokalmatador Norbert Michelisz (Honda) im Mittelpunkt des Interesses, doch der Ungar wird zum tragischen Helden.

Titel-Bild zur News: Norbert Michelisz

Norbert Micheliszs Eröffnungerennen ist schon vor dem Start vorbei Zoom

Im zweiten Freien Training lässt Thed Björk abermals mit einer Bestzeit für Volvo aufhorchen, doch im Qualifying ist dann wieder einmal der übliche Verdächtige vorne: Jose-Maria Lopez (Citroen) fährt auf die Pole-Position. Eine Überraschung ist hingegen der Mann neben ihm in Startreihe eins: Privatier Tom Coronel (ROAL-Chevrolet).

Citroen gewinnt das Team-Zeitfahren MAC3 auf der Rennstrecke, doch Mehdi Bennani (SLR-Citroen) hat nach Ansicht der Sportkommissare beim Verlassen den Rennstrecke abgekürzt. Daher werden die Franzosen disqualifiziert und Honda erbt den Sieg.

Die Stars verpokern sich im Regen

Beim Eröffnungsrennen herrscht dann schon vor dem Start Entsetzen bei den Zuschauern vor Ort. Am Auto von Michelisz geht während der Einführungsrunde der Turbolader hoch, "Norbi" muss seinen rauchenden Boliden abstellen. Damit nicht genug Drama. Kurz vor dem Rennstart setzt Regen ein. Lopez, Yvan Muller (Citroen), Rob Huff und Tiago Monteiro (beide Honda) setzen dennoch auf Trockenreifen - und gehen damit baden.

Denn der Regen wird immer stärker, und die WTCC-Asse werden Platz um Platz nach hinten durchgereicht. Besser machte es Bennani, der sich für Regenreifen entscheidet und damit goldrichtig liegt. Passend vor seinem Heimrennen in Marrakesch gelingt dem Marokkaner sein zweiter WTCC-Sieg. Sein Teamkollege Tom Chilton und Lada-Pilot Nick Catsburg komplettieren das Podium.


Fotos: WTCC in Budapest


Im Hauptrennen ist die Strecke weiterhin nass und alle Fahrer setzen auf Regenreifen. Lopez gelingt damit ein Start-Ziel-Sieg, doch abermals wird es für ihn kein Spaziergang. Er muss sich gegen Muller und Huff wehren, behält aber die Oberhand und siegt vor seinem Teamkollegen. Huff kassiert nach einer Berührung mit Muller eine Durchfahrtstrafe, womit Monteiro auf Rang drei kommt.

Ein Rookie überrascht

Michelisz kämpft sich unter dem Jubel seiner Fans vom Ende des Feldes bis auf Platz sechs nach vorne, doch dann schlägt das Technikpech erneut zu: Durch einen Defekt an der Radaufhängung fällt er wieder auf Platz zehn zurück. Ferenc Ficza (Zengö-Honda) rettet mit der schnellsten Rennrunde des Wochenendes die ungarische Ehre.

Nach seinem dritten Saisonsieg führte Lopez die WM-Wertung klar an. Der Titelverteidiger hatte 106 Punkte, Monteiro als erster Verfolger 94. Bennani war mit 77 Zählern WM-Dritter. In der Herstellerwertung lag Citroen durch den Doppelsieg ebenfalls vor Honda.