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WTCC 2016 im Rückspiegel (2): Krimi in MAC3

Rund um den Jahreswechsel blickt 'Motorsport-Total.com' zurück auf die Saison 2016 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) - Heute: Pressburg

(Motorsport-Total.com) - Der Slovakiaring vor den Toren der slowakischen Hauptstadt Pressburg ist die Kulisse für das zweite Rennwochenende der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2016. Und das erlebt ein Comeback, denn James Thompson kehrt zum ersten Mal in dieser Saison als Ersatzmann von Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) in die WTCC zurück.

Titel-Bild zur News: MAC3

Zu enge Kiste: Bei MAC3 gab es auf dem Slovakiaring keinen eindeutigen Sieger Zoom

Beim Test und den freien Trainings sind mit Lada und zweimal Volvo nicht die Teams vorne, die zu den Top-Favoriten zählen. Ein erstes Indiz dafür, dass das Kräfteverhältnis in dieser Saison ausgeglichener als in den Jahren zuvor ist. Im Qualifying zeigt Citroen dann aber trotz 80 Kilogramm Kompensationsgewicht, wo der Hammer hängt: Yvan Muller stellt den C-Elysee auf die Pole-Position.

Anschließend zeigt das Team-Zeitfahren MAC3 schon bei seiner zweiten Ausgabe, dass es seine Einführung wert war. Denn es geschieht etwas, was kaum jemand für möglich gehalten hatte. Nach zwei Runden und über vier Minuten Fahrzeit sind Citroen und Honda auf die Tausendstelsekunde zeitgleich und teilen sich damit den Sieg und die zehn Punkte für die Herstellerwertung.

Im Eröffnungsrennen kommt es zu einem spannenden Kampf zwischen Mehdi Bennani (SLR-Citroen) und Tiago Monteiro (Honda) um den Sieg. Der Marokkaner wehrt sich nach Kräften, muss den Portugiesen aber letztlich passieren lassen. Rand drei sichert sich Rob Huff (Honda). Dramatisch endet das Rennen für WTCC-Rookie Ferenc Ficza (Zengö-Honda), dessen Civic Feuer fängt und schwer beschädigt wird.

Das Hauptrennen wird für Jose-Maria Lopez (Citroen) zu einer wahren Nervenschlacht. Schon in der dritten Runde geht an der Bremse des linken Hinterrads etwas kaputt. Das Auto macht fürchterliche Geräusche, Lopez rechnet jede Sekunde mit dem Ausfall, doch der C-Elysee hält durch. Mehr noch: In der letzten Runde geht der Argentinier am bis dahin führenden Nick Catsburg (Lada) vorbei und gewinnt das Rennen.


Fotos: WTCC in Pressburg


Der Niederländer muss den Traum vom ersten WTCC-Sieg vorerst begraben, weil an seinem Auto die Reifen eingehen. So kann auch Monteiro noch überholen. Polesetter Muller verliert nach einer Kollision mit Huff die Chance auf den Sieg. Volvo-Pilot Thed Björk fährt auf einen starken vierten Rang, wir aber wegen eines nicht regelkonformen Luftmengenbegrenzers disqualifiziert.

In der Gesamtwertung ging es nach vier von 24 Saisonrennen sowohl in der Fahrer- als auch in der Herstellermeisterschaft sehr eng zu. Bei den Fahrern führte Monteiro mit 77 Zählern, hatte aber nur einen Punkt Vorsprung vor Lopez. Michelisz hatte als Dritter mit 50 Punkten schon einen Rückstand von mehr als einem Rennsieg. Bei den Herstellern führte Honda ebenfalls mit einem Punkt Vorsprung auf Citroen.